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Lästige Fliegen im Kuhstall - Mit diesen Tipps kommt es erst gar nicht soweit

Fliegen sind lästig und übertragen Krankheiten. Deshalb gilt es, sie zu vermeiden ­bzw. effektiv zu bekämpfen. Wie das gelingt, erklärt Fachberater Christian Twehues ­von der Agravis Münster (NRW).

Lesezeit: 4 Minuten

Fliegen sind lästig. Kommen sie in großer Zahl vor, führt das bei Kühen und Jungvieh zu Stress und Leistungseinbußen. Beispielsweise berichteten im letzten Jahr zahlreiche Landwirte, dass Kühe nur den halben Stall nutzen und erreichten mit einer verstärkten Fliegenbekämpfung gute Erfolge (Was tun, wenn die Kühe nur den halben Stall nutzen?). Aber auch als Überträger von Krankheiten sind Fliegen ein ernst zu nehmendes Problem. Wichtig ist, die verschiedenen Fliegenarten zu unterscheiden und ihrer Vermehrung vorzubeugen. Fachberater Christian Twehues ­von der Agravis Münster (NRW) gibt dazu Tipps.

Fliegenarten individuell vorbeugen

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Fliegenarten: Die wichtigsten Fliegenarten im Rinderstall sind Stubenfliegen, die mit einem Saugrüssel ihre Nahrung einspeicheln, Wadenstecher, die mit einem Stechrüssel Blut saugen, und Bienenschwebfliegen (auch Rattenschwanzfliegen genannt), deren Larven ein schwanz-ähnliches Atemrohr haben. Alle Fliegen legen ihre Eier in Gülle, Mist und andere Feuchtbereiche, wo sich die Larven ­entwickeln. Sie übertragen Krankheits­erreger und sorgen für Unruhe im Stall.

Vermehrung: Der Lebenszyklus aller ­Arten ist von der Lufttemperatur und -feuchtigkeit sowie von der Nahrung ­abhängig: Vom Ei zur Fliege dauert es bei 10 °C etwa 44 Tage, bei 30 °C ca. sieben Tage oder weniger. Eine Fliege lebt nach ihrem Schlupf sieben bis 42 Tage und legt pro Woche etwa 120 Eier.

Vorbeugen: Larven und Puppen machen rund 85 % der Fliegenpopulation im Stall aus. Deshalb reicht es nicht aus, die ­erwachsenen Fliegen im Frühjahr oder Sommer zu bekämpfen. Ziel muss sein, den Larven die Brutstätte zu nehmen. Das sind z. B. Bodenflächen unter undichten Tränken, feuchte Einstreuecken oder gärendes Futter im Trog. Diese Stellen sollten möglichst trocken sein, z. B. durch häufigeres Entmisten oder Nachstreuen.

Schon als Larve bekämpfen

Larven: Zusätzlich lassen sich Fliegen­larven mit chemischen Mitteln, Larviziden, bekämpfen. Im belegten Rinderstall unter anderem mit dem Wirkstoff Cyromazin. In Wasser aufgelöst lässt es sich auf der Mist- oder Gülleoberfläche verteilen. Idealerweise schon im April/Mai. In der Regel reicht eine Behandlung. Bei ­starker Belastung sollte man drei bis vier ­Wochen später erneut behandeln. Die Rattenschwanzlarven müssen im Gülle­keller bekämpft werden: Verlassen sie den Feuchtraum zum Verpuppen, sind sie nur schwer bekämpfbar.

Fliegen: Bei Stubenfliegen wirken ­Granulatprodukte, die auf Landeplätzen verteilt werden. Die Tiere nehmen den Wirkstoff mit dem Saugrüssel auf. Das funktioniert bei Waden­stechern nicht. Dort sind Insektizide mit Kontaktwirkung nötig.

Rinder direkt behandeln

Pour-On: Aufgussmittel enthalten Wirkstoffe aus der Gruppe der Pyrethriode und wirken als Kontaktinsektizid. Zwischen den Schulterblättern und entlang der Rückenlinie gießt man 10 bis 25 ml (abhängig vom Gewicht des ­Rindes) auf. Die Wirkungsdauer liegt bei sechs bis zehn Wochen. Unmittelbar nach dem Auftragen darf es nicht regnen. Je nach Produkt können Wartezeiten auf das Fleisch bestehen.

Ohrclips: Ohrmarken mit Kontakt­insektiziden sind vor allem für Jungvieh und Mutterkühe sinnvoll. Tierhalter ­können sie an einer vorhandenen Marke befestigen oder zusätzlich einziehen. Der Wirkstoff verbreitet sich in wenigen Tage auf dem Tier und wirkt bis zu fünf ­Monate. Sinnvoll ist das Einziehen der Clips ab Juni, damit der Schutz bis in den September anhält.

Bio-Mittel vermeiden Resistenzen

Resistenzen: Wenn ein Wirkstoff über mehrere Fliegengenerationen oder in zu geringer Dosierung eingesetzt wird, entwickeln die Insekten Resistenzen und lassen sich dann kaum noch bekämpfen. Daher sollten Landwirte die Wirkstoffgruppe regelmäßig wechseln und sich an die Anwendungshinweise halten.

Biologisch: Um Resistenzen zu ver­meiden, lassen sich auch Nützlinge ­einsetzen – allerdings nie zusammen mit Bioziden. Die Larven von Güllefliegen fressen die Larven von Stubenfliegen und Wadenstechern, währen Schlupfwespen ihre Eier in die Puppen der Stallfliegen im Mist oder Stroh legen. Nützlinge vermehren sich langsamer als die Fliegen im Stall. Daher sollte man sie ausbringen, sobald erste Fliegen zu sehen sind.

Zusätzlich gibt es biologisch zugelassene Produkte auf Basis von Chrysan­themum (Wirkstoff aus der Chrysanthemen-Pflanze). Diese können eine Alternative zu herkömmlichen Insektiziden sein.

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