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topplus Ferkel selbst erzeugen

Mäster pachtet Sauenstall

2.000 Mastplätze, zwei feste Ferkelerzeuger. Als einer von beiden aufhört, sieht Stephan Ricken sich nach einem Sauenstall um.

Lesezeit: 3 Minuten

Dieser Beitrag erschien zuerst im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Mit Sauen kennt Stephan ­Ricken sich aus. Bis 2018 hielt er auf seinem Hof in Willich 70 Sauen auf Stroh, zudem 1.100 Mastschweine auf Vollspalten. Dann trennte er sich von den Sauen und pachtete 2019 einen benachbarten 900er-Maststall.

Bis er im vergangenen Jahr durch eine Anzeige auf einen Sauenstall aufmerksam wurde. Nur 2 km entfernt, hygienisch tipptopp, baulich gut in Schuss – den ehemaligen Sauenhalter kribbelte es in den Fingern. Mit dem Verpächter einigte er sich darauf, den Stall samt Inventar und Silos zu übernehmen.

Anfangs hohe Kosten

Parallel verhandelte er mit der Bank. Denn die ersten sieben Monate waren keine Einnahmen zu erwarten, während die Kosten für Bestandsaufbau, Futter, kleinere Reparaturen und Pacht liefen. ­Seine Beraterin Annika Frank vom Ferkelerzeugerring Rheinland entwarf einen Investitions- und Liquiditätsplan. Auf der Grundlage erhielt er einen Kredit über 150.000 €.

Jungsauen knapp und teuer

Jungsauen waren aufgrund des Preishochs mehr als knapp. Für ­Ricken kam aufgrund der hohen Leistung nur dänische Genetik ­infrage. Er entschied sich für die Firma Gesing Tierzucht. Im August vergangenen Jahres – zur Zeit der Preisspitze – kam die erste altersgemischte Gruppe von 90 SPF-Tieren. Mit zwei weiteren 60er-Gruppen war die Herde komplett.

Der Stall war zwar sauber und stand schon einige Zeit leer. Zur Sicherheit reinigte und desinfizierte Ricken vor der ersten Einstallung sämtliche Abteile. Im Flatdeck wechselte er die Betonspalten gegen Kunststoffroste. Damit Sauen und Ferkel bestmöglich geschützt sind, setzt der Sauen­halter zusätzlich zu den regulären Impfstoffen einen Bestandsimpfstoff des Verpächters ein.

Verpächter hilft im Stall

Doch wie findet man sich in einem fremden Stall bei Elektro- und Wasserleitungen zurecht? Da ist Ricken zuversichtlich: „Zum Glück hat mein Verpächter sehr systematisch gearbeitet und beispielsweise jeden Kran beschriftet.“ Zudem hat er mit dem Verpächter die jährliche Mitarbeit von rund 500 Stunden vereinbart: „Er kennt jede Schraube im Stall.“

Nachdem von August bis Dezember nur Besamen und Füttern auf dem Plan stand, begann im Januar mit den Geburten die richtige Arbeit. Bislang war kaum Geburtsbetreuung notwendig: „Die meisten Sauen schaffen das gut alleine“, so der Landwirt.

Zeitaufwendig ist das Umsetzen der Ferkel. Täglich gleicht er die Würfe nach Größe der Ferkel aus, da er keine Milch in der Abferkelbucht zufüttert. Während des Winters kam Ricken alleine klar. Künftig will er seinen Mitarbeiter stärker einbinden.

Große Würfe, wenig Verluste

Die erste 30er-Gruppe startete mit über 16 lebend geborenen Ferkeln. Drei Wochen später standen sogar 17,3 lebend geborene Ferkel auf dem Zähler. Der Sauenhalter war froh, aus der ersten Gruppe direkt eine Amme rekrutieren zu können.  „Von der ersten Gruppe habe ich 486 Ferkel abgesetzt“, ist Ricken stolz auf seine Sauen.

Bleibt nur ein Problem: Seine Mast ist auf 400er-Gruppen ausgelegt. Noch hat er dank vieler kleiner Abteile genug Puffer. Und wenn es enger wird? Hat Ricken die Abnahme durch die Schweinevermarktung Rheinland gesichert. „Zum Glück sind Ferkel ja sehr gesucht“, freut sich der Landwirt.

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