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topplus Weidemast mit Milchviehkälbern

Mast von Milchviehkälbern im Schwarzwald: Zwei Landwirte bilden ideale Kooperation

Im Sommer beim Bergbauern auf der Weide, im Winter bei der Ackerbäuerin im Tal: Daniel Weiß und Christina Burkard kooperieren bei der Ausmast von Bio-Milchviehkälbern – und profitieren beide.

Lesezeit: 3 Minuten

Das EIP-Projekt KoRinNa steht für „Kooperationen von Berg- und Ackerbauern für Qualitätsrindfleisch, Kreislaufwirtschaft und Naturschutz“ und will genau das erreichen: Koope­rationen zwischen Grünlandbetrieben in Höhenlagen mit Ackerbauern im Tal herstellen, um Rindfleisch zu erzeugen. In dem öffentlich geförderten Projekt sind Wissenschaft, Wirtschaft und 36 Rinderhalter aus Baden-Württemberg beteiligt.

Bergbetrieb suchte Alternative zur Milchproduktion

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Darunter auch Daniel Weiß (Zell im Wiesental). Er bewirtschaftet 20 ha Grünland auf 750 m im Nebenerwerb. Nach dem Ende der Milchviehhaltung suchte er Alternativen. Die Flächen sind teilweise sehr steil und kaum befahrbar. Ein Stallbau wäre nicht rentabel.

Hier kam das KoRinNa-Projekt genau richtig, das ihn auf eine Idee brachte: Seit zwei Jahren kauft er bis zu 25 Jungtiere von Bio-Milchviehbetrieben zu. Die drei bis vier Monate alten Kälber sind abgetränkt. Der Großteil sind Ochsen, zusätzlich einige Färsen. Die Rinder stehen von Mai bis November auf den Weiden.

Für die Wintermonate wechseln die Rinder zu Christina Burkard (Wut­öschingen). Sie bewirtschaftet mit ihrem Mann einen Demeter-Biobetrieb mit 250 Milchziegen, 2.000 Legehennen und 150 ha Ackerbau und Grünland. „Nachdem wir vor einigen Jahren unsere 65 Milchkühe sowie die Bullenmast abgeschafft hatten, waren wir auf der Suche nach einer Nutzungsmöglichkeit für den Stall“, sagt die Landwirtin.

Kleegras sinnvoll nutzen, Gülle produzieren

Den Liegeboxenlaufstall hat sie nicht umbauen müssen. Nur die jüngsten Tiere stehen in Strohbuchten. Die Ration besteht aus Grassilage, Heu und je nach Verfügbarkeit Getreideausputz. Kleegras ist für die Fruchtfolge im Wechsel mit Getreide wichtig für den Biobetrieb. Das kann jetzt als Futter sinnvoll genutzt werden.

Gleichzeitig produzieren die Rinder die nötige Gülle. „Die Ziegen liefern nicht genügend Nährstoffe, da würden unsere Böden verarmen“, so Burkard. Zudem kann der Ackerbaubetrieb das Grundfutter kostengünstiger konservieren, als es in Höhenlagen möglich ist.

​„Ungenutzte Bergwiesen​ bei Daniel und fehlende​ Gülle bei uns: Für uns eine ideale Kooperation.“​
Christina Burkard​

Das hat auch einen Vorteil für Daniel Weiß: Weil er kein Futter für den Winter konservieren muss, kann er die Tierzahl pro Fläche erhöhen. „Der Weidedruck passt besser zum Aufwuchs und der Arbeitsaufwand ist der gleiche.“

Tagessatz für den Winter vereinbart

Der Bergbauer und die Talbäuerin haben eine feste Kooperation. Die Tiere bleiben dabei immer im Besitz von ­Daniel Weiß. Er zahlt für die Unterbringung im Winter einen Tagessatz von 2,50 € pro Tier. Die Schlachttiere vermarktet er über die Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind, die mit Edeka Süd-West kooperiert. Die Rinder stammen hauptsächlich aus der Mutterkuhhaltung, aber der Anteil der Tiere aus der Milchviehhaltung steigt zunehmend.

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