Eigentlich sollten glyphosathaltige Mittel in Mexiko ab diesem Monat nicht mehr erlaubt sein. Doch wenige Tage vor Inkrafttreten des entsprechenden Dekrets wurde dessen Umsetzung bis auf Weiteres verschoben. Der Grund dafür ist einfach.
Keine Alternative zu Glyphosat
Die Regierung in Mexico Stadt begründet ihre Entscheidung damit, dass bislang keine geeigneten Alternativen gefunden worden seien. Gemäß dem am 13. Februar 2023 im Amtsblatt der Föderation veröffentlichten Präsidialdekret ist der Verzicht auf die Erteilung von Genehmigungen und der Widerruf von Registrierungen unter anderem an zwei Punkte geknüpft, und zwar an der Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Produktion sowie der Verfügbarkeit von Alternativen, die einen Verzicht auf Glyphosat ermöglichen.
Die im Dekret vorgesehenen Maßnahmen sind nach Angaben der mexikanischen Regierung noch nicht abgeschlossen. Deshalb sei beschlossen worden, die Suche nach einer Herbizidalternative mit breitem Wirkungsspektrum und geringer Toxizität fortzusetzen. Es werde daran gearbeitet, Alternativen zu finden, die in der erforderlichen Menge verfügbar und kostengünstig seien, hieß es.
Ohne Totalherbizid 40 % weniger Ernte
Die Ministerien für Wirtschaft, für Umwelt sowie für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und die Bundeskommission für den Schutz vor Gesundheitsrisiken (Cofepris) teilten mit, dass angesichts der Tatsache, dass die Bedingungen für den Ersatz von Glyphosat in der mexikanischen Landwirtschaft nicht erfüllt seien, das Interesse an der Wahrung der Ernährungssicherheit des Landes Vorrang haben müsse. Schätzungen zufolge könnte die Produktion wichtiger Nutzpflanzen in Mexiko bei einem Verbot von Glyphosat um bis zu 40 % zurückgehen. Besonders stark betroffen wäre die für das Land sehr wichtige Maiserzeugung.