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Das ideale Bedienkonzept eines Traktors

Um die Bedienkonzepte von acht Traktoren vergleichen zu können, braucht es einen Maßstab. Das für sie optimale Bedienkonzept unserer Redakteure lesen Sie hier.

Lesezeit: 11 Minuten

Beim Schlepper sind fast alle Funktionen auf der Armlehne platziert. Der Monitor spielt heute die zentrale Rolle für die Einstellungen. Doch besonders im Einsatz sind ordentliche Hebel und Knöpfe für die intuitive Bedienung grundlegender Funktionen wie Motor, Getriebe, Hydraulik und Zapfwelle unersetzlich. Wir haben uns eine ideale Wunschbedienung zusammengestellt:

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Dieser Beitrag ist Teil des großen top agrar-Traktorenvergleichs der Bedienkonzepte von acht Traktorenmarken. Eine Übersicht der getesteten Maschinen finden sie hier.

Wie der ideale Monitor zur Traktorbedienung aussieht

Der Monitor vorne auf der Armlehne ist die Einstellzentrale für alle Traktorfunktionen. Er lässt sich ähnlich wie ein Smartphone bedienen. Bei unruhiger Fahrt navigiert man per Dreh-Drück-Rad durchs Menü. Sind mehrere Displays an Bord, kann der Fahrer wählen, was er sich wo anzeigen lassen möchte.

Im Monitor gibt es eine vorprogrammierte, einfach auffindbare Hauptseite mit allen wichtigen Informationen (die sich immer auf „Werkseinstellungen“ zurücksetzen lässt). Die Hauptseite lässt sich ändern und weitere Seiten dahinter zusammenstellen. Dazu sind unterschiedlich große „Kacheln“ konfiguriert. Kacheln sind kleine graphische Darstellungen, die über Symbole, Farben, Diagramme oder Zahlenwerte über die laufende Funktion informieren.

Am Bildschirm kann man die Kacheln per Finger in ein Grundraster ziehen. Es ist auch möglich, Kacheln zu vereinigen oder größere Kachel für die Funktion zu wählen. Das ist z. B. beim Lenksystem sinnvoll. Mit dem Finger wischt man von Seite zu Seite. An den Bildrändern gibt es Bereiche, die mit den allerwichtigsten Einstellwerten stehenbleiben: Tempomat, max. Geschwindigkeit und Pedalauflösung, Drehzahlspeicher usw.

Der Fahrer kann seine Traktor-Einstellungen speichern. Das geht über eine virtuelle Tastatur im Monitor mit Klarnamen, also z. B. „Drillkombination und Frontpacker“. Außerdem gibt es ein Infofeld, wo er Informationen eintragen kann („Gebläse in Anschluss grün“).

Wie der ideale Multifunktionshebel zur Traktorbedienung gestaltet ist

Der Hebel sitzt in günstiger Position und lässt sich mit unterschiedlich großen Händen gut bedienen, besonders auch die Sicherheitstaste an der Rückseite (z.B. für den Richtungswechsel). Die Handposition am Hebel ist bequem – wir finden übrigens Hebel zum Umgreifen oder zum Auflegen der Hand gleich gut.

Die Mindestfunktionen auf dem Hebel sind: Beschleunigen/Verzögern, Rich­tungswechsel, zwei Tempomaten plus ein Daumenrad zum Anpassen der End-/Tempomatgeschwindigkeit. Dazu kommen zwei Drehzahlspeicher, zwei Hydrauliksteuergeräte (proportional, mit Schwimmstellung), Schnellaushub mit Stopp-Funktion. Das Aktivieren des Lenksystems und das Auslösen von zwei Vorgewende-Abläufen machen die Hebelfunktionen komplett.

Wichtig sind frei programmierbare F-Tasten. Es gibt dafür Knöpfe und Wippen mit mehreren Funktionen (bspw. auf/ab/Schwimm). Zudem lassen sich möglichst alle Tasten des Fahrhebels per Monitor einfach mit Traktor- und Isobus-Funktionen belegen. Auch am Kreuzhebel sowie auf der Armlehne gibt es belegbare F-Tasten. An besonders wichtigen Stellen wechseln die Bedienelemente auch ihre LED-Farbe (z. B. gelb für Zapfwelle) oder auch ihr Symbol.

