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Windkraftanlagenbauer in Krise

Aktie von Siemens Energy rauscht in den Keller

Siemens Energy bekommt die wirtschaftliche Wende nicht alleine hin. Zunehmend verweigern Banken dem Gaskraftwerk- und Windanlagenbauer die Bürgschaften. Nun soll der Staat ran, was die FDP ablehnt.

Lesezeit: 3 Minuten

Für Siemens Energy war der Donnerstag ein schwarzer Tag: Die Aktien waren zeitweise im freien Fall und verloren fast 40 %. Am Ende betrug das Minus 35,5 %, der Wert stand bei 6,87 €/Aktie.

Auslöser war die Nachricht, dass das Unternehmen mit dem Bund über Milliardenbürgschaften verhandelt. Die Rede ist von 15 Mrd. €. Auch die Banken seien eingebunden und Maßnahmen zur Stärkung der Bilanz würden geprüft, heißt es.

Nach eigener Aussage wird Siemens Energy wohl die Marktschätzungen im Windgeschäft 2024 verfehlen. Das Risiko einer Kapitalerhöhung drohe. Ohne Garantien müsste das Unternehmen womöglich auf Großaufträge verzichten. Mehr hier in einer Siemens-Stellungnahme.

Das Unternehmen, in dem neben dem Windkraftgeschäft auch die frühere Gaskraftwerkssparte von Siemens gebündelt ist, hat seit Monaten mit erheblichen Problemen der Windkrafttochter Siemens Gamesa zu kämpfen. Wegen der massiven Probleme im Windkraftgeschäft hat die Firma nun offenbar zunehmend Probleme, Garantien von Banken für neue Aufträge auch im eigentlich gut laufenden Gas-Geschäft zu bekommen. „Das starke Wachstum des Auftragseingangs, insbesondere bei den ehemaligen Gas- and Power-Geschäftseinheiten, führt zu einem steigenden Bedarf an Garantien für langfristige Projekte“, teilte das Unternehmen mit.

Erst soll Siemens ran, bevor es ans Steuergeld geht

Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bestätigte der Zeitung WELT, dass sich die Bundesregierung mit dem Unternehmen „in engen Gesprächen“ befinde. Zu Details könne sie keine Angaben machen. Nach Informationen aus Regierungskreisen ist neben dem Wirtschaftsministerium auch das Finanzministerium von Christian Lindner (FDP) in die Verhandlungen eingebunden.

Allerdings ist eine Unterstützung für Siemens Energy durch staatliche Garantien durchaus umstritten in der Bundesregierung. Aus Regierungskreisen heißt es, man wolle zunächst den Mutterkonzern Siemens in die Pflicht nehmen. Der hält nach der Abspaltung seines früheren Energiegeschäfts noch immer eine Minderheitsbeteiligung von 25,1 % an Siemens Energy. Bislang soll der Münchner Konzern allerdings nicht bereit sein, für die Geschäfte von Siemens Energy weiter zu bürgen.

Problem für Habeck

Für das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck stellt sich die Notlage als Zwickmühle dar, weil Siemens Energy als heimisches Unternehmen für die Energiewende benötigt wird. Auch das Wirtschaftsministerium sieht laut WELT zwar den Mutterkonzern Siemens in der Pflicht. Den wichtigen Player am Markt für neue Windkraftturbinen und zusätzliche Gaskraftwerke will man aber auch nicht vor die Wand laufen lassen.

Die FDP will dem Vernehmen nach aber hart bleiben, weil der deutsche Staat nicht „im Wochenrhythmus Garantien für Unternehmen geben“ könne, das sei Aufgabe der Eigentümer. Eine Energiewende, bei der am Ende Verbraucher, Netzbetreiber, Produzenten und alle anderen Akteure am staatlichen Tropf hängen, ist keine Transformation, sondern eine Deformation der Wirtschaft, so die Liberalen.

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