Die Wirkung von Glyphosat schwindet in Nordamerika offenbar: Immer mehr Ungräser sind resistent. Von 100 % sei die Wirksamkeit des Mittels in vielen Fällen auf 50 oder 30 % oder noch weniger gesunken. Das schreiben Forscher des US-Landwirtschaftsministeriums und der University of Illinois at Urbana-Champaign in der Zeitschrift PNAS Nexus.
Sie hatten Daten aus mehreren Feldversuchen der letzten 25 Jahre in den USA und Kanada ausgewertet, in denen intensiv das Monsanto-Mittel Roundup verwendet wurde. Die Farmer setzen bekanntlich dort gentechnisch verändertes Saatgut ein, bei dem die späteren Nutzpflanzen resistent gegen eine Glyphosatbehandlung sind. Mit dieser Gewissheit würden sie auch intensiv in älteren Mais- und Soja-Beständen spritzen. Das fördert die Resistenzbildung des Unkrauts.
Erste Resistenz-Anzeichen nach zwei bis drei Jahren
Zwei der untersuchten Arten – die Samtpappel und der Weiß-Gänsefuß – würden bis heute zuverlässig mit Glyphosat bekämpft, zitiert der Spiegel aus der Studie. Doch auch in diesen Fällen sei es angesichts schon beobachteter Veränderungen nur noch eine Frage der Zeit, bis es zur Resistenz komme, heißt es. Erste Anzeichen der Anpassung träten meist schon zwei bis drei Jahre nach Beginn des Einsatzes von Glyphosat auf.
Nachweisliche Erfolge würde allerdings eine Kombination mit einem anderen Mittel bringen. Statt einem Wirkverlust von 31,6 % bei einem Versuch habe dieser mit einem Partnermittel nur 4,1 % betragen. Neben einem häufigen Mittelwechsel empfehlen die Fachleute einen vermehrten Einsatz mechanischer Unkrautregulierung.
Übertragbar auf Europa sind die Ergebnisse übrigens nicht, da das GV-Saatgut bei uns nicht zugelassen und die Glyphosatanwendung in Beständen damit nicht möglich ist.