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So ernähren Sie schwaches Getreide optimal

Die enormen Regenfälle haben viele Getreidebestände geschwächt. Wichtig ist nun, sie früh und ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Hier die Empfehlungen für Ihr Wintergetreide.

Lesezeit: 12 Minuten

Unser Autor: Dr. Ulrich Lehrke, Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Die hohen Niederschlagsmengen im Herbst und Winter 2023 haben die Aussaat und die Entwicklung des Wintergetreides stark behindert. Vielerorts ließ sich das Getreide gar nicht oder nur verspätet säen. In Überschwemmungsgebieten oder auf Teilflächen, die länger unter Wasser standen, werden teils noch Umbrüche erforderlich sein. Nur Frühsaaten haben sich regional gut entwickelt.

Im Frühjahr geht es nun vor allem darum, schwache Bestände in ihrer Entwicklung zu fördern. Da die Niederschläge leicht lösliche Nährstoffe wie Stickstoff, Schwefel, Kalium, Magnesium und Bor aus dem Wurzelhorizont ausgewaschen haben, erhöht sich der Düngebedarf im Vergleich zu den Vorjahren. Legen Sie neben der N-Düngung auch viel Wert auf eine gute Grund- und Spurennährstoffversorgung.

Dünge­bedarf vor dem ­Düngen ermitteln

Laut Düngeverordnung (DüV) ist es gesetzlich vorgeschrieben, vor einer Düngemaßnahme eine Bedarfsermittlung für Stickstoff und Phosphat durchzuführen. Zudem muss man jede Düngegabe spätestens nach zwei Tagen dokumentieren. Die Basis für die Ermittlung des Düngebedarfs sind N-Bedarfswerte aus der DüV, angepasst an den Ertrag und weitere Standortfaktoren (z. B. Vorfrucht, Humusgehalt des Standortes). Die wichtigste Variable ist dabei der Nmin-Gehalt im Boden zu Beginn der Vegetation.

Hinweis: Über Winter können Sie bereits eine vorläufige Bedarfsermittlung anhand der langjährigen Werte durchführen – diese müssen Sie dann nur noch anpassen, wenn die aktuellen Werte um mehr als 10 kg/ha positiv davon abweichen. Berücksichtigen Sie, dass der errechnete Düngebedarf nur den maximalen Düngerahmen beschreibt. Das heißt:

Auf sehr schwachen Standorten mit niedrigen Erträgen sowie bei einer erfolgten Herbstdüngung zu Wintergerste, wird der berechnete Wert in vielen Fällen nicht ausreichen, um den Bedarf der Bestände zu decken. Vor allem dann ist höchste Effizienz gefragt. Ziehen Sie auf diesen Standorten auch eigene Nmin-Proben, da die Richtwerte hier häufig nicht passen.

Insbesondere auf Standorten mit sehr hoher Ertragserwartung und nach Blattfrüchten wird es hingegen nicht notwendig sein, die errechneten Mengen zu düngen. Hier kommt den verschiedenen Methoden der N-Bedarfsermittlung in der Vegetationsperiode, wie z. B. der Nitrachek-Methode, eine besondere Bedeutung zu.

In den Roten Gebieten muss man die Stickstoffdüngung um weitere 20 % reduzieren. Allerdings ist es möglich, Stickstoff von Kulturen mit N-Überhängen (z. B. Rüben) zu übertragen. Das ist aber nur innerhalb der jeweiligen Gebietskulisse erlaubt.

Welche Zuschläge und Abschläge sind bei den Bedarfswerten zu beachten?

Die Übersicht unten zeigt die Bedarfswerte der Getreidearten abhängig von Vorfrucht und Standort. Bei Weizen ist der Wert für Backweizen angegeben. Für Futterweizen ist ein Abschlag von 20 kg/ha nötig, für E-Weizen gilt dagegen ein Zuschlag von 30 kg/ha, unabhängig davon, ob der entsprechende Eiweißgehalt erreicht wird. Berücksichtigen Sie diesen Aspekt künftig bei der Sortenwahl.

