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Der JCB Fastrac 4220 iCON im Vergleich der Bedienkonzepte

Der Fastrac ging mit dem neuem Bedienkonzept iCON an den Start. Auch wenn es vielleicht an einigen Stellen etwas weniger bietet: Es ist durchdacht, übersichtlich und aufgeräumt.

Lesezeit: 11 Minuten

Das nachfolgende Testprotokoll ist Teil des großen top agrar-Traktorvergleichs zum Thema Bedienkonzepte. Einen Überblick über das Testverfahren und die weiteren getesteten Traktoren und Bedienkonzepte finden Sie auf unserer Übersichtsseite.

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INHALTSVERZEICHNIS




Wie sich der Monitor des JCB Fastrac 4220 iCON bedienen lässt

Der Monitor fährt vergleichsweise schnell hoch. Er hat eine relativ niedrige Position, teils ist der Kreuzhebel im Blickfeld. Der Hintergrund ist zwar schwarz, doch durch die hohe Auflösung und die gute Grafik lässt sich alles gut erkennen.

Die Bedienung per Touch klappt gut, das senkrechte Drehdrückrad ist aber zu sensibel – der Cursor verspringt schnell. Es gibt fünf Anzeigeseiten, die man per Wischen wechselt. Das Layout lässt sich nicht ändern. Weil die Seiten aber übersichtlich sind, finden wir das akzeptabel.

Die Hauptseite liegt in der Mitte der fünf Screens. Hier gruppieren sich Informationen um die Abbildung des Fastracs, was Platz kostet, z.B. bei der Darstellung der Hydraulikfunktionen. Durch Antippen geht es direkt in die Einstellungen. Die anderen Seiten sind fürs Lenksystem, Isobus, Steuergeräte/Vorgewende sowie für die Kameras.

Es gibt insgesamt neun programmierbare F-Tasten, fünf auf dem Fahrhebel, vier auf dem Hydraulik-Kreuzhebel (die Kreuzhebeltasten lassen sich auf zwei Ebenen belegen, das macht insgesamt acht Funktionen). Trotzdem: Weil jede Taste nur eine einzelne Funktion übernehmen kann, braucht man bspw. für ein Hydraulikventil zwei Tasten. Kleine Wippen, wie die am Kreuzhebel, würden die Möglichkeiten auch an anderen Stellen deutlich erweitern. Oder eine Taste könnte – auch außerhalb des Vorgewende-Managements – parallel mehrere Funktionen übernehmen, bspw. Schnellaushub und Drehzahlspeicher.

Durch Tippen auf das Hebelsymbol gelangt der Fahrer direkt in die Einstellebene. Eine grafische Darstellung informiert übersichtlich über die aktuelle Belegung. Sie lässt sich aber nicht als Kachel auf der Hauptseite des Monitors integrieren.

Der Fahrer kann die Einstellungen mit Klarnamen von Fahrer oder Gerät abspeichern (max. 50 Profile). Über einen Code lassen sich einige Funktionen sperren bzw. begrenzen, z.B. die Höchstgeschwindigkeit. Es lassen sich zudem vier Kameras anschließen.

Wie sich der Multifunktionshebel des JCB Fastrac 4220 iCON bedienen lässt

Der Hebel liegt wie ein Joystick in der Hand. Er bietet eine begrenzte Anzahl von Funktionen – ist dadurch aber übersichtlich: Oben liegen links und rechts die beiden Tempomaten, in der Mitte das Geschwindigkeitslimit (bzw. die Hebel-/Pedalauflösung). Der orange, mittige Daumenschieber verstellt die aktiven Tempomaten und das Limit. Dazu kommen die F-Tasten 1 bis 5.

An der Rückseite liegt eine Shifttaste. Zum Anfahren bewegt man den Hebel mit gedrückter Taste in die gewünschte Richtung. Zum Richtungswechsel klickt man ihn mit betätigter Taste nach links. Per Rechtsklick friert der Fahrer die aktuelle Geschwindigkeit ein. Alles ist mit dem iCON ziemlich ähnlich wie beim Hersteller des Getriebes: Fendt. Für eingefleischte JCB-Fahrer ist aber auch noch der bisherige Bedienmodus verfügbar.

Wie sich die Motorfunktionen des JCB Fastrac 4220 iCON bedienen lassen

Der Handgasschieber ist okay, seitlich daneben liegen die beiden Speicher. Die Knöpfe unterscheiden sich durch ihre Wölbung. Sie lassen sich durch drücken & halten oder über den Monitor einfach programmieren sowie auf alle ­F-Tasten legen – prima!

