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topplus Kein "Novel Food"

Fermentierter Burger-Patty: Start-up bringt Fleischersatz aus Pilzmyzel heraus

Klingt nicht nach Sterneküche, gilt aber als nachhaltig: Eine mit Pilzmyzel fermentierte Proteinmasse kommt jetzt auf den Markt. Die Bioreaktoren könnten künftig auch von Landwirten betrieben werden.

Lesezeit: 2 Minuten

Erst kürzlich hatte top agrar vom niedersächsischen Start-up Kynda berichtet, deren Biomasse-Fermenter zur Herstellung von Lebensmittelrohstoffen künftig auch in der Landwirtschaft und ihren vor- und nachgelagerten Bereichen stehen könnten. Nun rückt das potenzielle Geschäftsmodell etwas näher in die Gegenwart. Denn das Team um die Gründer Daniel McGowan und Franziskus Schnabel gaben jetzt bekannt, dass sie - an der EU-Regulierung als Novel Food vorbei - das erste, auf Pilzmyzel basierende Produkt auf den deutschen Markt bringen werden: einen veganen Burger-Patty.

Fermentation im Bioreaktor

In den Bioreaktoren fermentieren bestimmte Pilzkulturen organische Reststoffe wie Erbsenstärke, Kleie oder Trester so, dass daraus nach wenigen Tagen eine essbare, geschmacksneutrale, faserige Proteinmasse wird, die als Grundzutat für vegetarische Buletten & Co dient. Das Start-up will die Bioreaktoren überall dorthin vermarkten, wo organische Reststoffe anfallen. Die Proteinmasse ist Kynda zufolge gesünder als die von bisherigen, als ungesund geltenden Fleischersatzprodukten, weil sie ohne Zusatzstoffe und Aromen auskommt.

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Kein Novel Food - direkt auf den Markt

In der jüngsten top agrar-Reportage hieß es, dass das Team noch auf die Zulassung als sogenanntes Novel Food warte - nun konnte das Biotech Start-up allerdings doch schon ihr erstes veganes "Null-Abfall"-Produkt auf Myzelprotein-Basis ankündigen. Der Pressemeldung zufolge unterliegen die Kynda-Produkte nämlich nicht den langwierigen EU-Regulierungsprozessen für “Novel Food” und können daher direkt auf den Markt gebracht werden.

Viel Protein, alle neun essentiellen Aminosäuren

Das allergenfreie und fettarme Kynda-Myzelprotein kann nach Angaben des Start-ups stark prozessierte, teure Texturate auf Pflanzenproteinbasis ersetzen und schafft somit die Grundlage für die zweite Generation von veganen und hybriden Lebensmitteln.

Mit einem Proteingehalt von 37% in der Trockenmasse, der alle neun essentiellen Aminosäuren umfasst, sind Kyndas Myzelproteinprodukte eine Quelle an hochwertigen Ballaststoffen und Vitaminen und können sowohl Fleisch und als auch pflanzliche Produkte ersetzen.

Markteinführung als Burger-Patty

Für die Markteinführung in Deutschland hat sich Kynda mit der Lebensmittelmarke The Raging Pig zusammengetan. Weitere Partnerschaften mit B2C-Partnern in der Gastronomie und im Laufe des Jahres mit dem Lebensmitteleinzelhandel sind nach Gründer-Angaben geplant.

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