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Neue EFSA-Risikobewertung

Mineralöl-Rückstände in Lebensmitteln können sich im Körper anreichern

Über Landmaschinen, Verpackungen und Kartons können Rückstände von Mineralölen in die Lebensmittel geraten. Gerade recyceltes Altpapier ist ein Problem. Die Stoffe sind aber relativ ungefährlich.

Lesezeit: 3 Minuten

Rückstände von Mineralölen können unter anderem aus Kartons und anderen Verpackungsmaterialien in Lebensmittel übergehen, wenn diese aus recyceltem Altpapier hergestellt wurden. Inwieweit das gesundheitliche Risiken für die Verbraucher mit sich bringt, wird in Fachkreisen seit Jahren diskutiert.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat kürzlich ihre Bewertung aus dem Jahr 2012 unter Einbeziehung neuer Daten aktualisiert und das vorläufige Ergebnis vorgestellt, erinnert das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

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Kein Grund zur Sorge

Die aktuelle Aufnahmemenge an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) mit der Nahrung stellt demnach aus gesundheitlicher Sicht nach derzeitigem Kenntnisstand keinen Grund zur Besorgnis dar. Die Aufnahmemenge an aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) sieht die EFSA allerdings nach wie vor als zu hoch an, insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder.

Das BfR teilt die Schlussfolgerungen der EFSA und betont, dass die Verunreinigung von Lebensmitteln mit Mineralölbestandteilen grundsätzlich unerwünscht ist. Bessere Verfahren bei der landwirtschaftlichen Erzeugung, beim Transport, der Lagerung und der Verarbeitung von Lebensmitteln können helfen, den Eintrag von Mineralölbestandteilen zu reduzieren.

Der Übergang solcher Substanzen aus Verpackungen – insbesondere aus Papier und Karton – auf Lebensmittel kann unter anderem durch den Ein- satz von Frischfaserkartons und die Verwendung mineralölfreier Druckfarben reduziert werden. Auch funktionelle Barrieren in den Verpackungen können dazu beitragen, eine Verun- reinigung von Lebensmitteln zu verhindern.

Nach den neuen Daten der EFSA hat sich die tägliche Aufnahmemenge an Mineralölbestandteilen in allen Bevölkerungsgruppen seit dem Jahr 2012 etwa halbiert.

BfR: Verunreinigungen an Landmaschinen können ins Essen gelangen

Mineralölbestandteile können auf verschiedenen Wegen in unsere Nahrung gelangen, erklärt das BfR weiter. Vorhersehbar sei das, wenn sie etwa in zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffen oder Additiven zur Verarbeitung von Lebensmitteln in stecken. Zudem könnten auch Verunreinigungen der Lebensmittel durch landwirtschaftliche Maschinen, ungeeignete Transport- oder Verarbeitungsverfahren sowie Anreicherungen entlang der Nahrungskette auftreten.

Verpackungen aus Papier oder Karton, die unter Verwendung recyclierter Fasern hergestellt wurden, können ebenfalls Reste von Mineralölen enthalten. Als Rohstoff für das Recycling wird auch bedrucktes Zeitungspapier verwendet, und in den meisten herkömmlich verwendeten Zeitungsdruckfarben sind Mineralöle enthalten. Diese können bisher im Recyclingprozess nicht ausreichend entfernt werden und gelangen so in die Lebensmittelverpackungen aus Recyclingkarton.

Die nachgewiesenen Mineralölgemische bestehen aus jeweils komplexen Mischungen an ge- sättigten Kohlenwasserstoffen (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons, MOSH) sowie aus aromatischen Kohlenwasserstoffen (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons, MOAH).

Es ist bekannt, dass MOSH, die bis zu rund 45 Kohlenstoffatome enthalten, vom Körper aufgenommen werden. Sie wurden beim Menschen in einigen Organen wie Leber und Milz sowie im Fettgewebe nachgewiesen. Tierexperimentelle Studien hatten zudem gezeigt, dass einige MOSH bei einem bestimmten Rattenstamm Ablagerungen und Entzündungen in der Leber hervorrufen.

Von sehr hohen Dosen abgesehen hat die EFSA aber keine schädigenden Wirkungen von MOSH auf den Menschen festgestellt.

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