Die Bewirtschaftung von wiedervernässten Mooren trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Das offenbart eine kürzlich in „Scientific Reports“ veröffentlichte Studie der Universität Greifswald. Das Ergebnis zeigt: Flächen mit Paludikultur weisen eine hohe Pflanzenvielfalt sowie einige seltene und gefährdete Arthropoden (Gliederfüßler) und Brutvögel auf.
Moorgebiete müssten nicht zurück in den Ursprungszustand
Die Niedermoore mussten aufgrund der Entwässerung für die intensive Bewirtschaftung viel Artenvielfalt einbüßen. Diese erhole sich laut der Forschung auch dann nicht, wenn Landwirte die Nutzung der Standorte wieder vollständig aufgeben. Die Studie zeigt vielmehr, dass die Biodiversität von einer fortgesetzten landwirtschaftliche Nutzung profitiert – die Gebiete also ihren ursprünglichen Zustand gar nicht zurückgewinnen müssen. Somit können sie wertvollen Lebensraum für Arten bieten, auch wenn Landwirte die produktive Bewirtschaftung des Landes fortsetzen.
Die Wissenschaftler untersuchten die Vegetations-, Brutvogel- und Arthropodenvielfalt an sechs wiedervernässten Niedermoorstandorten mit Seggen und Rohrkolben als dominierende Vegetation. Besonders beachtenswert sei der Fund von 78 Pflanzen-, 18 Brutvogel-, 55 Laufkäfer- und 73 Spinnenarten, von denen 32 Arten auf der Roten Liste stehen.
Die vollständigen Ergebnisse und Methoden können Sie im Artikel „Paludiculture can support biodiversity conservation in rewetted fen peatlands“ nachlesen.