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Hand in Hand

Jäger und Landwirte retten zahlreiche Rehkitze vor der Grasmahd

Die Rehkitzsuche ist in ganz Deutschland in vollem Gange. Einen schönen Erfolg melden Jäger aus dem Landkreis Groß-Gerau in Hessen. Sie fanden Dienstagfrüh zwei Kitze .

Lesezeit: 4 Minuten

Der Grasschnitt verläuft in Deutschland aktuell sehr unterschiedlich: Während einige Landwirte noch gar nicht gemäht haben, haben andere schon den zweiten Schnitt ab. Festes Ritual ist bei vielen Landwirten die Suche nach Rehkitzen. Denn wie Forscher kürzlich herausfanden, hat der Klimawandel auch die Setzzeit der Jungtiere nach vorn verschoben.

Seit einigen Jahren etabliert ist das Abfliegen der Flächen mit Wärmebilddrohnen. Viele Hegeringe haben dank staatlicher Förderung in solche Geräte investiert. Mit durchschlagendem Erfolg: In den vergangenen Wochen gab es bereits etliche Kitzfunde.

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So auch am Dienstagmorgen in der Nähe von Wolfskehlen im Landkreis Groß-Gerau. Die örtlichen Jäger fanden die ersten vier Rehkitze der Saison auf einer zur Mahd anstehenden Fläche. Die erst wenige Tage alten Jungtiere wurden von den Jägern des Kreisjägervereins Groß-Gerau mit einer Wärmebilddrohne aufgespürt und konnten so vor dem sicheren Mähtod bewahrt werden.

„Das Wichtigste ist eine schnelle und reibungslose Kommunikation zwischen Landwirten und Jägern. Viele hessischen Jagdvereine haben Dank der staatlichen Förderung eine oder sogar mehrere Drohnen mit Wärmebildkamera angeschafft. Damit die Jäger die Suchen-Teams zur Kitzrettung organisieren können, werden einige Tage Vorlaufzeit benötigt. Landwirte werden deshalb dringend gebeten, möglichst frühzeitig vor dem angedachten Mähtermin mit den Jagdpächtern Kontakt aufnehmen, auch wenn das Wetter noch nicht genau absehbar ist“, so LJV-Pressesprecher Markus Stifter.

Alle Register ziehen

Am erfolgversprechendsten ist die Kombination verschiedener Maßnahmen, wie z. B. das Aufstellen von Wildscheuchen am Abend vor dem Mähtermin, so dass die Ricken die Scheuchen als Gefahr wahrnehmen und ihre Kitze erst gar nicht in den Wiesen ablegen. Auch das sogenannte „Anmähen“ eines kleinen Teilstücks der Wiese sorgt für eine größere Vorsicht bei den Muttertieren.

Oft wird ein möglichst später Mähtermin im Jahr gefordert, in der Hoffnung, dass die Jungtiere bis dahin einen natürlichen Fluchtreflex entwickelt haben. Doch die frühe Wiesenmahd ist für die Landwirte dringend notwendig, erklärte Volker Lein, Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes.

Zur Unterstützung der Jungwildrettung hat der LJV Hessen die wichtigsten Informationen und eine praktische Checkliste in Form einer Broschüre zusammengefasst. Diese können Sie im Internet unter www.ljv-hessen.de/kitzrettung kostenlos herunterladen.

Befliegen von Wiesen in Schutzgebieten

Falls die zu mähende Wiesenfläche in einem Schutzgebiet (Landschafts-, Naturschutz- oder Vogelschutzgebiet, etc.), liegt, wird eine längere Vorlaufzeit benötigt, um die entsprechenden Genehmigungen zu beantragen.

Die Obere Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Darmstadt (RP) hat eine Allgemeinverfügung zur Befliegung von Wiesen in Naturschutzgebieten mit Drohnen zum Zwecke der Jungwildrettung erlassen. Die Allgemeinverfügung gilt für Naturschutzgebiete im Hoheitsgebiet des RP Darmstadt und ermöglicht das Befliegen im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. Juni und ist vorläufig auf das Kalenderjahr 2023 begrenzt.

Die individuelle Beantragung einer Befreiung von den Verboten der Naturschutzgebietsverordnung entfällt damit, jedoch ist man weiterhin dazu verpflichtet, das zuständige Forstamt oder das Amt für den ländlichen Raum schriftlich über die Befliegung zu informieren. Diese Allgemeinverfügung gilt derzeit nur für Schutzgebiete im Regierungsbezirk Darmstadt. Für die Befliegung von Naturschutzgebieten im Regierungsbezirk Gießen oder Kassel müssen sich die Drohnenteams frühzeitig an die zuständigen Ansprechpartner wenden.

Auch durch die örtliche Nähe beispielsweise zu Flughäfen, Bahnlinien oder Autobahnen kann der Einsatz von Drohnen stark eingeschränkt oder sogar vollständig untersagt sein. In diesen Fällen sind dann die herkömmlichen Methoden, also das Vergrämen der zu mähenden Fläche am Abend vor der Mahd und die Absuche mit einer Personenkette ggf. mit ausgebildeten Jagdhunden, durchzuführen und bei der Planung entsprechend zu berücksichtigen.

Alle wichtigen Informationen rund um die Kitzrettung finden Sie auf unserer Themenseite.

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