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Importe und rückläufige Nachfrage drücken die Preise für Biogetreide

Die Nachfrage nach Bioprodukten bricht ein, trotz weniger guter Qualitäten sinken die Preise beim Getreide. Importe aus der Ukraine und Afrika befeuern die Abwärtsspirale.

Lesezeit: 3 Minuten

Gut 30 bis 35 % ist der Preisverfall beim Bio-Weizen der heurigen Ernte. Nach Rekordpreisen im Vorjahr und einer Bio-Welle durch die Corona-Pandemie scheint die Nachfrage nach Bioprodukten nun einzubrechen. „Die Akontierung bei den Aufkäufern wird sehr niedrig werden - jeder agiert sehr vorsichtig“, erklärt Hermann Mittermayr, Geschäftsführer der Bio Austria Marketing GmbH. Die endgültigen Abrechnungspreise sind Mischpreise, die über die Saison verteilt sind. Deshalb erwartet die Bauern hoffentlich noch eine Nachzahlung im Mai 2024. Euphorie komme bei den aktuellen Voraussetzungen allerdings keine auf.

Sinkende Nachfrage und schlechte Qualität

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Aktuell drückt die sinkende Nachfrage nach Bioprodukten und die gut gefüllten Lager der Verarbeiter die Preise vor allem beim Getreide. Während Anfang des Jahres die Nachfrage nach Bioprodukten noch hoch war, ist diese im vergangenen Quartal zurückgegangen. Bei den Qualitäten, die die Biobauern geerntet haben, sehe es ebenfalls nicht besonders gut aus. Die Proteinwerte seien deutlich unter dem Durchschnitt. Somit gibt es weniger Backqualität als in den vergangenen Jahren. Jenes Getreide, das noch am Feld steht, werde ebenfalls nur mehr für Futter taugen und hier werde die Vermarktung eine Herausforderung.

Bio-Weizen aus der Ukraine sei bei den Verbandsbetrieben kein Thema. „Wir haben keine ukrainische Ware in unserem Bio Austria System, weder bei Lebensmitteln noch bei Mischfutterwerken oder Futtermühlen. Das haben wir auch stark kontrolliert im Vorjahr“, sagt Mittermayr. Für jene Betriebe die nicht dem Verband angehören, könne er nicht sprechen, diese können Bio-Importware füttern und verarbeiten. Wobei alle großen Player in Österreich bei Bio direkt oder indirekt auf Bio Austria setzen würden. Insgesamt drücken die großen Importmengen an Bio-Rohstoffen in den EU-Raum die Bauernpreis zu Boden.

Ukrainische Ware drückt auf den Preis

Fakt ist, dass auch österreichische Händler mit ukrainischen Waren gehandelt haben. „Von 2021 auf 2022 war ein leichter Anstieg zu verzeichnen und es wurden lt. EU-Statistik rund 27.000 t Bio-Produkte eingekauft“, sagt Mittermayr. Im Bio Austria Rohstoffsystem gibt es ein Prioritätensystem. Ukrainische Herkünfte sind Priorität 6 – das ist die Schlechteste. Aus der Ukraine wurden keine Bio-Futterrohstoffe eingesetzt – alle Importanträge wurden abgelehnt. Es gab aber einige Futterkomponenten, die in Österreich nicht ausreichend verfügbar waren und aus EU-Ländern nach Zulassung importiert wurden. Es handelt sich vorwiegend um Eiweißkomponenten (zB Luzernepellets, Sonnenblumen-kuchen Rapskuchen). Insgesamt unter 5% des Gesamtverbrauchs. Die Warenströme müssen rückverfolgbar bis zum produzierenden Bio-Landwirt sein und doppelt ausgezeichnet werden (Qualität und Herkunftsland).

Soja aus Afrika landet in Europa

Genau im Blick habe man bei Bio Austria auch die Waren aus Afrika. Seit eineinhalb Jahren landen immer mehr Bio-Sojabohnen aus Ghana, Togo oder Benin am europäischen Markt. Bisher seien diese Importe noch nicht nach Österreich gekommen. „Wir haben mit speziellen Untersuchungsmethoden vorgesorgt, um für unser Bio Austria-System eine unfehlbare Herkunftssicherung zu gewährleisten. Hier haben wir auch viele Proben gezogen und es wurde noch nichts eingemischt“, sagt der Geschäftsführer.

Auch aus China gab es Bio-Sojabohnen Importe. Diese kommen etwa über den Hafen Antwerpen oder auch mit italienischen Akteuren nach Europa. „Das wirkt sich in der EU auf den Preis aus“, sagt Mittermayr. Wie es den Preis zur Ernte in Österreich beeinflussen wird, ist noch nicht ganz klar. Die Erwartung ist aber nicht positiv.

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