Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Sommerkultur

Körnerleguminosen klug wählen

Erbse, Bohne, Lupine und Soja haben als Sommerung Potenzial auf den Äckern. Hier finden Sie einige Tipps für den Anbau.

Lesezeit: 2 Minuten

Nach dem nassen Herbst stellt sich die Frage: Was passiert mit den regional sehr schlecht entwickelten bzw. überfluteten Flächen? Wer eine Kultur nachbauen will, muss unbedingt auf die Nachbaubeschränkung von evtl. vorher eingesetzten Herbiziden achten. Ob beim Anbau einer anderen Kultur (z. B. auf Teilflächen) Probleme mit der GAP-Bestimmung „Frucht­wechsel“ (GLÖZ 7) drohen, steht derzeit noch aus.

Leguminosen als Alternative?

Regional könnte der Anbau von Leguminosen – neben Mais – auf solchen Flächen interessant sein. Neben Sommergetreide und Sonnenblumen hat sich der Anbau von Leguminosen in den letzten Jahren insgesamt stärker verbreitet. Im Vergleich zu 2022 sind die Flächenanteile der Körnerleguminosen 2023 zwar etwas gesunken. Dennoch bleibt der ­Anbau von Körnererbsen (117.200 ha), Ackerbohnen (60.000 ha), Sojabohnen (44.800 ha) und Süßlupinen (25.500 ha) laut dem Statistischen Bundesamt (destatis) auf hohem Niveau.

Die Hülsenfrüchte erweitern die Fruchtfolge, fördern die Biodiversität, benötigen keine zusätzliche N-Düngung und verbessern die Bodenstruktur. Doch in Summe gibt es einiges zu beachten: Nicht jede Leguminose eignet sich für jeden Standort. Details dazu hat das Leguminosen Netzwerk gesammelt. Problematisch ist in einigen Fällen auch die Vermarktung.

Anbau nach Verwertung

Wer die Ernten nicht im eigenen Betrieb verwerten kann, muss auf dem freien Markt verkaufen – oder auf Vertragsanbau setzen. Diese Mengen gehen dann auch teils in die Humanernährung, wo der Trend nach pflanzenbasierten Lebensmitteln ungebrochen ist.

Das Potenzial von Leguminosen haben auch die Zuckerunternehmen erkannt. So hat Pfeifer & Langen bereits ein Produkt aus Erbsen auf den Markt gebracht. Südzucker setzt mit der Tochterfirma Beneo auf den Vertragsanbau von Ackerbohnen für die Human- und Tierernährung und auch Nordzucker investiert in pflanzenbasierte Proteine auf Basis der Gelben Erbse.

Sorten klug wählen

Mit dem Erfolg der Körnerleguminosen in den letzten Jahren ist auch die Sortenvielfalt gewachsen. Zum Anbau ­zugelassen sind inzwischen 26 Som­merackerbohnen, 21 Sommererbsen, 49 ­Sojabohnen, 9 Blaue sowie 6 Weiße Lupinen. Wichtige Merkmale bei der Sortenwahl sind Standfestigkeit, Blattgesundheit, Proteingehalt und Ertrag.

Wichtig sind auch die inneren Werte: Alle Hülsenfrüchte enthalten sogenannte antinutritive Stoffe, die für Mensch oder Tier nicht bekömmlich sind. Das sind bei Erbsen und Ackerbohnen die bitteren Tannine (diese Sorten blühen bunt statt weiß), bei Ackerbohnen zudem Vicin und Convicin. In Lupinen konnte die Züchtung den Alkaloidgehalt zwar auf < 0,05 % senken (Süßlupine), doch in der Praxis lässt sich der Wert in manchen Jahren nicht einhalten. Die Trypsininhibitoren bei Soja sind beim Verfüttern problematisch.

Empfehlungen für geeignete Sorten entnehmen Sie den Landessortenversuchen (LSV) der jeweiligen Bundesländer bzw. Regionen. Dabei lohnt es sich auch, einen Blick in die Öko-LSV zu werfen, um das Sortenpotenzial abzugleichen.

Mehr Infos zu Anbau und Vermarktung hat das Leguminosennetzwerk LeguNet gesammelt.

Drei Tipps für den ­erfolg­reichen Anbau

Um den Pflanzen einen guten Start zu geben, sind laut Bioland-Experte Alexander Watzka folgende Punkte wichtig:

Jede Kultur benötigt einen eigenen Bakterienstamm von Rhizobien, um mit den Knöllchenbakterien in Symbiose zu treten. Bei Ackerbohne und Erbse sind diese Stämme meist im ­Boden vorhanden, impfen ist nicht notwendig. Die Stämme für Lupine und Soja sind eher nicht vorhanden – insbesondere nicht bei erstmaligem Anbau.

Die Leguminosen sammeln mehr Luft-N, als durch die Körner abgefahren wird – daher empfehlen sich starkzehrende Folgefrüchte. Idealerweise sind die Nmin-Werte vor dem Anbau niedrig.

Zur Beikrautregulierung eignen sich Striegel und Hacke. Abhängig von der Einstellung des Striegels werden Beikräuter bis zu ca. 70 % verschüttet, lediglich 30 % werden herausgerissen. Allerdings erfordert der Einsatz einiges an Erfahrung, um exakt und im richtigen Stadium zu arbeiten.

Weitere Tipps finden Sie hier.

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.