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topplus Milchmarkt

Im Schnitt 45 ct/kg Milch für 2023

Steigende Milchpreise, preisbewusste Konsumenten und pflanzliche Drinks als Konkurrenz im Kühlregal: Der Milchindustrie-Verband gibt einen Überblick über den Milchmarkt und aktuelle Herausforderungen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Solche Milchpreisspreizungen wie wir sie im Jahr 2023 haben, haben wir noch nie gesehen“, erklärte Peter Stahl bei der Pressekonferenz des Milchindustrie-Verbandes (MIV). Im Juli habe diese bei mehr als 8 ct/kg Milch gelegen. Der Vorsitzende geht von steigenden Milchpreisen in den kommenden Monaten aus, nachdem die Preise im laufenden Jahr vor allem zurückgegangen sind. „Zu Beginn des Jahres hatten wir noch Milchauszahlungspreise von teilweise über 60 ct/kg. Im Norden haben die Preise dann schneller und deutlicher nachgegeben als im Süden“, so Stahl. Jetzt deuten internationale Notierungen aber auf sich verbessernde Marktbedingungen hin. Der MIV, der in diesem Jahr sein 111-jähriges Jubiläum feiert, geht davon aus, dass Deutschland in diesem Jahr im Bundesschnitt einen Milchpreis von ca. 45 ct/kg Rohmilch erreichen wird.

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Aktuell liege die Milchanlieferung in Deutschland rund 2 % über dem Vorjahresniveau. „Besonders im ersten Halbjahr dieses Jahres haben die Landwirte deutlich mehr Milch angeliefert als im Vorjahr“, berichtete der MIV-Vorsitzende und führte das auf die sehr festen Preise zurück, mit denen das vergangene Jahr geendet hat. Auf lange Sicht werde die Milchmenge in Deutschland und der EU aber zurückgehen.

Im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ist der Absatz von Trinkmilch weiter rückläufig. „Trinkmilch bekommt eine ernste Konkurrenz durch pflanzliche Alternativen“, erklärte MIV-Geschäftsführer Eckhard Heuser. Weidemilch zeigt dagegen eine gute Entwicklung. Der Butterabsatz ging dagegen ebenfalls zurück, was auf die hohen Preise zurückzuführen sei. „Margarine profitierte davon allerdings nicht“, ordnete Peter Stahl ein. Käse bleibt weiterhin sehr gefragt. Der Umsatz der Molkereibranche lag im vergangenen Jahr bei 38,6 Mrd. € und damit rund 25 % über dem Vorjahresergebnis.

Wie wird künftig der CO2-Fußabdruck auf den Höfen erfasst?

Trotz des guten Ergebnisses steht die Branche vor zum Teil großen Herausforderungen: „Die Anforderungen vonseiten Politik, Handel und Gesellschaft werden höher“, so Stahl. Auch das Thema Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung: Auf die Frage, ob Molkereien in Deutschland künftig ein gemeinsames Tool nutzen, um den CO2-Fußabdruck landwirtschaftlicher Betriebe zu erfassen, gab Stahl zu bedenken, dass es auch internationale Milchverarbeiter gibt, die auf andere, bzw. eigene Systeme zurückgreifen. Ziel aller Molkereien sei es aber, die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Landwirtinnen und Landwirte zu vergüten. Letztlich müsse dazu aber auch der Handel und schlussendlich der Kunde bereit sein, mehr zu zahlen. Letztere bevorzugen momentan inflationsbedingt aber überwiegend günstige Produkte.

Dass teilweise schon mehr Wertschöpfung durch Nachhaltigkeitsprogramme auf den Höfen ankommt, erklärte der stellvertretende MIV-Vorsitzende Hans Holtorf. Er verwies auf das Mehrwertprogramm QM++, das einige Molkereien jetzt ausrollen und mit dem Landwirte bereits Zuschläge generieren können.

Die hohen Produktionskosten setzen nicht nur Landwirte, sondern auch Molkereien unter Druck: „Die Branche ist darauf angewiesen, dass die Bundesregierung jetzt an geeigneten Rahmenbedingungen arbeitet, um dem Wirtschaftsstandort Deutschland Rückenwind zu verleihen. Unsere Mitglieder stehen für Produkt-Vielfalt und die Innovationsfähigkeit einer mittelständisch geprägten Branche – das ist ein großer Wert für den Verbraucher. Die aktuelle Überregulierung bedroht diese Vielfalt, hier muss die Politik aus unserer Sicht dringend gegensteuern“, appellierten die MIV-Vertreter. Peter Stahl forderte die Regierung zudem auf, Genehmigungen für Um- und Neubauten von Kuhställen zu vereinfachen, um Kuhbetrieben eine Perspektive zu geben: „Deutschland ist ein Gunststandort, um Milch zu produzieren. Wir sollten dieses Potenzial nutzen und durch kluge Entscheidungen den Milchsektor stärken.“

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