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Niedersachsen

Hochwasser hat erhebliche Auswirkungen auf Landwirtschaft

Das Hochwasser hat für die Landwirte in den betroffenen Gebieten auch Auswirkungen für die Zeit danach. Das Getreide erstickt, Böden verschlämmen und Futter wird verunreinigt.

Lesezeit: 3 Minuten

Das derzeitige Hochwassergeschehen hat zum Teil erhebliche Auswirkungen auf die Land- und Forstwirtschaft. Unter anderem stehen in Niedsersachsen landwirtschaftliche Flächen vor allem entlang der Weser und der Aller sowie der Ems unter Wasser.

Darüber hinaus liegen landesweit – diffus verteilt – auch kleinräumigerer so genannte Überstauungen vor, die in der Summe eine erhebliche Betroffenheit der Landwirtschaft darstellen. Grundsätzlich kann Überstauung bei allen Kulturpflanzen zu Ertragsverlusten führen, warnt das Hannoveraner Landwirtschaftsministerium.

Winterkulturen auf schweren Böden besonders betroffen

Besonders problematisch ist das Hochwasser für Ackerbaubetriebe auf Standorten mit schwereren, ohnehin zu Staunässe neigenden Bodenverhältnissen. Betroffen sind insbesondere Winterkulturen wie Winterweizen und Wintergerste, teilweise auch Winterraps.

Aufgrund der Staunässe und des damit verbundenen Sauerstoffmangels im Boden können die Pflanzen weniger Nährstoffe aufnehmen. Eine länger anhaltende Überstauung kann erhebliche Ertragseffekte haben. Die Größenordnungen für die Auswirkungen der aktuellen Situation können zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht verlässlich abgeschätzt werden. Diese hängen davon ab, wie schnell die Überstauungen zurückgehen und wie der Witterungsverlauf in Frühjahr eine Regeneration der durch die Überstauung gestressten Pflanzen ermöglicht.

Tierhalter waren vorbereitet

Tierschutzvorfälle auf den Höfen durch das Wasser sind dem Landwirtschaftsministerium dagegen nicht bekannt. Da das Hochwasser sich in den gefährdeten Bereichen angekündigt hatte, hätten sich die Tierhalter überwiegend darauf einstellen können, heißt es.

Zum Beispiel sind plötzliche unerwartete Stromabschaltungen für Lüftungsanlagen, die in geschlossenen Stallanlagen benötigt werden, nicht gänzlich ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich. Die meisten Tierhalter verfügen über Notstromaggregate.

Allerdings standen Weidetierhalter in den betroffenen Regionen vor der zum Teil erheblichen Herausforderung, ihre Tiere auf höher liegende Weiden oder im Stall unterzubringen.

Verunreinigungen durch das Hochwasser

Die Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit steht bei Hochwasserereignissen am Ende der Kette, aktuell können keine Feldfrüchte oder Gras beprobt werden. Von hohen Grundwasserständen gehen nach hiesiger Einschätzung eher geringe Risiken aus, so das Ministerium weiter.

Grundsätzlich sei es erforderlich, dass die Behörden konkrete Hinweise seitens der Umweltbehörden erhalten, dass und welche unerwünschten Einträge in die Umwelt gelangt sind. Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium (ML) geht davon aus, dass nach Beendigung der Hochwasserlage entsprechende Hinweise seitens der Umweltbehörden gegeben werden, um zielgerichtete Probenahmen vornehmen zu können.

Es gibt verschiedene Monitoring-Systeme für Futtermittel und Lebensmittel im Hinblick auf unerwünschte Substanzen. Bei diesen Programmen werden durch die Veterinärämter bzw. die Futtermittelkontrolleure des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) geeignete Proben gezogen und in den Instituten des LAVES untersucht.

Wildtiere dicht gedrängt

Auch auf die Wildpopulation hat das Hochwasser in den betroffenen Regionen erhebliche Auswirkungen. Der Lebensraum mit den im Winter notwendigen Rückzugsbereichen wird knapper, die Tiere finden weniger Nahrung und müssen daher teilweise ihre angestammten Lebensräume verlassen.

Auf diese Bedürfnisse sollten alle Jagdausübungsberichtigten und die Bevölkerung Rücksicht nehmen. Für die Region Hannover hat der Kreisjägermeister daher eine so genannte Notzeit ausgerufen. Damit ist das Ausüben der Jagd in den vom Hochwasser betroffenen Bereichen derzeit nicht erlaubt.

Der zusätzliche Appell an die Bevölkerung: Die Hochwassergebiete sowie die noch zur Verfügung stehenden Rückzugsgebiete des Wildes sollten unbedingt gemieden werden – insbesondere mit Hunden, um die Tiere nicht zusätzlich aufzuschrecken.

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