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Milchmarkt 2023: Das war das Jahr nach den Rekorden

Gesunkene Auszahlungspreise, mehr Milch und mehr Exporte: Wie sich der Milchmarkt 2023 entwickelte, berichtet die ZMB.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Milchmarkt hat sich 2023 nach den extremen Preisaufschlägen im Vorjahr wieder normalisiert. Die Preise für Milchprodukte gaben nach, blieben aber im langfristigen Verlgeich mit überdurchschnittlich hoch. Die Milchanlieferung stieg wieder leicht an, nachdem sie zwei Jahre in Folge gesunken war. Verglichen mit dem Rekord des Vorjahres sanken die Milcherzeugerpreise deutlich, erreichten jedoch mit rund 45 ct/kg ihren zweithöchsten Wert jemals.

Welche Rahmenbedingung gab es 2023 für die Milchwirtschaft?

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  • Die deutsche Wirtschaftsleistung entwickelte sich im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich und schrumpfte um 0,5 %.
  • Die Inflation schwächte sich zwar ab, blieb aber weiterhin ein Thema.
  • Die Preissteigerungen bei Lebensmitteln fielen auch 2023 höher als die Gesamtinflation aus.
  • Mehrere Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank dämpften die Inflationsraten, führten aber zu höheren Finanzierungskosten.
  • Die Energiekosten gaben nach.
  • Personalengpässe in der deutschen Wirtschaft sind ein größer werdendes Problem.

Mehr konventionelle und Biomilch als im Vorjahr

Deutsche Erzeuger lieferten voraussichtlich 31,3 Mio. t an deutsche Molkereien. Das waren 0,9 % mehr als im Vorjahr und entspricht dem Stand von 2017. Gleichzeitig fielen die Fett- und Eiweißgehalte höher als im schwachen Vorjahr aus. Die Milcherfassung bei ausländischen Erzeugern erhöhte sich etwas stärker um 1,2 % auf 32,3 Mio. t. Das Wachstum war regional unterschiedlich und in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern am stärksten ausgeprägt. Die Biomilchmenge ist in den ersten zehn Monaten 2023 um 5,9 % gewachsen, während sie in der EU insgesamt gesunken ist.

Der Anstieg ist vermutlich eine kurzfristige Änderung stimuliert durch die höheren Milchpreise und eine leichte Entspannung auf der Kostenseite. Längerfristig werden sich Umweltauflagen, der fortschreitende Klima- und Strukturwandel voraussichtlich dämpfend auf das Milchaufkommen auswirken.

Wo lag der Milchpreis 2023?

Nach dem Rekord-Auszahlungspreis im Vorjahr von durchschnittlich 53,18 ct/kg für konventionelle Milch ist dieser Wert 2023 auf schätzungsweise 45 ct/kg ab Hof ohne MwSt. gesunken. Damit ist das Niveau aller Jahre vor 2022 dennoch übertroffen. Allerdings kam es zu ungewöhnlich großen regionalen Unterschieden.

  • Die Butterpreise gaben im Verlgeich zum Vorjahr merklich nach. Die Produktion stieg um 3,6 %.
  • Die Preise für Käse sind weiter überdurchschnittlich und die Produktion ist um 0,7 % gewachsen.
  • Unter Druck standen die Preise für Molke. Im Jahresschnitt sank der Wert für Molkenpulver auf den tiefsten Stand seit 2017.
  • Für Magermilchpulver haben die Preise nachgegeben, lagen jedoch höher als im Zeitraum von 2015 bis 2020. Die Erzeugung stieg um 1,4 %.
  • Vollmilchpulver erreichte die zweithöchsten Spitzenpreise nach dem Rekordjahr 2022.
  • Wie schnell schreitet der Strukturwandel voran?

Der Strukturwandel bei milchviehhaltenden Betrieben hat sich verlangsamt. Der Milchkuhbestand sank im Mai auf einen neuen Tiefstand von 3,775 Mio. Tieren. Die Abnahmerate im Verleich zum Vorjahreszeitpunkt lag bei 1,1 % und sank damit auf den niedrigsten Stand seit 2018. Auch die Zahl der Haltungen nahm um 3,7 % auf 51.674 Betriebe unterdruchschnittlich ab. Im Mittel hält jeder Milchkuhhalter 73 Tiere. Bei der Novemberzählung wurden 2,5 % weniger Milchkühe gezählt als zum Vorjahreszeitpunkt.

Kosten weiter auf hohem Niveau

Die Kosten für Betriebsmittel haben nach ihrem extremen Anstieg 2022 wieder spürbar nachgegeben. Die Kosten für Düngemittel, Energie und Futtermittel sind jedoch weiterhin höher als in den Jahren vor 2022. Stärker gestiegen sind hingegen die Kosten für Arbeit.

Höherer Umsatz im LEH

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat 2023 erneut mehr Butter, Käse in Selbstbedienung und Joghurt verkauft. Bei Konsummilch, Sahne, Quark, Käse in der Theke und Mischstreichfetten ist die Verkaufsmenge gesunken.

Insgesamt haben Konsumenten erneut mehr Geld für Milchprodukte im LEH ausgegeben. Die Inflation wirkt sich weiterhin auf das Einkaufsverhalten aus. Die Beliebtheit von Handelmarken steigt und es gibt große Resonanz auf Aktionen. Markenartikel bewegen sich in einem schwierigen Umfeld.

Export und Weltmarkt

Die deutsche Milchwirtschaft hat in den ersten zehn Monaten 2023 mehr Milchprodukte exportiert als im Vorjahreszeitraum. Käseexporte sind um 6,4 % bzw. rund 71.000 t auf 1,183 Mio. t gesteigen. Die Ausfuhren in Drittländer nahmen dabei unterdurchschnittlich um 4,4 % zu. Kräftige Zuwächse gab es bei den größten Abnehmern Italien und den Niederlanden. Die Exporte Deutschlands von zumindest Magermilchpulver nach China haben sich nahezu verdreifacht und ein Volumen von 11.444 t erreicht. Einbußen waren hingegen bei den Auslandsabsätzen von Vollmilchpulver, Joghurt mit Zusätzen, Butterfett und Kaseinat hinzunehmen.

Die Nachfrage am Weltmarkt hat sich uneinheitlich entwickelt. Der globale Handel mit Käse ist erneut leicht gewachsen. Die Buttermengen sind gesunken. Vollmilchpulver blieb auf dem geschrumpften Niveau des Vorjahres stabil, während sich Magermilchpulver erholt hat.

Die Nachfrage Chinas als größter Importeur hat sich insgesamt abgeschwächt. Das bevölkerungsreichste Land hat im zweiten Jahr in Folge weniger Milchprodukte eingeführt. Die Einfuhren von Vollmilchpulver sind 2023 erneut gesunken und haben sich im Vergleich zu 2021 nahezu halbiert. An Magermilch- und Molkenpulver wurde mehr vom Weltmarkt bezogen als 2022, aber weniger als 2021. Stabiler war die Entwicklung bei Butter und Käse.

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