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Ukraine-Krieg

Steigen die Chancen auf Wiederaufnahme des Getreidedeals im Schwarzen Meer?

Derzeit scheint die Situation im Schwarzen Meer verfahren: Russland greift weiter ukrainische Häfen an, verhandelt aber gleichzeitig mit der Türkei über den Getreidedeal. Wo geht die Reise hin?

Lesezeit: 3 Minuten

Während auf internationaler Ebene abgeklopft wird, ob und wie sich der Getreidedeal wiederbelebt werden könnte, bleibt die Lage im Schwarzen Meer unübersichtlich.

Nach Angaben der Ukraine konnten am Wochenende zwei Frachter den von Russland de facto blockierten Ukraine-Hafen Pivdennyi verlassen und über den „provisorischen Korridor“ in Richtung Bosporus abfahren. Das bedeutet allerdings noch keinen Durchbruch von Moskaus Embargo. Die Schiffe hatten lediglich Roheisen und Eisenerz geladen und waren zudem schon lange vor dem Ende des Abkommens in den ukrainischen Hafen eingelaufen.

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Neue Schäden in Odessa

Unterdessen hat Russland seine schon fast systematische Zerstörung von ukrainischer Getreide-Verladetechnik fortgesetzt. Gestern soll ein russischer Drohnenschwarm Odessa angegriffen und dabei auch den Hafen getroffen haben. Unbestätigten Berichten zufolge wurde dabei ein weiterer Teil der dortigen Infrastruktur zerstört.

Trotz der dadurch verursachten Probleme hat die Ukraine im Getreidewirtschaftsjahr 2023/24 bereits rund 4,5 Mio. t Agrargüter exportiert, und damit rund 0,5 Mio. t mehr als im Vorjahreszeitraum. Konkret gingen laut dem Landwirtschaftsministerium in Kiew rund 2,0 Mio. t Weizen, 2,0 Mio. t Mais und 0,5 Mio. t Gerste in den Export.

Polen bleibt beim Grenzschutz hart

Marktbeobachter sind jedoch skeptisch, ob sich diese hohen Ausfuhrraten ohne einen neuen Getreidedeal in den kommenden Monaten halten lassen, denn die alternativen Transportwege über den Landweg oder die Donau nach Westen haben trotz aller Ausbaumaßnahmen Flaschenhälse. Hinzu kommt der andauernde Streit zwischen den fünf osteuropäischen EU-Staaten und der Ukraine um die Fortsetzung des Einfuhrverbots. Noch ist nicht klar, ob Brüssel eine Grenzöffnung nach dem 15. September erzwingen kann oder will. Länder wie Polen haben allerdings schon angekündigt, die Grenze dann zum Schutz ihrer Landwirte eigenmächtig zu schließen, während Kiew sich für diesen Fall eine Klage vorbehält.

Schwarzmeer-Exporte kaum zu ersetzen

Egal wie das ausgeht: Für die Ukraine bleibt das Schwarze Meer eminent wichtig, da der Löwenanteil der 49 Mio. t an Agrarexporten im vergangenen Jahr über den (Hoch)Seeweg abgewickelt wurde. Tatsächlich ist hier in den vergangenen Tagen einiges in Bewegung gekommen.

Die Vereinten Nationen (UN) haben zwischenzeitlich ein Vorschlagspapier erarbeitet, das nach Einschätzung des türkischen Außenministers Hakan Fidan eine echte Chance für neue Verhandlungen und die Wiederaufnahme des Schwarzmeer-Abkommens bietet. Laut Ukrinform wird sich heute zudem Russlands Präsident Wladimir Putin mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan in Sotschi treffen. Dabei soll es ebenfalls um den Getreidedeal gehen. Was dabei herauskommt, muss allerdings abgewartet werden.

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