Das Menü dafür ist direkt zugänglich. Die Traktorfunktionen sind dort in Gruppen zusammengefasst (z. B. Hydraulik, Getriebe), durch Antippen erscheinen die Unterfunktionen (z. B. blaues Steuergerät +, – oder Schwimmstellung). Auf dem Touchscreen zieht man dann das Symbol einer Funktion auf die graphische Darstellung der Taste. Getrennt für die einzelnen Bereiche bzw. Hebel mit F-Tasten lassen sich die Werkseinstellungen leicht wiederherstellen. Auf dem Bildschirm (im Hauptmenü) lässt sich eine Kachel integrieren. Sie visualisiert die aktuelle Belegung mit eindeutigen Symbolen und Farben. Zugegeben: Insgesamt klingt die Auflistung für den Fahrhebel sehr umfangreich und unübersichtlich. Doch im Test zeigte sich, dass es möglich ist, alle Funktionen übersichtlich anzuordnen.

Wie die Motorfunktionen ideal bedient werden sollten

Der Handgasschieber sitzt vorne auf der Armlehne. Zwei Drehzahlspeicher lassen sich per Drücken-und-Halten sowie übers Terminal belegen und dort auch ändern. Der Fahrer ruft die gespeicherte Drehzahl per Knopfdruck ab und kann zwischen den beiden Drehzahlen hin- und herspringen.

Im Motormenü kann er unabhängig vom Speicher Motordrehzahlen für Funktionen hinterlegen, z.B. für die Zapfwelle. Sobald die Funktion aktiv ist, dreht der Motor bis dahin hoch. Im Menü kann man auch die gewünschte Zapfwellendrehzahl direkt eingeben. Ein einstellbares Limit verhindert bspw. das Überdrehen der Zapfwelle. Eingestellte Limits dürfen sich nicht übersteuern lassen.

Wie die Getriebefunktionen ideal bedient werden sollten

Die Grundeinstellung des Motor-Getriebe-Managements ist die Vollautomatik. Sie stimmt Drehzahl und Übersetzung ab, ermöglicht lastabhängiges, ökonomisches Fahren und erkennt Zapfwelleneinsätze. Fortgeschrittene Fahrer können in den erweiterten Einstellungen Werte ändern, z. B. die Motordrückung. Einen manuellen Modus haben wir nicht vermisst. Fahrhebel und Pedal arbeiten zu jeder Zeit parallel, ohne dass der Fahrer eine Auswahl per Knopf treffen muss. Man kann immer mit dem jeweils anderen Bedienelement übernehmen bzw. weiterfahren.

Beschleunigung und Verzögerung sind gut abgestimmt und getrennt einstellbar: z. B. auf der Straße zügig beschleunigen und sanft an der Ampel ausrollen. Auch im Rollen kann der Fahrer den Traktor sanft „abholen“ und wieder beschleunigen. Der Motor verhält sich ruhig und heult nicht auf.

Klickt man den Hebel nach vorne über einen Widerstand, fährt der Traktor die vorgewählte Endgeschwindigkeit automatisch an. Der Hebel zentriert sich in der Mitte, so kann man immer per Pedal übernehmen. Rückwärts ändert sich die Logik: nach hinten ziehen = schneller. Die maximale Geschwindigkeit und damit die Pedalspreizung bzw. -auflösung lassen sich einfach per Schieber oder einem progressiven Daumenrad am Fahrhebel wählen. Wenn das gut funktioniert, braucht man keine separat anwählbaren Fahrbereiche mit jeweils hinterlegten Höchstgeschwindigkeiten.

Die aktuell vorgewählte Höchstgeschwindigkeit ist im Monitor gut sichtbar, z.B. in der fest hinterlegten Zeile. Es gibt zwei Tempomaten für jede Fahrtrichtung, die über Drücken-und-Halten die Geschwindigkeit übernehmen. Auch über den Monitor lassen sich die gewünschten km/h eingeben. Zusätzlich: Klickt man den Fahrhebel nach rechts, friert dieser die aktuelle Geschwindigkeit wie beim Pkw ein, wenn kein Tempomat vorgewählt ist.

Die Tempomaten lassen sich per Tastendruck oder – nach Vorwahl – auch per Fahrhebelklick abrufen. Programmierbare Tasten stehen ebenfalls für Tempomatfunktionen zur Verfügung. Zum Ändern der gespeicherten km/h gibt es drei Wege: Per Daumenrad am Fahrhebel, Überschreiben durch erneutes Drücken-und-Halten des Knopfs oder Ändern des Zahlenwerts im Monitor. Praktisch ist die Möglichkeit, auch ohne Vorgewende-Management einen Tempomaten mit einem Drehzahlspeicher zu koppeln. Es reicht dann ein Knopf, um beides zu aktivieren, z. B. beim Drillen.

