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+++ UPDATE Afrikanische Schweinepest +++

ASP-Ausbruch bei Hausschweinen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg ist am Mittwoch erstmals die ASP in einem Hausschweinebestand festgestellt worden. Agrarminister Hauk bestätigte, dass es sich um ein Kleinbetrieb mit 35 Schweinen handelt.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat Baden-Württemberg erreicht. In einer am Donnerstagmittag einberufenen Pressekonferenz bestätigte Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk den Ausbruch in einem Hausschweinebestand im Landkreis Emmendingen. In dem Betrieb mit Freilandhaltung waren vom 19. bis 25. Mai nach Angaben von Minister Hauk 16 der 35 Mastschweine verendet.

Zunächst Verdacht auf Futtermittelvergiftung

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Zwei verendete Tiere untersuchte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) in Freiburg zur Feststellung der Todesursache. Der Verdacht bestand zunächst auf einer Futtermittelvergiftung. Die Laboruntersuchungsergebnisse gaben dann einen ersten Hinweis auf ASP, den dann das für Tierseuchen zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) am Mittwochabend bestätigte. Das Landratsamt Emmerdingen hat den ASP-Ausbruch gestern abend amtlich festgestellt und alle Tiere gekeult.

Eintrag noch unklar

Zur Eintragsursache können derzeit noch keine Angaben gemacht werden. Der Agrarminister bezeichnete den Ausbruchsbetrieb als "vorbildlichen Betrieb" mit strikter Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen und doppelten, eingegrabenen Zaun und Hygieneschleuse. Anfang kommender Woche wird das Epidemiologie-Team des FLI nach Baden-Württemberg reisen und die Behörden vor Ort bei den epidemiologischen Untersuchungen unterstützen. Hauk betonte jedoch, dass man aktuell davon ausgehen, dass der Eintrag durch menschliches Handeln verursacht wurde. Eine Gensequenzierung durch das FLI soll jetzt Aufschluss über die Herkunft des Viruseintrags liefern.

Restriktionsgebiete eingerichtet

Die Behörden richten um den betroffenen Betrieb nun umgehend eine Sperrzone mit einem Mindestradius von 3 km und eine sich daran nach außen anschließende Überwachungszone mit einem äußeren Radius von mindestens 10 km Kilometern ein. Diese Restriktionsgebiete erstrecken sich auf die Landkreise Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald und den Ortenaukreis. Eine entsprechende Allgemeinverfügung tritt morgen früh in Kraft. Von den Restriktionsmaßnahmen betroffen sind zwei Betriebe mit insgesamt 316 Tieren in der Schutzzone, sowie 56 Betriebe mit insgesamt ca. 700 Schweinen in der Überwachungszone auf deutscher Seite. Die Überwachungszone reicht zudem bis nach Frankreich rein.

In der Sperrzone herrscht ab sofort ein absoluter "Stand-still". Das Verbringen von Schweinen in bzw. aus den Betrieben ist verboten. Dies gilt unter anderem auch für Märkte mit Schweinen sowie jegliches Zusammenführen von Schweinen. Dies gilt auch für das Verbringen von frischem Fleisch und Fleischerzeugnissen von Schweinen aus Schlachthöfen oder Wildverarbeitungsbetrieben. Tierische Nebenprodukte und Gülle, Mist und Einstreu von Schweinen dürfen ebenfalls nicht aus den Betrieben verbracht werden. Ausnahmen sind nur unter strengen Auflagen möglich. Betroffene Tierhalter können sich an das zuständige Landratsamt wenden.

Ausbruch nur bei Hausschweinen

„Da es sich um einen Seuchenausbruch bei Hausschweinen handelt, gibt es keine Beschränkungen für pflanzliche Produkte, wie beispielsweise Futtermittel, Stroh oder andere landwirtschaftliche Produkte wie Rindfleisch, Obst und Gemüse. Diese dürfen weiterhin verbracht werden“, erklärte Minister Hauk.

Maßnahmen eingeleitet

Landwirtschaftsminister Hauk betonte, dass es nun auf das Monitoring ankomme, um abzuklären, ob es sich um lokales Geschehen im Betrieb handele und keine Wildschweine betroffen sein. Deshalb stehe die Etablierung einer regelmäßigen, planmäßigen Fallwildsuche nun im Fokus.

„Um die Suche schnell und effizient zu gestalten, setzen wir Zweier-Teams bestehend aus zwei Personen und einem geeigneten Hund ein, die das eingerichtete Suchgebiet systematisch nach möglichen Kadavern absuchen. Morgen werden ca. 20 Teams in Emmendingen die Suche beginnen. Flankiert werden die Suchteams außerhalb von Waldflächen durch Drohnen-Einsatzteams mit Wärmebild-Kameras“, erklärte Minister Hauk. Diese Suchteams werden bisher nur in Baden-Württemberg ausgebildet und waren bereits in anderen von Afrikanischen Schweinepest betroffenen Gebieten in Brandenburg zum Einsatz.

Wildschwein-Monitoring

Um eine mögliche Seuchenverbreitung zu verhindern werden in den Landkreisen Offenburg, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald alle künftig erlegten und verunfallten Wildschweine serologisch untersucht. Den Jägern werden dazu Probenkits zur Verfügung gestellt, die von den CVUAs ausgewertet werden.

Minister Hauk wies darauf hin, dass es in Baden-Württemberg seit letztem Jahr ein Biosicherheitsprojektteam gibt, dass bei der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg angesiedelt ist und das auf Anforderung in die Schweinehaltungsbetriebe kommt und die Biosicherheitsmaßnahmen kostenlos überprüft und die Betriebe berät. „Ich appelliere daher nochmals eindringlich an alle Schweinehalterinnen und -halter im Land, nehmen Sie dieses Angebot wahr, damit wir nicht noch weitere Seuchenausbrüche bei Hausschweinen bekommen. Biosicherheitsmaßnahmen müssen auf den Betrieben zwingend eingehalten werden“, betonte Hauk.

Appell an Verbraucher und Handel

„Die Schweinhalter trifft es derzeit sehr hart. Verschiedene Maßnahmen haben dazu geführt, dass der Absatz von Schweinefleisch kontinuierlich zurückgeht", sagte Hauk. An die Verbraucher und den Handel appellierte er: unterstützen Sie die Schweinebäuerinnen und Schweinebauern und kaufen sie Schweinefleisch. Es gibt keinen Grund dies nicht zu tun!“

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