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Schlachtungen und Fleischproduktion in Deutschland sinken weiter

Wieder weniger geschlachtet: Die Fleischerzeugung sinkt aufgrund des Strukturbruchs in der deutschen Schweinehaltung weiter. 8 % weniger Schweinefleisch kam aus dem Schlachthof. Bei Geflügel dagegen läufts.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Negativtrend in der deutschen Fleischerzeugung setzt sich in diesem Jahr fort. Wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, wurden in den ersten drei Quartalen 2023 einschließlich Hausschlachtungen 5,01 Mio. t Fleisch produziert; das waren rund 259.000 t oder 4,9 % weniger als von Januar bis September 2022.

Im vergangenen Jahr war die Erzeugung mit einem Minus von 8,1 % so stark eingebrochen wie selten zuvor, so dass sich die Stärke des Rückgangs etwas abgeschwächt hat. Fakt bleibt aber, dass in den sieben Jahren seit 2016 das hiesige Fleischaufkommen kontinuierlich gesunken ist und es am Jahresende auf den tiefsten Stand seit mehr als 15 Jahren fallen wird.

Schweineerzeugung bricht weg

Maßgeblich für den aktuellen Produktionsrückgang in der Fleischerzeugung ist der Strukturbruch in der deutschen Schweinehaltung. Von Januar bis September ging das Schlachtschweineangebot gegenüber der Vorjahresperiode um 2,83 Mio. Tiere oder 8,0 % auf 32,56 Mio. Stück zurück.

Damit setzt sich das Wegbrechen der Produktion unvermindert fort; von 2017 bis 2022 war die Zahl der an die hiesigen Schlachtbetriebe gelieferten Tiere bereits um mehr als 11 Mio. Stück gesunken. Zwar wurden in den ersten neun Monaten 2023 mit 1,13 Mio. rund 219.000 mehr Schweine aus dem Ausland zerlegt, doch konnte das den Rückgang von 3,05 Mio. Tieren aus heimischen Ställen nicht annähernd ausgleichen.

Die Schweinefleischerzeugung fiel deshalb mit 3,10 Mio. t gegenüber den ersten drei Quartalen 2022 um 266.200 t oder 7,9 % kleiner aus.

Rückgang auch bei Schafen

Weiter im Abwärtstrend befand sich im Berichtszeitraum auch die Erzeugung von Schaffleisch, deren Bedeutung gemessen an den anderen Fleischarten aber nicht so groß ist.

Laut Destatis wurden einschließlich der Zuschätzung von Hausschlachtungen in den ersten drei Jahresvierteln 815.200 Schafe geschlachtet; was einem Rückgang von 4,8 % im Vorjahresvergleich entsprach. Die Erzeugung von Schaf- und Lammfleisch lag bei 16.510 t und fiel damit um 5,9 % geringer aus.

Geflügel boomt

Bei Geflügelfleisch ist der Negativtrend der beiden Vorjahre dagegen gestoppt. Die hier produzierte Fleischmenge erhöhte sich im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2022 um 0,6 % auf knapp 1,17 Mio. t. Dazu trug neben den höheren Schlachtgewichten auch das etwas größere Aufkommen an Puten bei.

Abwärtstrend bei Rindfleisch ebenfalls gestoppt

Auch bei den Rindern hat sich die zuvor rückläufige Fleischerzeugung stabilisiert. Den Statistikern aus Wiesbaden zufolge wurden von Januar bis September 722.740 t Rindfleisch produziert; das war 0,1 % mehr als in der Vorjahresperiode.

Für das Plus waren ausschließlich schwerer angelieferte Tiere maßgeblich, denn das Schlachtaufkommen war insgesamt um 0,7 % rückläufig. So kamen bei Färsen 1,7 % weniger Tiere an die Haken der Schlachthöfe, und bei Kühen waren es 1,0 % weniger. Lediglich bei Jungbullen und Ochsen nahm die Zahl der geschlachteten Tiere zu, aber lediglich um 0,1 % auf 833.540 Stück. Ausschlaggebend war das größere Ochsenangebot.

Trotz der starken Einbußen blieb Schweinefleisch mit einem Anteil von 61,9 % mit Abstand die wichtigste Fleischart in Deutschland. Es folgt Geflügelfleisch mit 23,3 % vor Rindfleisch mit 14,4 %.

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