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topplus Bauern auf heißen Kohlen

Boden warm genug: Am Wochenende soll die Maisaussaat 2023 starten

In vielen Regionen ist es den Bauern noch nicht möglich, auf die Flächen zu fahren. Das Maiskomitee erwartet aber für das Wochenende den Startschuss der Maisaussaat 2023. Hier der aktuelle Stand.

Lesezeit: 6 Minuten

Schon an diesem Wochenende könnte das Maislegen beginnen, zeigt sich das Deutsche Maiskomitee (DMK) zuversichtlich. Dann soll die optimale Bodentemperatur von mindestens 8 °C flächendeckend erreicht sein.

Das DWD-Kartenmaterial zeigt für den 19. April, dass die Bodentemperatur vielerorts noch im Grenzbereich liegt. Vor allem in Mittel-, Süd- und Ostdeutschland liegt die mittlere Bodentemperatur noch bei der Acht-Grad-Marke. Eine Prognose der Bodentemperaturen für den 22. April ergibt aufgrund steigender Temperaturen ein für die Maisaussaat günstigeres Bild mit flächendeckenden Temperaturen von oberhalb 12 bis 16 °C.

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Bodenfeuchte weiter hoch

Die Bodenfeuchte und damit die nutzbare Feldkapazität (nFK) liegt aktuell bundesweit noch auf einem recht hohen Niveau von 80 bis 100 % und grenzt damit an eine Wasser-Überversorgung im oberen Bodenhorizont von 10 cm. Lediglich im Westen und Norden ist die nFK etwas niedriger, was an vereinzelten Standorten bereits am Wochenbeginn zum Start der Maisaussaat geführt haben wird.

Bis zum Wochenende wird sich die Bodenfeuchte dann auch flächendeckend verringern und die nFK-Werte werden leicht absinken. Damit gehen eine gute Erwärmung des Bodens und eine optimale Sauerstoffversorgung für den keimenden Mais einher. Auch die Befahrbarkeit der Äcker wird somit gewährleistet. Für die letzte Aprilwoche sind im Süden wieder Niederschläge angekündigt, sodass Agrarbetriebe besonders die Bodenfeuchte für die anstehende Bodenbearbeitung im Blick haben sollten.

Tipp: Neben einer auf die Bodenfeuchte bzw. nFK angepassten Bestandesdichte sollten maisanbauende Betriebe sehr genau die Tages- und insbesondere Nachttemperaturen im Blick behalten, da diese regional noch sehr niedrig ausfallen können und der Mais, vor allem in seinen jungen Entwicklungsstadien, bekanntermaßen sehr kälteempfindlich ist. Ein verzögertes Auflaufen erhöht darüber hinaus die Gefahr von Auflaufkrankheiten und Vogelfraß. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Bodentemperatur und Bodenfeuchte entscheidet über den optimalen Feldaufgang.

Regen und niedrige Temperaturen verzögern Frühjahrsarbeiten

Doch nicht nur die Maisanbauer warten sehnsüchtig: Eigentlich wären jetzt auch längst die Saaten von Sommergerste, Ackerbohne, Erbse und Zuckerrübe im Boden und die Grünlandpflege wäre abgeschlossen. Aufgrund der starken Feuchte auf den Flächen und den niedrigen Temperaturen war das aber noch nicht möglich.

Während die Ackerbohne nur eine Bodentemperatur von zwei bis drei Grad Celsius zur Keimung benötigt, braucht Sommergerste eine Bodentemperatur von fünf Grad Celsius.

Aktuelle Situation: Das Wetter zeigt sich weiterhin unbeständig mit Schauern. Ein sogenannter Kaltlufttropfen lässt die Temperaturen am Donnerstag auf 8 bis 12 °C sinken. Im Osten werden etwas über 15 °C erreicht. Zum Wochenende steigen die Temperaturen wieder an. Samstag liegen die Höchstwerte voraussichtlich fast landesweit um 20 °C. Danach wird es erneut kühler.

Oft noch zu nass

Auch Niederschlagsmengen wie am vergangenen Wochenende von teils bis zu 30 Liter pro Quadratmeter in Thüringen lassen es nicht zu, die Äcker zu befahren, ohne die Struktur der Böden in Mitleidenschaft zu ziehen. „Auf den durchnässten Böden richten die landwirtschaftlichen Maschinen mehr Schaden als Nutzen an. Auch die Sämaschinen verstopfen. Deshalb verschieben viele Betriebe die Frühjahrsarbeiten und hoffen auf einige warme und trockene Tage“, so der Pflanzenbauexperte des Landesbauernverbandes André Rathgeber.

