DBV-Chef Krüsken: ZKHL-Herkunftslabel jetzt an den Start bringen
Die inhaltliche ZKHL-Arbeit läuft wohl zäher als erhofft. Nun soll das freiwillige Herkunftslabel kommen, das aber unter Ausschluss einiger Produktgruppen. Der DBV wirbt für das volle Sortiment.
Mit viel Optimismus ging im Herbst 2021 die Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) an den Start. Ausgewiesenes Ziel war eine „bessere Zusammenarbeit in der Lebensmittelkette“. Seitdem ist die Zuversicht Ernüchterung gewichen. Und tatsächlich scheint es um die ZKHL in den vergangenen Monaten recht ruhig geworden zu sein. Die AG Milch in der ZKHL pausiert aktuell sogar, weil man trotz längerer Verhandlungen mit dem Handel keine konkreten Ergebnisse erzielen konnte.
Nun wächst bei einigen Teilnehmern die Ungeduld. So auch beim Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken. Er stellte heute gegenüber top agrar fest, dass sich die ZKHL Ende des vergangenen Jahres bekanntlich neu aufgestellt und darauf verständigt hatte, konkrete und umsetzbare Projekte anzugehen, allen voran ein gemeinsames freiwilliges Herkunftslabel.
Diskussion noch nicht beendet
„Gerade bei diesem Projekt sollte der Start schon Anfang dieses Jahres erfolgen. Leider zieht es sich hin“, monierte Krüsken. Ihm zufolge soll eine Branchenvereinbarung allerdings in diesen Tagen fertiggestellt werden. Es gebe jedoch von einzelnen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) wiederholte Diskussionen um Detailformulierungen, die zeigen, „dass der Wille, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen, offenbar geringer geworden ist“.
Nach Krüskens Auffassung möchte man die Absicht zur freiwilligen Herkunftskennzeichnung ungern bekennen, weil das zu „Marktspaltungen“ führen würde und will einige Produktgruppen, z. B. im Milchsortiment erst einmal heraushalten. „Aber die Diskussionen sind noch nicht beendet, wir hoffen, dass wir kurzfristig eine Einigung erzielen – ohne Konsens geht es hier nicht“, so der DBV-Generalsekretär zu top agrar.
Der Ball liegt laut Krüsken nun beim LEH. Er stellt klar: „Wir wünschen uns vom Handel ein echtes Interesse an diesem gemeinsamen Projekt. Sonst brauchen wir es nicht.“
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Mit viel Optimismus ging im Herbst 2021 die Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) an den Start. Ausgewiesenes Ziel war eine „bessere Zusammenarbeit in der Lebensmittelkette“. Seitdem ist die Zuversicht Ernüchterung gewichen. Und tatsächlich scheint es um die ZKHL in den vergangenen Monaten recht ruhig geworden zu sein. Die AG Milch in der ZKHL pausiert aktuell sogar, weil man trotz längerer Verhandlungen mit dem Handel keine konkreten Ergebnisse erzielen konnte.
Nun wächst bei einigen Teilnehmern die Ungeduld. So auch beim Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken. Er stellte heute gegenüber top agrar fest, dass sich die ZKHL Ende des vergangenen Jahres bekanntlich neu aufgestellt und darauf verständigt hatte, konkrete und umsetzbare Projekte anzugehen, allen voran ein gemeinsames freiwilliges Herkunftslabel.
Diskussion noch nicht beendet
„Gerade bei diesem Projekt sollte der Start schon Anfang dieses Jahres erfolgen. Leider zieht es sich hin“, monierte Krüsken. Ihm zufolge soll eine Branchenvereinbarung allerdings in diesen Tagen fertiggestellt werden. Es gebe jedoch von einzelnen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) wiederholte Diskussionen um Detailformulierungen, die zeigen, „dass der Wille, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen, offenbar geringer geworden ist“.
Nach Krüskens Auffassung möchte man die Absicht zur freiwilligen Herkunftskennzeichnung ungern bekennen, weil das zu „Marktspaltungen“ führen würde und will einige Produktgruppen, z. B. im Milchsortiment erst einmal heraushalten. „Aber die Diskussionen sind noch nicht beendet, wir hoffen, dass wir kurzfristig eine Einigung erzielen – ohne Konsens geht es hier nicht“, so der DBV-Generalsekretär zu top agrar.
Der Ball liegt laut Krüsken nun beim LEH. Er stellt klar: „Wir wünschen uns vom Handel ein echtes Interesse an diesem gemeinsamen Projekt. Sonst brauchen wir es nicht.“