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Inspirationsreise

Was treibt Gründer an? Landwirte besuchen Start-ups

Austausch, Inspiration und Kennenlernen: Landwirte und Landwirtinnen haben die Osnabrücker Start-up-Szene besucht und erfahren, was die Gründer antreibt.

Lesezeit: 4 Minuten

Raus aus der Agrar-Bubble, rein in das Start-up-Leben: Rund um Osnabrück haben Landwirte und Landwirtinnen auf der Inspirationsreise der Andreas Hermes Akademie und dem Seedhouse Osnabrück verschiedene Start-ups besucht.

„Viele ticken anders als ich, aber das interessiert mich gerade“, eröffnete ein Landwirt seine Vorstellungsrunde im Kreis der Teilnehmenden. Andere sind auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern, nach Austausch oder dem nächsten Kontakt für eine Innovation. Input gab es genug an dem Reisetag quer durch die florierende Osnabrücker Start-up-Landschaft.

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Blaues Saatgut mit Bonus

Den Auftakt macht das Team von SeedForward. Das bekannte Gründerduo begann 2015 mit der gemeinsamen Entwicklung einer biologischen Saatgutbeize und brachte 2019 das erste Produkt auf der Markt. Mittlerweile produzieren sie Beizen für Mais, Getreide und Leguminosen. Ebenso ist in diesem Jahr eine Zusammenarbeit mit einem großen Hersteller für Gemüsesaatgut für den Heimbedarf gestartet.

Ihre Idee: Biostimulanzien und andere Wirkstoffe, die mittels Coating über den Samen gelegt werden sollen ein besseres Pflanzenwachstum und Ertragsstabilität bieten. Dass das funktioniert, können Jacob Rohn und Jan Ritter durch unzählige Versuche und Studien belegen. „Erst nach drei Jahren Exaktversuchswesen lassen uns die großen Saatguthersteller an ihr Saatgut dran“, erklärt Jacob Rohn den Landwirten. Ziel ist, dass diese die Mehrkosten durch das Beizen bei der Ernte dreifach herausbekommen. „Über das genetische Potenzial der Pflanzen geht aber auch mit uns nicht“, macht Jan Ritter deutlich.

KI meets Kompost

Auf dem Gut Ahrenshorst bei Bohmte steht der erste Prototyp des Start-ups NatureRobots. Das Spin-Off des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) arbeitet an Software, die insbesondere auch kleinstrukturierteren Bewirtschaftungsformen wie Agroforst und Market-Gardens, gerecht werden soll. Für Sven Lake, einen der Gründer, widersprechen Hightech und Dammkultur nicht. „Technologien ermöglichen uns, solche sinnvollen Anbausysteme wieder komplexer zu gestalten“, sagt er.

Der Prototyp „Lero1“ ist mit der Kartierung von Pflanzen beschäftigt. Mittels 3D-Kameras erfasst das System Daten, welche die KI anlernen. Auf Dauer soll so Beikraut von beispielsweise Salat unterschieden werden, sogenanntes Einzelpflanzenmonitoring. Ein weiterer Ansatzpunkt des Start-ups ist die Navigation von Robotern ohne GPS-Signal. Via Laserscanner lassen sich Umgebungskarten erstellen, die in abgelegenen Gegenden oder unter Agri-PV ein präzises Fahren ermöglichen „Wir sehen uns auch als Softwareanbieter für Robotikhersteller“ erklärt Gründer Sven Lake. Denn klar sei, auf den Agrar-Robotermarkt drücken große Player, wie internationale Automobilhersteller, die mit hohen Investitionssummen agieren können.

Salat ohne Erde

Vertikal, erdlos und ein minimaler Einsatz von Wasser, Nährstoffen und Energie: Das Team von Pflanzentheke hat sich der Hydroponik verschrieben. „Beim Anbau mit unserem System spart man rund 80 % des Wassers“, sagt Gründer Leon Welker. Ob im Gewächshaus oder unter freiem Himmel, die A-Reuter mit verschiedenen Gemüsepflanzen sollen Gartenbaubetrieben oder der Gastronomie zu einer wenig arbeitsintensiven und effizienten Gemüseproduktion verhelfen. Pflanzentheke will im Komplettpaket alles bieten, was zum Anbau in einer Hydroponikanlage nötig ist: Von der Nährlösung bis zum Steuerungscomputer.

Lebt das Saatgut noch?

Das Team von Seedalive hat Keimfähigkeitsschnelltests entwickelt. Im Gegensatz zur herkömmlichen Technik bietet Seedalive ein schnelles, non invasives und auf Dauer auch mit KI auswertbares Ergebnis an. Große Saatzuchtunternehmen weltweit zeigen laut Mitgründer Jens Varnskühler großes Interesse. Derzeit arbeitet das Team daran, ihr Portfolio auf möglichst viele Arten auszuweiten, unter anderem auch aus dem Waldbau. "Nur Mais verhält sich leider völlig anders als erwartet und lässt sich von uns bisher nicht auswerten", erklärt Varnskühler. Mehr zu Seedalive lesen Sie hier.

Die nächste AHA-Inspirationsreise Start-up meets Landwirt und Landwirtin findet am 6. September in Berlin statt.

Florierendes Start-up Umfeld in Osnabrück

Das Seedhouse in Osnabrück ist ein Accelerator-Programm für Start-ups aus den Bereichen Agrar, Food und Digitalisierung. Das Programm wird von 34 Unternehmen dieser Branchen betrieben und dient als Schnittstelle zwischen Start-ups und Wirtschaft. Jedes Jahr werden Start-ups unterstützt, ihre Idee zur Marktreife zu entwickeln.

Das Coppenrath Innovation Center ist eins der Projekte, die auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände in Osnabrück umgesetzt werden. Das Center soll Gründerteams aus verschiedenen Branchen in Kooperation mit der Universität unterstützen.

Das Agrotech Valley Forum ist ein Netzwerk von verschiedenen Landtechnikunternehmen, der Universität und dem DFKI. Hauptthemen sind die Digitale Transformation im landwirtschaftlichen Pflanzenbau, Künstliche Intelligenz und Antriebstechnik.

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