Die hohe Bodenfeuchtigkeit in Zusammenhang mit den eher niedrigen Temperaturen verhindert zudem das Keimen des Saatgutes. Bleibt die Keimung aus, verfault das Saatgut im Boden. Aufgrund der Umstände greifen die Landwirte auf Sorten zurück, die einen späteren Aussaatzeitpunkt haben.

Trotz der Verzögerung ist man in den Landwirtschaftsbetrieben für die umfangreichen Niederschläge dankbar, denn die Böden können das Wasser nach den trockenen Jahren gut gebrauchen. So besteht trotz der zum Teil hohen Niederschlagsmengen in den tieferen Bodenschichten (2 m Tiefe) weiterhin ein deutliches Bodenwasserdefizit.

Unkrautkontrolle jetzt wichtig

Der milde Winter und das bislang feuchte Frühjahr sorgen dafür, dass Blattkrankheiten im Getreide zu sehen sind. Kontrollieren Sie unbedingt Ihre Bestände! Ließ sich der Dünger passend und in ausreichender Menge platzieren, ist es wichtig, je nach Bestandesdichte und Krankheitsbefall mit Fungiziden (und Wachstumsreglern) mehr oder weniger intensiv zu reagieren.

Rhynchosporium tritt sortenunabhängig auf, die Infektionsbedingungen waren in den letzten Tagen aber regional unterschiedlich (siehe proPlant-Karte „Blattflecken Infektionen“). Erstbefall mit Winterweizen befindet sich aktuell zwischen EC 29 – 30 (Höhenlagen) und EC 33 (Niederungslagen).

Gerade in Oktobersaaten ist oft ein Ausgangsbefall mit Septoria (auf den unteren Blattetagen) und Halmbruch vorhanden. Langsam kommen auch Septoria-Infektionen aus dem März zum Vorschein, die mit der Zeit dunkle, gepunktete Sporenlager (Pyknidien) zeigen. Folgen Phasen mit ausreichender Blattnässe (über 36 h), ist ein Voranschreiten der Krankheit auf neue Blätter nicht auszuschließen. Tipps und Mittelempfehlungen hier...

Wegen der unbeständigen Witterung ist der Einsatz von Wachstumsreglern herausfordernd. Passen Sie die Aufwandmengen an die Situation an. Lesen Sie dazu hier unsere Empfehlungen.

Warndienste aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg machen derweil auf Cylindrosporium-Befall in Raps aufmerksam. Der Pilz breitet sich regional weiter aus. Mehr dazu hier.

In geschützten Lagen konnten sich Winterackerbohnen sehr gut entwickeln und stehen jetzt kurz vor dem Beginn der Blüte. In solchen Beständen treten gebietsweise erste Krankheiten auf. Details erklären wir hier.

Früh gesäte Ackerbohnen sind bereits aufgelaufen. Mit zunehmend wärmeren Temperaturen sind sie eine willkommene Nahrung für Blattrandkäfer. Mehr dazu hier.

Frankreich: Neue Dürre scheint unausweichlich

Ganz anders sieht es in Frankreich aus, wo die Landwirtschaft weiter auf ein neues Dürrejahr zusteuert. Die Niederschläge im vergangenen Monat sind zwar umfangreich ausgefallen, konnten aber nur im Westen und Südwesten des Landes für Entspannung sorgen.

Nach aktuellen Angaben des Büros für geologische Untersuchungen und Bergbauforschung (BRGM) sind 75 % der Grundwasserpegel nach wie vor als niedrig oder sehr niedrig einzustufen. Zum 1. April des vergangenen Jahres hatten 58 % der Pegelstände unter dem üblichen Niveau gelegen, das aktuell nur an der zentralen und südlichen Atlantikküste sowie in der Region Lyon erreicht wird.

Laut BRGM ist die Sommerdürre damit in einigen Gebieten kaum noch zu vermeiden. In 50 Départements besteht ein hohes Dürrerisiko; betroffen sind insbesondere nördliche, zentrale und südöstliche Landesteile. Sofern in den kommenden Wochen keine ausgiebigen Niederschläge fallen, dürften dort verbreitet Auflagen für die Wassernutzung erlassen werden.

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