Sobald der Fahrer die Tempomatgeschwindigkeit per Pedal oder Hebel „überholt“, deaktiviert er den Speicher. Er kann dann ganz normal beschleunigen bzw. verzögern. Das läuft gut abgestimmt, ohne Rucken oder Aufheulen des Motors. Sehr wichtig: Die gespeicherten Werte ändern sich nicht, wenn der Fahrer per Pedal oder Hebel eingreift.

Der Fahrtrichtungswechsel ist an verschiedenen Stellen möglich: 1. Mit dem Shuttlehebel links am Lenkrad. 2. Am Fahrhebel finden wir mehrere Möglichkeiten gut (jeweils mit gedrückter Sicherheitstaste): per eindeutigen Pfeiltasten, durch Klicken des Hebels in die entgegengesetzte Richtung oder Klick nach links. 3. Ist ein Frontlader im Einsatz, gibt’s auch am Hydraulikkreuzhebel Tasten zum Fahrtrichtungswechsel.

Wie die Zapfwellenfunktionen ideal bedient werden sollten

Die Wahl der Übersetzungen läuft übers Menü im Terminal, dort erscheint zur Info dann auch die jeweils passende Motordrehzahl. Hier lässt sich auch ein Drehzahlband wählen. Der gelbe Hauptschalter sitzt auf der Armlehne in der Nähe der EHR-Bedienung. Wenn man den Zapfwellenstart auf eine Fahrhebeltaste legt, leuchtet diese gelb. Im Hauptbildschirm gibt es eine Anzeigekachel. Sie zeigt die vorgewählte Übersetzung, den Zustand (an/aus), die aktuelle Drehzahl, die gegebenenfalls aktivierte Automatik und eventuell den Stationär­betrieb.

Die Zapfwellenautomatik lässt sich unabhängig vom Vorgewende-Management nutzen. Sie schaltet nach Hubwerksposition. Die Punkte zum Ein-/Ausschalten kann man getrennt voneinander einstellen. Soll die Zapfwelle im Stand – stationär – laufen, gibt es ein Signal, sobald der Sitz nicht mehr besetzt ist. Im Monitor poppt ein Infofeld auf, das erklärt, was jetzt zu tun ist (bspw. „Sitzkontakt deaktivieren“). Im Menü kann man auch für die Außenbedienung eine Motordrehzahl hinterlegen.

Wie Front- und Heckhubwerk ideal zu bedienen sind

Der Fahrer aktiviert/sperrt das Hubwerk per Klick mit einer Schlosstaste auf der Armlehne, und das unabhängig von den Hydrauliksteuergeräten. Die Anzeige des Zustands ist eindeutig. Der Schnellaushub liegt auf dem Fahrhebel. Entweder hat er eine mittige Stoppposition, oder die Hubarme bleiben stehen, wenn der Fahrer in die Gegenrichtung klickt.

Gut sind Stufenwippen mit jeweils zwei Widerständen („Klick“) in den Richtungen Ab/Auf. Das sind die Funktionen:

  • Von der Neutralposition gesehen nach vorne drücken: Absenken mit Totmannfunktion. („Klick“) Absenken auf die eingestellte Tiefe. („Klick“) Absenken mit Schnelleinzug.
  • Von der Neutralposition gesehen nach hinten drücken: Heben mit Totmannschaltung. („Klick“) Heben bis eingestellte Hubhöhe. („Klick“) Heben und Aktivieren der Transportdämpfung.

Bei der Totmannschaltung reagiert das Hubwerk jeweils wie bei der Außenbedienung. An einer günstigen Stelle auf der Armlehne gibt es einen weiteren proportionalen Hebel mit Totmannschaltung für den sicheren Geräteanbau und die feinfühlige Korrektur der Position. Oder der Fahrer stellt die Arbeitstiefe per Drehrad ein. Sind hydraulische Seitenstabilisatoren an Bord, lässt sich vorwählen, bei welcher Höhe sie die Unterlenker fixieren/freigeben sollen. Drehknöpfe für die elektronische Hubwerksregelung gibt es nicht mehr. Alle Einstellwerte der EHR liegen zusammengefasst in einem übersichtlichen Menü, per Fingertipp auf die Kachel oder Schnellwahltaste geht’s direkt dorthin. Senk- und Hubgeschwindigkeit lassen sich getrennt einstellen, genau wie die maximale Tiefe und Höhe. Die Außenbedingung ist unabhängig von den Einstellungen in der Kabine immer scharf.