Ziehen Sie von diesen Bedarfswerten den Nmin-Gehalt ab. Auf humosen Standorten (mehr als 4 % Humus) muss man generell weitere 20 kg N/ha abziehen. Bei organischer Düngung im Vorjahr sind darüber hinaus nochmal 10 % des Gesamt-Norg abzuziehen, um die Nachlieferung aus der Organik zu berücksichtigen.

Auf den meisten Standorten stehen in diesem Frühjahr im Weizen rund 170 bis 190 kg N/ha als maximaler Dünge­rahmen zur Verfügung. In vielen Fällen wird der Wert voraussichtlich noch höher ausfallen, da die Nmin-Gehalte wahrscheinlich weit unterhalb der langjährigen Richtwerte liegen werden. Damit dürfte es auf vielen Standorten möglich sein, die Erträge abzusichern.

Exkurs: Wer Qualitätsweizen erzeugen will, muss darauf achten, dass in der späteren Entwicklungsphase im Mai noch ausreichend Stickstoff zur Verfügung steht. Generell bilden die Sorten übrigens nur noch geringe Eiweißwerte aus, da das Bundessortenamt die Eiweißausprägung nicht mehr bei der Qualitätseinstufung berücksichtigt. Das betrifft auch große Sorten wie Chevignon und Campesino sowie die ertragsstarken Newcomer Spectral und RGT Kreuzer.

Tipps fürs Getreide

Für sichere Weizenerträge ist ein N-Angebot (inkl. Nmin) von etwa 200 bis 230 kg/ha erforderlich. Um in den Roten Gebieten keine Ertragsverluste zu riskieren, ist es sinnvoll, Stickstoff aus anderen Kulturen zu übertragen. Dazu eignen sich vor allem Rüben und Mais.

In der Gerste wird der Maximalrahmen in diesem Jahr bei etwa 150 bis 170 kg N/ha liegen. Ein bedarfsgerechtes Düngen sollte damit in den meisten Fällen möglich sein. Wer die Gerste bereits im Herbst gedüngt hat, muss den Stickstoff im Frühjahr abziehen. Bei mineralischen Düngern muss man hier die gesamte Düngung anrechnen, bei Organik nur den anrechenbaren Stickstoff.

Nach einer Herbstgabe ist es schwierig, die Bestände im Frühjahr bedarfsgerecht zu düngen. Ist die Gerste im Frühjahr schon gut entwickelt, kann man besonders bei der Andüngung sparen. Der Schwerpunkt der Düngung sollte dann auf der zweiten Gabe – der Schossergabe – liegen. Dies gilt auch für Gerste, die in Roten Gebieten steht. Zudem sollte auch sie Stickstoff von anderen Kulturen bekommen.

Bezüglich der N-Aufnahme sind Triticale und Roggen deutlich effektiver. Daher kommen beide Kulturen auch eher mit den Auflagen in den Roten Gebieten zurecht. Bei Roggen reichen zwei Düngegaben. Bei den anderen Arten sind drei Gaben sinnvoll (bei Weizen teils auch vier Teilgaben).

Eigene Nmin-Proben ziehen und Smin analysieren lassen

Generell sind die Nmin-Gehalte im Frühjahr ein wichtiger Bestandteil der N-Bedarfsermittlung. Wegen der hohen Niederschläge werden die Nmin-Werte in diesem Frühjahr auf allen Standorten voraussichtlich sehr niedrig sein. Jeder Betrieb sollte daher eigene Proben direkt vor der ersten Düngung ziehen, auch wenn die Düngebehörden wieder Richtwerte veröffentlichen. Dabei reicht es aus, repräsentative Proben von einzelnen Schlägen zu ziehen – denn bei einheitlicher Bewirtschaftung und gleicher Vorfrucht und Bodenart ist ein Zusammenfassen als Bewirtschaftungseinheit möglich. Grundsätzlich muss man eine Probenahmetiefe von 0 bis 90 cm einhalten.

In den Roten Gebieten besteht in Bundesländern wie Nieder­sachsen, Bayern oder Sachsen-Anhalt grundsätzlich die Pflicht, eigene Proben zu ziehen. Auch dabei darf man Bewirtschaftungseinheiten bilden. Obwohl die Analyse und Probenahme teurer geworden ist, empfiehlt sich auf einigen Standorten auch eine Smin-Untersuchung. Denn eigene Ergebnisse geben mehr Sicherheit bei der Düngeplanung. Weizen wird voraussichtlich einen höheren Bedarf haben. Bei Smin reicht eine Probenahmetiefe von 0 bis 60 cm aus.

