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topplus Einkaufsverhalten LEH

ITW sorgt bei Schlachtsauen für Preisdruck

Im stabilen Schweinemarkt stehen die Notierungen für Schlachtsauen plötzlich unter Druck. Hintergrund sind offenbar neue Vorgaben aus dem LEH. Sauenhalter sollten aufpassen!

Lesezeit: 3 Minuten

Auf dem Absatzmarkt für Sauenfleisch gibt es derzeit Stress. Bekanntlich geht das meiste von der Sau in die Verarbeitung und wird zu Fleisch- und Wurstwaren verarbeitet. Dennoch hat auch die Sau edle Teilstücke wie Lachs und Filet, die auch höherwertig verkauft werden können.

Etliche Einkäufer des deutschen Lebensmittelhandels (LEH) verlangen für genau diese Teilstücke kurzfristig die ITW-Zertifizierung. Andernfalls drohe die Auslistung, berichtet Dr. Frank Greshake von der Landwirtschaftskammer NRW.

Einige Sauenschlachter setzt das unter Druck. Das Problem: Im Verhältnis zu den Mastbetrieben ist die ITW-Quote bei den Ferkelerzeugern immer noch recht gering. Es gibt also gar nicht ausreichend Ware für den Bedarf. Außerdem müsste das Fleisch getrennt kommissioniert werden, was den Aufwand hochtreibt. In der Wertschöpfungskette belastet das die Kalkulation – und damit wahrscheinlich auch die Erlöse für Schlachtsauen.

Sauenpreise unter Druck

In der Tat sind die Notierungen für Schlachtsauen zuletzt deutlich gesunken, während die Mastschweinepreise stabil blieben. Die VEZG notierte Anfang Mai minus 10 Cent pro kg SG für die Sauen.

Wenn der LEH nicht ausreichend ITW-Sauenfleisch bekommt, schwenkt er laut Greshake einfach auf Teilstücke von überschweren Mastschweinen um. Das sei zwar qualitativ nicht das Gleiche – aber Prinzip komme vor Qualität, meint der Marktexperte.

ITW macht keine Vorgaben

Warum es gerade jetzt zu Verschiebungen kommt, ist nicht ganz klar. Auf Nachfrage erklärt die ITW in Bonn, dass es keinerlei Fristen und Verpflichtungen gebe, ITW-Standard in bestimmten Produktgruppen zu garantieren. Gleichwohl gebe es unter den teilnehmenden Handelsketten die freiwillige Selbstverpflichtung, wenn möglich Schweinefleisch mit einem Mindeststandard von Haltungsform 2 bzw. ITW anzubieten.

Branchenkenner sehen auch die Wurstvermarktung als Grund für diese Entwicklung. Demnach möchten die Handelsketten nicht nur bei Frischfleisch, sondern auch bei der Wurst den ITW-Anteil ausweiten. Marktteilnehmer schätzen ihn aktuell auf rund 50 %. Auch das würde die Nachfrage nach Sauenfleisch von nicht ITW-Tieren bremsen.

ITW-Schlachtsauen teurer?

Die wenigsten Schweinehalter dürften etwas gegen höhere ITW-Anteile im deutschen LEH haben. Dennoch drängt sich eine Frage auf: Wenn das QS-Sauenfleisch also weniger gefragt ist, müsste ITW-Sauenfleisch im Umkehrschluss wertvoller sein. Steigen dann die Erzeugerpreise für diese Schlachttiere?

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