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Hohe Dunkelziffer

Erschossener Wolf im Kanal: Tierschützer bieten 40.000 € für Hinweise

Nach dem Fund eines geschossenen Wolfes in Müllsäcken im Mittellandkanal haben Tierschutzvereine die ausgesetzte Belohnung für die Ergreifung des Täters weiter erhöht.

Lesezeit: 3 Minuten

Für die Aufklärung der illegalen Tötung und Zerstückelung eines Wolfes in Niedersachsen haben nach Medienberichten mehrere Tierschutzverbände rund 40 .000 € Belohnung ausgelobt.

Drei Wolfsschutzvereine, der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V., die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe (GzSdW) und der Verein Wolfsschutz-Deutschland, haben jeweils Belohnungen von bis zu 15.000 € in Aussicht gestellt. Zwei Vereinsmitglieder wollen die Summe zudem um jeweils 5.000 € erhöhen.

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Auf der Internetseite des Vereins Wolfsschutz-Deutschland heißt es laut NDR, man habe den Eindruck, "dass nicht wirklich ernsthaft in den Kreisen ermittelt wird, die jederzeit über Waffen verfügen". Weiter heißt es: "Wir denken darüber nach, einen Privatdetektiv mit einzuschalten, weil wir polizeilichen Ermittlungen, die bundesweit kaum ein Ergebnis von illegalen Tötungen gebracht haben, allmählich misstrauen."

Stabstelle Umweltkriminalität gefordert

Der Verein Freundeskreis freilebender Wölfe geht davon aus, dass es bei illegalen Abschüssen von Wölfen und anderen geschützten Tierarten eine hohe Dunkelziffer gibt. Um solche Taten erfolgreich aufklären zu können, fordert der Freundeskreis den Aufbau einer "Stabsstelle für Artenschutzkriminalität", so der NDR weiter. Wo eine solche Stelle angesiedelt werden sollte, ließen die Wolfschützer offen.

Auch der Naturschutzbund (NABU) hält mit Blick auf den erneuten Vorfall eine intensivere Strafverfolgung für nötig. Die Naturschützer schlagen die Einrichtung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Umweltkriminalität vor. Der Wolf sei EU-rechtlich streng geschützt, aber offensichtlich fänden solche gesetzlichen Regelungen bei einzelnen Akteuren zunehmend weniger oder keine Beachtung, heißt es vom NABU.

Ermittlungsverfahren läuft

Wie die Polizei Sehnde berichtet, hatten Spaziergänger vor rund drei Wochen im Mittellandkanal zwei Mülltüten gefunden. In der einen befand sich der Torso eines Wolfes, in der anderen weitere Körperteile, Kopf und Schwanz des Tieres. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurde das Tier erschossen.

Laut Polizeibericht bestätigte das Ministerium für Umwelt, dass die gefundenen Teile in Berlin examiniert werden, um die DNA des Tieres zu entschlüsseln und eine Zuordnung zu einem Rudel vornehmen zu können.

Kritik an Belohnung von der SPD

Wie die Niederelbe Zeitung (NEZ) berichtet, kritisierte die SPD-Landesfraktion, dass Umwelt- und Tierschutzverbände hohe Geldsummen für Hinweise zur Ergreifung der Täter ausloben. Die betreffenden Vereine trügen damit nicht zu einem vernünftigen Umgang mit dem Wolf bei, sondern würden die Debatte weiter emotional aufladen und polarisieren.

Unterdessen kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) an, beim Thema Wolf in Berlin und Brüssel mehr Druck zu machen. „Ich kann bisher nicht erkennen, dass der Bund sich darum kümmert, dass wir zu einem regionalen Bestandsmanagement kommen, wie es in der Koalitionsvereinbarung der Ampel angekündigt wird“ , so Weil in einem NEZ-Interview. Der Ministerpräsident fordert, dass es bei Problemen mit dem Wolf möglich sein muss, flexibler reagieren zu können.

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