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topplus Zuckerrüben Anbau

Ukraine-Importe bringen ausgeglichenen Zuckermarkt ins Wanken

Die Anbaufläche für Zuckerrüben ist stabil und die beiden Fabriken können sicher beliefert werden. Unsicherheit bringt der Import aus der Ukraine, dort wurde die Anbaufläche stark ausgeweitet.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Versorgung der beiden österreichischen Zuckerfabriken ist gesichert, wie Rübenbauernbund-Obmann Ernst Karpfinger bei der Generalversammlung berichtete, habe sich der Zuckermarkt in den letzten beiden Jahren stabilisiert. Durch ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage sei ein Preisniveau erreicht, "bei dem es sich wirtschaftlich wieder lohnt, Zuckerrüben anzubauen". Dies zeigt sich auch in der deutlich gestiegenen Vertragsfläche für das Anbaujahr 2024. Dennoch gibt es viele Schwierigkeiten und Unsicherheiten, die die Rübenbauernorganisationen derzeit beschäftigen.

Freihandelsabkommen mit Ukraine

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Vor dem aktuellen Krieg spielte die Ukraine auf dem europäischen Zuckermarkt keine Rolle. "Durch die falsch verstandene Solidarität der EU-Kommission und das gewährte Freihandelsabkommen wurden die Anbauflächen in der Ukraine massiv ausgeweitet, und die Importe seien massiv angestiegen. Der Verband rechnet im kommenden Jahr mit bis zu 1 Mio. Tonnen Zucker aus der Ukraine.

Erste Marktstörungen seien in einigen Regionen bereits zu beobachten. Nach zahlreichen Interventionen habe die EU-Kommission eingelenkt und zumindest für das Jahr 2024 Importzölle beschlossen, sollte die durchschnittliche Importmenge der Jahre 2022 und 2023 bei Zucker überschritten werden. "Es ist ein erster gemeinsamer Teilerfolg der europäischen Rübenbauernverbände, der Zuckerindustrieverbände und nicht zuletzt von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, dass dies gelungen ist", sagt Karpfinger: "Nun liegt es an der Kommission, diesem Schritt rasch Taten folgen zu lassen, denn es ist zu befürchten, dass die Ukraine bis zur geplanten Überprüfung im Juni 2024 die Importe massiv ausweiten wird und diese Maßnahme zu spät kommen könnte."

Überzogene Auflagen gefährden Wettbewerbsfähigkeit und Selbstversorgung

Der Verordnungsentwurf der die Halbierung der Pflanzenschutzmittelmenge bis 2030 vorsah ist vom Tisch. "Wenn die EU-Kommission wirklich an einer Selbstversorgung Europas mit Lebensmitteln und Zucker, interessiert ist, dann brauchen wir Instrumente zum Schutz unserer Kulturpflanzen", sagt Karpfinger. Seit 2019 stehen den Rübenbauern aufgrund der strengen Auflagen rund ein Viertel der Pflanzenschutzmittel nicht mehr zur Verfügung, was die Kulturführung immer schwieriger macht.

"Gleichzeitig öffnet die EU-Kommission Tür und Tor für Importware, für die es kaum Auflagen gibt bzw. die nicht mit jenen vergleichbar sind, die wir hierzulande erfüllen müssen", kritisiert Karpfinger.

Die Bauernproteste in Europa haben deutlich gemacht, dass in den letzten Jahren der Bogen überspannt wurde und sich die Bauern gegängelt und unverstanden fühlen."Europa muss wieder mehr auf die eigene Wirtschaft schauen und auch die Versorgungssicherheit in den Mittelpunkt stellen", meint der Präsident.

Der Rübenbauernbund für NÖ und Wien, die Interessenvertretung der rund 3.800 Rübenbauern in den Bundesländern Niederösterreich und Wien und damit die größte der vier regionalen Rübenbauerverbände mit insgesamt 5.200 Rübenbauern, hielt heute seine Jahreshauptversammlung ab.

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