Schwache Bestände früh und höher andüngen …

Die schlecht entwickelten Bestände und die geringen Nmin-Vorräte im Oberboden machen es in diesem Jahr vielerorts erforderlich, früher und mit höheren Mengen anzudüngen. Dass trotzdem eine N-Gabe von 70 bis 80 kg/ha reicht, hat sich in der Vergangenheit gezeigt. Denn bis Mitte April nimmt Getreide kaum mehr als 40 bis 50 kg N/ha auf.

Vor allem auf leichten und durchlässigen Böden kann es sinnvoll und aus­reichend sein, ab Ende Februar (bei ­Befahrbarkeit) zunächst etwa 1,5 bis 2,0 dt/ha SSA oder analog 2,0 dt/ha ASS zu düngen. Die Anschlussgabe kann dann im März erfolgen.

Bei guter Pflanzenentwicklung von frühem Wintergetreide reicht es aus, ab Anfang bis Mitte März mit 60 bis 70 kg N/ha zu starten. Dazu eignen sich ­Piamon oder ASS. Setzt man auf SSA, muss man einen Stickstoffdünger er­gänzen.

… und zusätzlich an ­Phosphat denken

Um schwache Bestände zu fördern, sollte die Startgabe neben Stickstoff und Schwefel auch Phosphat enthalten. Wer keine organischen Dünger einsetzt, kann z. B. 1,0 dt/ha DAP oder einen Volldünger nutzen. Phosphat fördert die Jugendentwicklung und trägt entscheidend dazu bei, dass die Pflanzen ausreichend Bestockungstriebe bilden. Dass eine zusätzliche P-Düngung die Bestandesdichte um bis zu 100 ährentragende Halme erhöhen kann, belegen Versuche.

In diesem Frühjahr ist eine P-Gabe in schwachen Beständen nicht nur bei abtragendem Getreide sinnvoll, sondern auch nach Blattvorfrüchten. Hinweis: Im Auswinterungsjahr 2012 konnte weder Walzen noch Striegeln und auch nicht der oft angeratene CCC-Einsatz die Triebzahl vergleichbar fördern (hohe CCC–Gaben wirken sich zudem nachteilig auf die Wurzelbildung und die vegetative Entwicklung aus).

Ziehen Sie als Maß für die P-Düngung die Abfuhr heran: Je dt Korn entzieht das Getreide dem Boden 0,8 kg Phosphat (80 dt/ha = 64 kg/ha P2O5). Falls es nur darum geht, mit der Düngung die Triebzahl zu erhöhen, reichen 30 bis 40 kg/ha P2O5 aus.

Schwefel zur Startgabe

Weil der Regen viel Schwefel aus dem Oberboden ausgewaschen hat, empfiehlt sich in diesem Jahr eine frühe und hohe S-Gabe. Generell ist Schwefel für die Umsetzung von Stickstoff in der Pflanze sehr wichtig. Zu bedenken ist, dass der in organischen Düngern enthaltene Schwefel erst umgesetzt werden muss und daher zunächst kaum wirkt. Erkennbar ist Schwefelmangel an unspezifischen Aufhellungen, bei größerem Mangel treten auch Bestockungsprobleme auf.

Eine S-Düngung zu Wintergetreide ist daher in diesem Jahr auch nach Blattfrüchten ratsam. Geben Sie zu Weizen etwa 30 bis 40 kg S/ha (Sollwert inkl. Smin = 40 bis 50 kg S/ha). Zu den anderen Getreidearten reichen 20 bis 30 kg S/ha aus. Als schwefelhaltige N-Dünger eignen sich SSA (21 % N, 24 % S) und ASS (26 % N, 13 % S). Piamon als schwefelhaltiger Harnstoffdünger hat mit 33 % N und 12 % S eher ungünstige Nährstoffgehalte – besonders, wenn man verhalten andüngen will.