Im Motormenü lässt sich die Drehzahl begrenzen, die Speicher können den Wert nicht überschreiben. Hier gibt es auch einen Rechner, der zeigt welche Motordrehzahl die richtige für die gewählte Zapfwellenübersetzung ist. Den Wert muss man dann in den Speicher eingeben. Eine automatische Kopplung von Funktionen (Hydraulik, Zapfwelle usw.) mit programmierten Drehzahlen ist nicht möglich.

Wie sich die Getriebefunktionen des JCB Fastrac 4220 iCON bedienen lassen

Fahrpedal und Hebel arbeiten parallel – das funktioniert prima und man kann gut zwischen beiden hin und her wechseln. Fährt man rückwärts, ändert sich die Hebellogik: nach hinten ziehen = schneller.

Über die mittlere orange Taste am Hebel schaltet man das Limit ein und aus und wechselt damit die Auflösung von Hebel/Pedal. Das ist z.B. praktisch, wenn man häufig von der Straße aufs Feld fährt. Das Limit lässt sich im Monitor oder mit dem Daumenschieber ändern.

Beim Beschleunigungsverhalten bietet der Fastrac viele Möglichkeiten: Getrennt für Hebel und Pedal gibt es je drei spürbar unterschiedliche, vorprogrammierte Stufen (deren Wechsel man auch auf die F-Tasten legen kann). Zu jeder kann der Fahrer individuell das Ausrollverhalten wählen. Das klappt gut. Insgesamt fährt und rollt der Fastrac angenehm und gut abgestimmt. Das Motor-Getriebe-Management arbeitet automatisch, es lässt sich aber auch auf einen manuellen Modus umschalten.

Das Agco-Getriebe ML180 hat zwei Bereiche, die man mit einem orangen H/L-Knopf wechselt – das muss man wissen. Je Bereich gibt es zwei Tempomaten, die man über drücken & halten oder per Monitor programmiert.

Den Tempomaten kann man per Fahrpedal oder Hebel abholen und dann beschleunigen/verzögern. Das funktioniert gut und moduliert.

Der Richtungswechsel ist mit dem Hebel links am Lenkrad und per Fahrhebel auch im Wechsel möglich. Außerdem kann der Fahrer die Wendeschaltung auf eine der acht F-Tasten am Fahr- oder Hydraulikkreuzhebel legen. Das geht dann direkt ohne Shift-Taste. Die Aggressivität lässt sich per Monitor in drei Stufen einstellen.

Wie sich die Zapfwelle des JCB Fastrac 4220 iCON bedienen lässt

Die gelben Schalter liegen günstig auf der Armlehne. Zum Einschalten die Raste zurückschieben und die Wippe nach unten drücken. Zum Stoppen den Schalter nach oben ziehen – umgekehrt fänden wir, vor allem in Notfällen, intuitiver. Die Zapfwelle lässt sich auch auf die F-Tasten legen. Die Übersetzungen wählt man bequem per Touch.

Verlässt der Fahrer zum Stationärbetrieb den Sitz, erscheint ein Popup mit „Sitzbelegung“ im Display. In dem Popup oder einem Button im Zapfwellenmenü kann der Fahrer dann den Stationärbetrieb freigeben.

Die PTO-Automatik für Front und Heck wählt man im Kraftheber-Menü, nicht auf der Zapfwellenseite. Es gibt jeweils einen gemeinsamen Schaltpunkt für an/aus (getrennt wäre besser). Der Punkt lässt sich von 0 bis 100 % Hubweg einstellen.

Wie sich das Hubwerk des JCB Fastrac 4220 iCON bedienen lässt

Front- und Heckkraftheber sind nach Motorstart direkt aktiv, man kann allerdings die Transportsperre einlegen. Vorne auf der Lehne gibt es zwei Fingerhebel für die Schnellbedienung (auf/ab, Schnelleinzug). Zum Anhalten des Hubwerks liegt daneben eine Stopptaste (leider nicht rot), oder der Fahrer klickt noch einmal in die gleiche Richtung (entgegengesetzt wäre logischer).

Die Hubwerksbedienung kann man sich auch auf den Fahrhebel legen, das blockiert aber für Front/Heck insgesamt vier Tasten. Der Frontkraftheber lässt sich inklusive Schwimmstellung auch per Kreuzhebel bedienen.

