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Wirtschaftsdünger auf Grünland: Streifenförmig ohne Güllewürste

Ab nächsten Jahr müssen Sie Gülle auf Grünland streifenförmig ausbringen. Wir haben einen Fachmann gefragt, wie das in der Praxis funktionieren kann und welche Probleme auftreten können.

Lesezeit: 3 Minuten

Streifenförmiges Ausbringen von Wirtschaftsdünger ist ab 2025 auf Grünland Pflicht. Damit keine organischen Reste im Futter landen, gibt Dr. Michael Diepolder von der LfL in Bayern Tipps.

Fließfähig: Je dünner die Gülle bzw. ­Gärreste, desto besser – besonders im Sommer. Mit Regen- oder Prozesswasser lässt sich der Wirtschaftsdünger vor dem Ausbringen verdünnen. Ziel sind ­Trockensubstanzgehalte (TS) von unter 5 %. Bei hohem Anteil an groben Fasern (z. B. durch Einstreu mit langfaserigem Stroh) können Landwirte die Gülle auch separieren.

Die flüssige Phase eignet sich für Grünland sehr gut, allerdings sollte eine emis­sionsarme Verwertung der Festphase zusätzlich möglich sein. Gülle vorher in Biogasanlagen zu vergären, verringert den TS-Gehalt. Vor dem Ausbringen ist es in jedem Fall notwendig, die Gülle aufzurühren, um sie zu homogenisieren.

Witterungs- und Bodenverhältnisse: Bei trockenem und warmem Wetter ­bilden sich harte und vertrocknete Güllestreifen, die sich schlecht wieder auflösen. Sie können im Bestand nach oben wachsen. Bei stark ausgetrockneter Bodenoberfläche oder zu nassen Böden ­ziehen Gülle und Gärreste schlechter in den Boden ein, insbesondere, wenn sie dickflüssiger sind. Vorsicht gilt auch bei feuchten bzw. ­nassen Böden und hohen Achslasten: Werden Pflanzen in den feuchten Boden eingedrückt, lassen sich Gülle-/Gärreste dazwischen kaum ablegen.

Je dickflüssiger die Gülle, desto wich­tiger ist ausreichend Niederschlag (80 bis 100 mm) zwischen Ausbringung und Schnitt. Ideal zum Ausbringen sind: kühle Temperaturen, bedeckter Himmel, möglichst trockener Boden, leichter Regen.

Zeitpunkt: Zwischen Ausbringung und Schnitt sollten mindestens drei bis vier Wochen liegen.

Technik einstellen: Lassen Sie das ­Gestänge beim Einsatz von Schleppschuhen vollständig herab. Nur so wird der maximale Druck auf die Kufen übertragen und Gülle und Gärreste zwischen die Pflanzen direkt auf den Boden abgelegt.

Mit Schleppschlauchtechnik sollte man auf einen kurzen Bestand fahren, um die Pflanzen möglichst wenig zu verschmutzen. Für Schleppschuhe empfiehlt sich ein Aufwuchs zwischen 7 und 15 cm. Vermeiden Sie eine Ablage auf einer sehr kurzen Stoppel (< 7 cm) und in einen zu hohen Bestand (> 15 cm). Auch mit Injektion gilt es, einen hohen Bestand zu meiden. Der Anteil an Fahrspuren wäre zu hoch.

Menge: Begrenzen Sie die Gülle/Gärreste auf maximal 15 (bis 20) m3/ha pro Gabe. Nur bei sehr dünnem Wirtschaftsdünger können Sie mehr ausbringen. Bei hohem Anteil an gröberen Fasern bietet es sich an, die Ausbringmenge im Jahr auf kleinere Gaben zu verteilen (besser viermal 10 m³/ha als zweimal 20 m3/ha).

Ernte: Optimal ist eine Schnitthöhe von 6 bis 7 cm (Trockenlagen ggf. höher schneiden). So bleiben Faserreste auf der Fläche. Sollte es in den Tagen nach der Düngung nicht regnen, achten Sie bei der nächsten Mahd auf Güllereste! Sind noch Gülle-/Gärreststreifen vorhandenen, empfiehlt es sich, das Mähwerk auf mind. 7 cm einzustellen. Die Zinken von Wender und Schwader sollten keinesfalls den Boden berühren.

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