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LEH profitiert von Inflation

Supermärkte machen dickes Umsatzplus

Auch dieses Jahr dürften die Lebensmittelhändler ein weiteres kräftiges preisbedingtes Umsatzwachstum hingelegt haben. Die Marktmacht der Großketten nimmt immer weiter zu.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in Deutschland ist der größte Absatzkanal für die deutschen Lebensmittelhersteller. Der LEH setzte 2022 287,3 Mrd. € um, darunter 243,7 Mrd. € Lebensmittel (85 %). Gegenüber 2021 ist das eine Umsatzsteigerung um 7,6 %, berichtet der DBV in seinem aktuellen Situationsbericht.

Grund für die hohe Umsatzsteigerung sind stark gestiegene Verbraucherpreise. Die Unternehmenskonzentration nimmt zu, die vier größten Unternehmen – Edeka, Rewe, Schwarz-Gruppe und Aldi – vereinen mittlerweile 76 % Marktanteil auf sich.

Ihnen gegenüber stehen fast 6.000 überwiegend kleine und mittelständische Lebensmittelhersteller. Durch diese ungleich verteilten Verhandlungspositionen entsteht unter den Lebensmittelherstellern ein harter Qualitäts- und Preiswettbewerb und damit ein intensiver Wettbewerb um die Listenplätze der Handelsunternehmen.

Bei dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) handelt es sich um Handelsunternehmen, deren Sortiment in erster Linie aus Lebensmitteln, aber oftmals auch aus Near-Food-Produkten wie etwa Körperpflegemitteln, Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln, Papierhygiene und Heimtierbedarf besteht.

Konzentration des Handels nimmt weiter zu

Die mit Abstand größte deutsche Handelskette ist die Edeka-Gruppe mit einem Umsatzanteil von 25,3 % (2022). Danach folgen die Rewe-Gruppe mit 21,2 %, die Schwarz-Gruppe (Lidl) mit 18,3 % und die Aldi-Gruppe mit 11,2 %.

Die deutschen Konsumenten werden heute (2022) von 36.900 Filialen des Lebensmitteleinzelhandels täglich mit frischen Lebensmitteln und Getränken versorgt. Zehn Jahre zuvor (2012) waren es noch entsprechend 38.900 Geschäfte. Binnen 10 Jahren ist die Anzahl der Lebensmittelgeschäfte damit um 5 % zurückgegangen.

Für das Jahr 2023 erwarten die Lebensmittelhändler ein weiteres kräftiges preisbedingtes Umsatzwachstum. Obwohl Lebensmittelhändler durchaus mit Konzepten für kleine Geschäfte experimentieren, verliert die Kleinfläche insgesamt deutlich an Boden. Von 10.060 kleinen Lebensmittelgeschäften (bis 400 qm) in Deutschland im Jahr 2012 sind in 2022 noch 8.050 geblieben (- 20 %). Der Anteil des Lebensmitteleinzelhandels am gesamten Einzelhandelsumsatz liegt bei knapp einem Drittel (2022 30,9 %).

Discounter legen kräftig zu

Im stationären Einzelhandel wird zwischen den Betriebsformen Discounter, Supermärkte und SB-Warenhäuser unterschieden. Nach Angaben des EHI Retail Institute in Köln verzeichneten die Lebensmitteldiscounter 2022 die höchsten Umsatzzuwächse: Aufgrund der hohen Inflation und der gestiegenen Lebenshaltungskosten sind die Verbraucher preissensibler geworden, wenden sich stärker preisorientierten Discountern zu und meiden die tendenziell teureren Supermärkte.

Die Kaufaffinität geht hin zu günstigen Produkten und Eigenmarken. Mit einem Umsatzzuwachs von gut 8 % erwirtschafteten die Discounter 2022 einen Anteil von 45,4 % am Gesamtumsatz im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von einem Prozentpunkt.

Experten nennen die dahinterstehende Entwicklung Trading-Down-Effekt: Konsumenten versuchen aufgrund der hohen Inflation auf preisgünstigere Produkte auszuweichen, um somit der Inflation zu begegnen. So konnten 2022 erstmals seit vielen Jahren rückläufige Absatzzahlen bei Bioprodukten beobachtet werden,

Preiswerte, gesunde und nachhaltige Ernährung mit viel Convenience

Aktuelle Verbraucherbefragungen zeigen, dass ein gutes Preis-Leis­tungs-Verhältnis stark an Beachtung gewonnen hat und gleichzeitig die Ansprüche an eine gesunde und nachhaltige Ernährung weiter steigen. Für den Lebensmittelhandel wächst damit die Herausforderung, wirtschaftliche Vorteile mit Gesundheits- und Nachhaltigkeitszielen zu verbinden. Gleichzeitig legen die Verbraucher Befragungen zufolge großen Wert auf Geschmack, Textur und weiterhin kulinarische Kreativität.

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