Wie die Hydraulikfunktionen des Traktors ideal bedient werden sollten

Neben den proportionalen Wippen auf dem Fahrhebel und einem Kreuzhebel gibt es zentral auf der Armlehne Fingerhebel, sogenannte Rocker. Die Rocker haben dann fünf bzw. sechs, teils durch „Klicks“ getrennte Funktionen: Schwimmstellung, Aktivieren der Zeitsteuerung, Totmannschaltung +, Neutral, Totmannschaltung –, Zeitsteuerung. Man kann auch bei „scharfem“ Timer das Steuergerät proportional bedienen, ohne die Zeitfunktion auszulösen.

Für Frontladerarbeiten hat der Kreuzhebel zusätzliche proportionale Bedienelemente für den dritten und vierten Steuerkreis.

Die Bedienelemente und Anschlüsse lassen sich frei zuweisen, auch mehrere Elemente für ein Ventil. Die Anschlüsse sind farblich gekennzeichnet, die LED in den Bedienelementen wechseln entsprechend ihre Farbe. Die Zuweisung läuft im Monitor. Per Knopfdruck geht’s zurück zu den Werkseinstellungen.

Für beide Flussrichtungen des Steuergeräts lassen sich Durchfluss bzw. Timer getrennt oder auch verkettet verstellen. Im Menü kann der Fahrer jedes Ventil individuell sperren. Wichtig: Diese Sperrung bleibt auch nach Neustart des Traktors oder dem zentralen Entsperren der Hydraulikbedienung erhalten.

Die Kachel auf dem Monitor bildet alle Hydraulikventile ab, und zwar möglichst mit ihren Einstellwerten und der Hebelzuweisung, Zeitfunktion (mit Countdown, sobald sie abläuft) oder Sperrung. Balkendiagramme zeigen den aktuellen Durchfluss, wenn das Steuergerät bedient wird. Perfekt ist es, wenn der Fahrer für die Steuergeräte Klarnamen eingeben kann, die dann in der Kachel erscheinen (Heckklappe, Kippen, Stützfuß).

Wie das ideale Bedienkonzept für Lenkung, Antrieb und Komfortfunktionen aussieht

Neben der Spurführung hat die Maschine eine einfach zu aktivierende Schnelllenkung. Die Lenkübersetzung lässt sich im Monitor vorwählen, genau wie die Punkte zum Aktivieren/Ausschalten der Funktion (Geschwindigkeit, Hubwerksposition).

Das Menü für die Vorderachsfederung ist schnell erreichbar. Über einen Schieber kann der Fahrer das Niveau verstellen, um z. B. Frontgeräte leichter anbauen zu können.

Die Parksperre legt sich automatisch ein und löst ebenso, wenn man anfährt. Allrad und Sperre: Es gibt eindeutige Tasten für An/Aus und Automatik. Für Auto lassen sich unterschiedliche Trigger wählen und die Werte einfach einstellen.

Die Freisprechanlage ist im Terminal integriert, es gibt Knöpfe für Rufannahme/Auflegen auf der Armlehne. Dort liegen auch Radiofunktionen: Laut/Leise/Mute sowie Sender verstellen. Tasten oder ein Kombi-Drehknopf kontrollieren die Klimaautomatik: Temperatur, Gebläse sowie Klima an/aus.

Es gibt zwei programmierbare Profile für die Arbeitsscheinwerfer im Monitor. Hier wählt der Fahrer vorab aus, welche Strahler an sein sollen, wenn er auf die entsprechende zentrale Taste für die Arbeitsbeleuchtung drückt. Ggf. lassen die Speicherplätze sich über den Fernlichtschalter auch verdoppeln. Eine halbseitige Abschaltung ist möglich, um den Häcksler- oder Mähdrescherfahrer beim Überladen nicht zu blenden. Es gibt eine Coming-Home-Funktion, das Licht bleibt also nach Motorstopp noch eine einstellbare Zeit an. Es lassen sich Trigger für einen Rückfahrscheinwerfer und für Kurvenlicht anwählen.

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