Für eine wirksame Bekämpfung der Biodiversitätskrise ist nach den Worten von Nordrhein-Westfalens Umweltminister Oliver Krischer der Flächenverlust im Land weiterhin zu hoch.
Zu den „häufig menschengemachten“ Ursachen des Artenrückgangs und des Verlusts der biologischen Vielfalt zählte der Minister zudem eine zu intensive Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen sowie die Zerstörung und Zerschneidung naturnaher Lebensräume.
Bezogen auf das Jahr 2020 seien täglich landesweit etwa 5,7 ha an Lebensräumen für eine Vielzahl von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten für Siedlungs- und Verkehrszwecke verlorengegangen. Laut Krischer stehen in Nordrhein-Westfalen etwa 45 % der untersuchten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten auf der Roten Liste. Rund 80 % der Lebensräume im Tiefland seien in einem ungünstigen Erhaltungszustand, insbesondere Moore, Grünland- und Gewässerlebensräume sowie Eichen- und Auenwälder.
Aktuell befänden sich nur 8,8 % aller Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen in einem sehr guten oder guten ökologischen Zustand. Somit seien größere Anstrengungen beim Schutz wertvoller Lebensräume für bedrohte und gefährdete Arten gefordert, mahnte der Minister.
Er machte deutlich, dass die in den vergangenen Jahrzehnten sichtbaren Erfolge und das punktuell verlangsamte oder angehaltene Artensterben nicht darüber hinwegtäuschen dürften, dass in der Fläche eine anhaltende Reduzierung der biologischen Vielfalt stattfinde.