Für die Arbeitstiefe bietet der Fastrac ein Kombi-Drehrad: oben (klein) Front, unten (groß) Heck. Die Tiefe lässt sich parallel auch in %-Schritten im Display einstellen. Auch die Einstellungen der anderen Funktionen laufen parallel: Unter dem Deckel der Armlehne gibt’s Drehpotis für vorne (Senkdrossel, Hubhöhe) und hinten (Senkdrossel, Höhe, Zugkraft/Lage). Und dazu gibt es das Einstellmenü im Display. Das ist übersichtlich gemacht. Allerdings lässt sich die Hubgeschwindigkeit nicht einstellen, was ein Nachteil ist.

Am rechten B-Holm gibt’s recht weit oben zwei Tasten mit Totmannschaltung zum sicheren Anbau der Geräte. Sie funktionieren wie die Außenbedienung mit gleichbleibender Geschwindigkeit und können auch die eingestellte max. Höhe übersteuern.

Wie sich die Hydraulik des JCB Fastrac 4220 iCON bedienen lässt

In guter Position auf der Armlehne gibt es vier Fingerhebel bzw. „Rocker“. Sie bieten sechs Positionen (vorne nach hinten):

  1. Schwimmstellung,
  2. Zeitfunktion,
  3. proportional,
  4. Stopp,
  5. proportional,
  6. Auslösen Zeitfunktion.

Schwimm und Zeit sind jeweils durch Klicks von den anderen Funktionen getrennt. Auch wenn eine Zeitfunktion hinterlegt ist, kann man vor dem Klick das Steuergerät proportional nutzen, ohne den Zeitablauf auszulösen – so soll es sein.

Der Kreuzhebel steuert das dritte Ventil über einen proportionalen Daumenschieber an seiner Seite. Mit einer Taste am Hebel kann man die Kreuzhebelfunktionen in zwei Ebenen nutzen, sodass hier bis zu sechs Ventile bedient werden können.

Die gleiche Taste sperrt und entsperrt ihn per drücken & halten. Nach Motorstart ist der Kreuzhebel immer gesperrt.

Das Einstellen von Zeit und Menge im Menü gefällt uns gut. Der Fahrer wählt einfach vor, ob er die Werte für beide Anschlüsse des Ventils getrennt oder verknüpft einstellen möchte. Auch der Wechsel von Zeit (max. 180 sec.) oder permanentem Ölstrom ist intuitiv gelöst.

Über die Holmtaste lassen sich alle Ventile zusammen sperren. Ein individuelles Sperren einzelner Anschlüsse ist leider nicht möglich.

Die farblich gekennzeichneten Anschlüsse kann der Fahrer per Monitor einfach den Bedienelementen zuweisen. Die Rocker und beide Gassen des Kreuzhebels zeigen die Belegung über Farbwechsel-LED an. Die F-Tasten und der seitliche Schieber am Joystick bieten das nicht. Die Ventile 1 – 4 lassen sich einzeln mit Außenbedienung koppeln. Von dort bedient, schalten sie dann automatisch auf ein Drittel der eingestellten Menge.

Wie sich Lenkung, Antrieb & Komfortfunktionen des JCB Fastrac 4220 iCON bedienen lassen

Durch die Allradlenkung gibt es viele Möglichkeiten, die sich übersichtlich nutzen lassen: Der Drehschalter im Holm wechselt zwischen Zwei-, Vierradlenkung und mit dem Symbol „Mensch“ zu den Benutzereinstellungen. Hier sind verschiedene Grundeinstellungen möglich: Spurtreue, Hundegang, verzögertes Lenken der Hinterachse ab einem best. Lenkeinschlag (10 bis 50 %) sowie die normale Übersetzung 2:1 vorne/hinten.Unter „Abschaltungen“ kann man Schaltpunkte für die Allradlenkung setzen: km/h, Lenkwinkel, Front/Heckhubwerk, externer Geber oder sobald das GPS-Lenksystem aktiv ist.

Die Knöpfe für Lenksystem und Schnelllenkung sitzen am B-Holm. Ihre Funktionen können auch über die F-Tasten laufen (die dann irgendwann knapp werden). Die Vollfederung lässt sich getrennt vorne/hinten im Display verstellen. Sie fährt die voreingestellte maximale Höhe auf Knopfdruck an. Nett: Zur Visualisierung hebt/senkt sich die Traktorabbildung im Monitor …

Die Tasten für Allrad und Differenzialsperre liegen rechts oben am Holm. Die Automatik schaltet man dann mit einer weiteren Taste zu. Im Menü „Abschaltungen“ kann man die Schaltpunkte dafür nach km/h, Lenkwinkel oder Hubwerk wählen bzw. einstellen.

