Der Gütersloher Hausgerätekonzern Miele gibt bekannt, das Geschäft mit den Plantcubes des Start-ups Agrilution mangels wirtschaftlicher Perspektive einzustellen. Die automatisch gesteuerten Gewächsschränke sollten den Kunden Vertical Farming im eignen Haushalt ermöglichen. Das berichtet Miele.
Insolvenz 2019
Agrilution wurde 2013 gegründet, musste aber 2019 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen, nachdem sich eine Finanzierungsrunde nicht wie geplant hatte realisieren lassen. Nach dessen Eröffnung hatte Miele im Wege eines sogenannten Asset Deals unter anderem die Marke, das Know-how sowie fast alle Beschäftigten übernommen und auf die neu gegründete 100-Prozent-Tochter Agrilution Systems GmbH übertragen.
In den vergangenen Jahren arbeitet das Team daran, Geschäftsmodell, Produktportfolio und Belegschaft in eine nachhaltig marktfähige Zukunft zu führen. „Leider hat sich seither aber herauskristallisiert, dass die Nachfrage weit hinter den Erwartungen zurückbleibt“, sagt Gernot Trettenbrein, Senior Vice President New Growth Factory.
Hinzu kommt, dass dieses Produkt wegen seiner technischen Komplexität mehr als 3.000 Euro kostet. Um den Plantcube für breitere Zielgruppen attraktiv zu machen, sollte eine zusätzliche Baureihe zu einem deutlich niedrigerem Einstiegspreis auf den Markt kommen. Dies hat sich dann aber wegen der sprunghaft gestiegenen Material-, Energie- und Logistikkosten nicht mehr realisieren lassen.