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topplus Milchpolitischer Frühschoppen

Bürger oder Politik: Wer bestimmt das Essen?

„Essen ist politisch geworden“, hieß es beim Milchpolitischen Frühschoppen des MIV. Die Diskussion der Milchbranche zeigte einmal mehr die Unzufriedenheit mit der derzeitigen Politik.

Lesezeit: 3 Minuten

"Ich will, dass jeder eine echte Wahl für gutes Essen bekommt. Leckeres, gesundes und nachhaltiges Essen darf nicht vom Geldbeutel abhängen oder davon, aus welcher Familie man kommt“, erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir die Absicht der vergangenen Woche veröffentlichten Ernährungsstrategie der Bundesregierung. Bis 2050 soll diese umgesetzt sein.

„Warum bis 2050? Es ist doch heute schon möglich. Es ist doch schon alles da“, sagte Dr. Katrin Lehmann vom Milchindustrie-Verband (MIV) bei ihrem Impulsvortrag während des Milchpolitischen Frühschoppens, der am Rande der Grünen Woche stattfand und erntete dafür Applaus.

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Essen ist ein Sozialphänomen

Bei der Veranstaltung zu der der Milchindustrie-Verband eingeladen hatte, saß niemand aus der Politik auf dem Podium. Stattdessen versuchte Dr. Margareta Büning-Fesel, Präsidentin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Antworten auf die Frage zu finden, ob Bürger oder Politik das Essen bestimmen: „Essen ist ein totales Sozialphänomen. Wir essen nicht nur, um satt zu werden, sondern sind auch gesteuert von Emotionen und gesellschaftlichen Erwartungen“, erklärte sie. Damit die Umsetzung der Ernährungsstrategie gelingt, müssen alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette gemeinsam daran arbeiten, so ihr Appell.

Keine Verbraucherbevormundung

Dr. Kathrin Lehmann vom MIV betonte, dass es wichtig ist, auch als Vertreter der Wirtschaft gehört zu werden. „In der derzeitigen Politik ist das gerade schwierig“, beschrieb sie ihre Erfahrung. Verbraucher sollten ohne Bevormundung selbst entscheiden dürfen, was bei ihnen auf dem Teller landet. „Deshalb ist es wichtig, Kindern von klein auf zu vermitteln, was gesunde Ernährung ist“, sagte sie.

„Es geht nicht darum, etwas zu verbieten, sondern gemeinsam zu gestalten“, verdeutlichte Dr. Margareta Büning-Fesel. Die Wortmeldungen aus dem Plenum verdeutlichten, dass die Vertreterinnen und Vertreter der Milchindustrie die Einordnung von Lebensmitteln im Nutri-Score als sehr kritisch ansehen: „Ein klassischer Käse mit seinem natürlichen Fettgehalt wird die Barriere einer Nährwerttabelle nicht erfüllen“, hieß es beispielsweise. Beim Nutri-Score gehe es aber nicht den Vergleich von bspw. Käse und Lachs, sondern um die Vergleichbarkeit innerhalb von Produktgruppen, ordnete die BLE-Präsidentin ein.

Daniel Anthes, Keynote-Speaker der Veranstaltung, der sich selbst als Food- und Nachhaltigkeitsenthusiast beschreibt, erklärte, dass er das Gefühl habe, dass in der Milchbranche Angst vor einem Wandel herrscht. „Wir haben keine Angst vor Veränderung“, erklärte Karsten Schmal, Milchviehhalter und Milchpräsident des Deutschen Bauernverbands entschieden. „Wir sind seit Jahren im Wandel.“ Das zeige nicht zuletzt die dramatische Entwicklung der Zahl der Milchviehbetriebe.

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