Die Bedienelemente für Radio, Freisprecheinrichtung und Klimaanlage liegen günstig direkt vor den Rockern.

Gelungen ist auch die Darstellung zur Vorwahl der Arbeitsscheinwerfer. Am B-Holm schaltet man die so voreingestellten Stufen 1 oder 2. Außerdem gibt es Vorwahlen fürs Fernlicht, für den Rückfahrscheinwerfer und die Zu-Hause-Funktion (0 bis 180 sec). Die Arbeitsscheinwerfer lassen sich aber nicht einseitig schalten (Häckseln, Überladen).

Wie das Datenmanagement mit JCB Live Link funktioniert

Über das Portal www.jcbll.com bzw. JCB Live Link lassen sich die Telemetriedaten des Fastracs auslesen. Dazu zählen unter anderem der Standort, Kraftstofftankinhalt, AdBlue-Stand, Stundenzahl, die Betriebsstunden des Tages und der tägliche, absolute Kraftstoffverbrauch. Die Maschine sendet diese Daten nur viertelstündlich ins Portal – mit Abstand der längste Zeitraum im Vergleich. Bei besonderen Ereignissen wie Motorstart/-stopp oder einem Fehler sendet die Maschine die Daten aber sofort. Der Standort der Maschine lässt sich in einer Kartenansicht verfolgen.

Im Portal lassen sich auch Fehlermeldungen und Wartungsbücher aufrufen. Für eine Leistungsanalyse des Schleppers gibt es einen Bericht, welcher über einen individuellen Zeitraum z.B. Kraftstoffverbräuche, Motorauslastung und Einsatzzyklen darstellt.

Wie ein Auftrag bei JCB aus der Schlagkartei zum Traktor kommt

Eine drahtlose Übertragung aus der Ackerschlagkartei über das Telemetriesystem ist zurzeit für den Fastrac nicht vorgesehen. Um dennoch das Auftragsmanagement auf dem Schlepper zu testen, luden wir den Auftrag per USB-Stick aufs Terminal. Der USB-Steckplatz befindet sich dafür unter der Armlehne. Die Auftragsdatei auf dem Stick muss entpackt sein. Den Ordner kann man frei benennen, das sorgt für Ordnung auf dem Stick – sehr gut.

Auf der Registerkarte „GPS-Lenkung“ lässt sich am linken Bildschirmrand über einen Button das Auftragsmenü öffnen. Unter dem Begriff „Übersicht“ kann man sehr einfach abgearbeitete Aufträge auf den Stick exportieren oder von hier importieren. Wählt man den Auftrag aus, sind sofort alle weiteren Dialogfelder ausgefüllt – das passt.

Bei uns funktionierte leider die Spurlinienübertragung nicht. Laut JCB sollte das eigentlich möglich sein. Die MultiRate-Funktion des Düngerstreuers lief, im Terminal war die Darstellung aber nicht korrekt. Nach der anschließenden, problemlosen Übertragung des fertigen Auftrages per USB-Stick zurück in die Ackerschlagkartei, wurden die Daten aber richtig angezeigt.

Der JCB hinterlegt im Auftrag leider keine Fahrzeugdaten, wie Kraftstoffverbrauch, Fahrgeschwindigkeit oder Zugkraft. Hier können die Programmierer noch nachlegen. Nutzt man eine einfache Ackerschlagkartei ohne Isoxml-Funktion, kann der JCB den Auftrag mit seinen wichtigsten Daten und der Applikationskarte auch als PDF speichern. Insgesamt gefiel uns besonders die einfache Bedienung aller Funktionen. Bleibt zu hoffen, dass dies auch mit einem höheren Funktionsumfang in Zukunft so bleibt.

Wie der Displayzugriff bei JCB funktioniert

Aus dem Telemetriesystem heraus lässt sich beim JCB leider nicht auf die Terminalanzeige schauen. Hier hat der Hersteller noch Nachholbedarf.

Wie JCB Softwareupdates zur Verfügung stellt

Drahtlose Softwareupdates sind beim Fastrac nicht möglich. Eine Werkstatt muss die Updates per Laptop aufspielen.

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