In den USA setzt sich der Abbau der Rinderbestände unvermindert fort. Für 2024 zeichnet sich daher die geringste Rindfleischerzeugung seit zehn Jahren ab. Laut Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) gab es zum Stichtag 1. Juli 2023 insgesamt 95,90 Mio. Rinder im Land. Das waren 2,7 Millionen Tiere oder 2,7 % weniger als ein Jahr zuvor.
Innerhalb von vier Jahren haben die US-Farmer rund 7,0 Mio. Rinder abgeschafft. Als Hauptgrund für den massiven Abbau der Rinderbestände werden in den USA die Folgen von Trockenheit und eine schlechte Grundfutterversorgung genannt. Zugekauftes Mischfutter war zudem lange Zeit sehr teuer.
Milchkuhbestand stabil
Bei der jüngsten Erhebung wurden in allen Tierkategorien kleinere Herdengrößen festgestellt. Einzige Ausnahme war der Milchkuhbestand, der im Vorjahresvergleich mit 9,4 Mio. Tieren unverändert blieb.
Die Zahl der Fleischkühe verringerte sich dagegen binnen Jahresfrist um 2,6 % auf 29,4 Mio. Stück. Der Bestand an Kälbern und Jungtieren unter 227 kg nahm um 2,6 % ab. Bei älteren Tieren fiel das Minus relativ gesehen noch größer aus, denn die Haltung von Färsen und Ochsen schwerer als 227 kg ging um 3,8 % beziehungsweise 3,5 % im Vorjahresvergleich zurück. Bei den in den USA weniger bedeutenden Bullen gab es mit 5,0 % auf 1,90 Mio. Tiere den stärksten Bestandsabbau.
Historisch geringe Fleischproduktion
Die USDA ging in einer Prognose Mitte Juli davon aus, dass 2023 die US-Rindfleischerzeugung gegenüber dem Vorjahr um rund 510 000 t oder 4,0 % auf 12,32 Mio. t sinken wird. Noch deutlicher sollen sich die Folgen des Bestandsabstockung 2024 zeigen. Dann könnte die Produktion um gut 1,1 Mio. t oder 9 % auf nur noch 11,2 Mio. t sinken.
Das knapper werdende Rindfleischangebot hat die Preise auf Erzeuger- und Verbraucherstufe bereits in die Höhe getrieben. Es wird mit einem deutlichen Verbrauchsrückgang gerechnet. Zudem stehen für den Export weniger Mengen zur Verfügung. Im ersten Halbjahr 2023 ist die US-Rindfleischausfuhr um 10 % gesunken. Bis Ende 2024 sollen es laut USDA-Schätzung rund 600.000 t oder 17 % weniger als 2022 sein.