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Was die Digitalisierung für die Landwirtschaft bringt

Die Landwirtschaft wird stetig digitaler. Themen wie Praxisnähe, Datensicherheit und Verbraucherakzeptanz beschäftigen die Branche dabei weiter. So auch auf der Digital Farming Conference 2023.

Lesezeit: 4 Minuten

Wo kann die Digitalisierung der Landwirtschaft dienlich sein? Ist Carbon Farming Greenwashing und wann kommt die Lösung für weniger Büroarbeit? Diese und weitere Themen waren Teil der Digital Farming Conference des Branchenverbandes Bitkom in Berlin.

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Mehr Technologien könnten ein Schlüssel dazu sein, ökologische Themen voranzubringen ohne die Ökonomie der landwirtschaftlichen Betriebe zu behindern. „Das riesige Problem dabei ist aber die Lücke zwischen Leuchtturmprojekten und der breiten Masse“ sagt Charlotte Rothert, Gründerin von doinstruct und Galaxis.

Ihrer Meinung nach scheitern viele Projekte beispielsweise im Bereich Digitalisierung aber auch Naturschutz daran, dass sie aus den „Leuchtturmbetrieben“ nicht in die breite Masse getragen werden. Als Expertin für u.a. Mitarbeiterschulungen und E-Learnings sieht sie den Grund dafür besonders in fehlenden Anreizen und der Umsetzbarkeit. „Wir brauchen mehr Rahmenbedingungen und weniger Förderbedingungen“, sagt sie.

Systeme zur Arbeitserleichterung

Mit Melkroboter, Brunsterkennung und Herdenmanagementprogrammen sind digitale Technologien auf vielen Milchkuhbetrieben nicht mehr wegzudenken. Aus der täglichen Praxis mit verschiedensten digitalen Systemen berichtet Milchkuhhalterin Katharina Leyschulte und holt dabei Technikbegeisterte auf den Boden der Tatsachen zurück: Der Betrieb war lange Zeit an kein Glasfasernetz angeschlossen, Internet- und Handyempfang waren schwach. „Das war beispielsweise ein Grund gegen einer Melkroboter“, beschreibt die Landwirtin.

Zudem verweist sie auf die Anwenderfreundlichkeit: „Wir sind in der Praxis nicht alle Digital Natives. Auf einem Familienbetrieb arbeiten meist mehrere Generationen“, so Leyschulte. Daher sieht und nutzt sie zwar verschiedene digitale Assistenzsysteme, weiß aber auch, dass tägliche Arbeitsroutinen auch ohne diese funktionieren müssen. Zudem wünscht sie sich Schnittstellen zwischen den Managementsystemen, die Anträge und Dokumentation beschleunigen. „Bisher wird ein Antrag nicht weniger, nur weil er digital ist“. Denn die Daten müssen weiterhin einzeln eingetragen werden.

Regenerative Bodenbearbeitung monetarisieren

Jana Gäbert ist Agrarwissenschaftlerin und Strategiemanagerin bei der Agrargenossenschaft Trebbin. Beim Ackerbau versucht der landwirtschaftliche Betrieb immer mehr auf regenerative Bearbeitungsmethoden zu setzen. „Durch unsere Lage im südlichen Brandenburg stand bei uns der Boden schon immer vorn um z.B. die Wasserverfügbarkeit zu optimieren“, erklärt sie.

Zwischenfrüchteanbau, Untersaaten und Co. lässt sie sich nun über das Start-up Klim zusätzlich entlohnen. Das Berliner Unternehmen hat eine App entwickelt, mit der Landwirte regenerative Maßnahmen auf ihren Flächen dokumentieren können und dafür einen finan­ziellen Ausgleich erhalten. Das Geld dafür kommt über Labels auf Lebensmitteln im Handel, für die Konzerne bezahlen. Messungen von Humus usw. entfallen. „CO2-Zertifikate haben oft eine schlechte Qualität, weil die Messmethoden nicht passen“, erklärt Lutz Wildermann, Mitgründer von Klim. Er sieht die wachsende Aufmerksamkeit um das Thema Carbon Farming besonders als Chance, das Thema in die Breite der Öffentlichkeit zu bringen.

Werbung mit Klimaneutralität führt in die Irre - Geilenkirchen

Kritisch gegenüber den Labels steht Jochen Geilenkirchen Referent Nachhaltiger Konsum beim Verbraucherzentrale Bundesverband. „Aus unserer Sicht braucht es gesetzliche festgelegte Standards für Claims wie klimaneutral und nachhaltig. Werbung mit Klimaneutralität führt in die Irre“, sagt er. Umfragen der Verbraucherzentrale zeigten, dass neun von zehn Verbraucher/innen glauben, dass ein als klimaneutral ausgezeichnetes Produkt tatsächlich emissionsfrei entstanden ist. Und das stimme schlichtweg nicht. In der Regel würden diese Emissionen lediglich über Ausgleichsmaßnahmen verlagert.

Nichtdestotrotz arbeitet das Deutsche Institut für Normung (DIN) an Standards, um die Messbarkeit von Maßnahmen zur CO2 Einsparung zu standardisieren und damit zukünftig den Handel mit Zertifikaten zu verbessern.

Start-up Pitch

Zum Ende der Digital Farming Conference bekamen drei Ag-Tech Start-ups die Chance, ihre Innovationen in einem Pitch vorzustellen.

E-Terry arbeitet an einem Feldroboter in Form eines ein offener Geräteträger, der durch die Integration verschiedener Werkzeuge und Sensoren an unterschiedliche Anwendungen angepasst werden kann. Er wird vor allem für kleinteilige Landwirtschaft und den ökologischen Gemüsebau konzipiert.

Agvolution bietet ein Umweltmonitoring für den Ackerbau. Das Start-up nutzt Schlag-, Ertrags-, Telemetrie- und öffentliche Wetterdaten, und erhebt mit einem speziellen Sensor selbst Daten vom Feld.

Geopard arbeitet an einer Softwarelösung, in der sich verschiedenste Geodaten, Karten, Bodenproben, Sattelitensysteme usw. auf einer Plattform verbinden lassen. Damit sollen dann konkrete Managemententscheidungen für den Ackerbau getroffen werden.

Den Wettbewerb konnte sich Agvolution für sich entscheiden.

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