Eine reine Blattdüngung wird vermutlich nicht ausreichen, um den hohen Bedarf in diesem Jahr zu decken. Gegen akuten Mangel in der Vege­tationsperiode eignet sich Bittersalz Elementarer Schwefel wirkt hingegen deutlich langsamer.

Auch Magnesium düngen?

Sind die Böden ausgewogen mit Kalium versorgt, reagiert Getreide meist nicht auf eine zusätzliche Kalidüngung im Frühjahr. Wegen der Niederschläge kann dieses Jahr aber eine Gabe auf sandigen, durchlässigen Böden sinnvoll sein.

Der Nährstoff ist unerlässlich für den Wasserhaushalt der Pflanze und den Aufbau stabiler Zellwände. Ähnlich wie bei Phosphat reicht eine verhaltende Düngung von etwa 40 bis 60 kg je ha Kali für eine sichere Versorgung aus.

Zunehmend tritt besonders auf leichten, auswaschungsgefährdeten Standorten ein Mangel mit Magnesium auf. Wegen der Nässe ist das auch in diesem Frühjahr zu befürchten. Getreide nimmt etwa 30 bis 40 kg/ha Magnesium auf. Häufig wird der Nährstoff nur als Nebenbestandteil mit Kali- oder Kalkdüngern ausgebracht.

Üblich sind auch Blattdüngergaben mit Bittersalz. Diese kleinen Gaben von 5 bis 10 kg/ha reichen oft aber nicht aus, um den Bedarf abzusichern. Wenn die Bodenversorgung mit Magnesium in die Gehaltsklasse B abgerutscht ist, empfiehlt es sich, vor allem bei abtragendem Getreide über eine zusätzliche Düngung mit z. B. 1,5 bis 2,0 dt/ha Kieserit nachzudenken. Damit lässt sich auch der Schwefelbedarf decken, sodass der Einsatz schwefelhaltiger N-Dünger in diesem Fall unterbleiben kann.

Keinen Mangel an Spuren­nährstoffen riskieren

Auch wenn Spurennährstoffe fehlen, kann die N-Effizienz leiden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, den Nährstoffgehalt der Böden durch Bodenuntersuchungen zu prüfen. In diesem Jahr sind Auswaschungsverluste wahrscheinlich. Generell hat Getreide einen hohen Bedarf an Mangan, Kupfer und Zink. Auf leichteren Böden trat in den letzten Jahren zudem häufig Bormangel auf.

Den aktuellen Bedarf an Spurennährstoffen können Sie am besten über Pflanzenanalysen feststellen. Führen Sie diese möglichst Anfang April durch, um in BBCH 31 eine Düngung kombiniert mit ersten Pflanzenschutzmaßnahmen vornehmen zu können. Sind auf leichten Böden bereits über Winter Manganmangelsymptome erkennbar, sollte man jedoch schon zu Vegetationsbeginn mit einer Blattbehandlung reagieren.

Setzen Sie organische ­Dünger früh ein

Wer organische Dünger früh einsetzt, verbessert die N-Effizienz, da mehr Zeit für die Umsetzung des organisch gebundenen Stickstoffs verbleibt. Dem steht allerdings das Verbot der Düngung auf Frost entgegen. Die starken Regenfälle werden es wohl nicht ermöglichen, die Flächen ohne Frost im Februar zu befahren.

Wegen der längeren Vegetationsperiode und des späteren Düngebedarfs kann Weizen die organischen Dünger noch am besten zu einem späteren Zeitpunkt nutzen (bis Anfang April). Abtragende Arten wie Gerste, Triticale und Roggen profitieren zwar auch von dieser „Volldüngung“, allerdings muss diese spätestens bis Ende März erfolgen, da vor allem Wintergerste schon Anfang April viel Stickstoff benötigt.

Laut DüV sind beim Einsatz von Gülle und Co. Mindestwirksamkeiten zu berücksichtigen. Diese liegen für Schweinegülle bei 70 %, für flüssige Gärreste und Rindergülle bei 60 %. Diese recht hohen Werte lassen sich in Wintergetreide nur erreichen, wenn man die Gülle früh, bodennah und bei optimaler Witterung ausbringt. Wo technisch möglich, kann eine Ansäuerung (siehe Reportage auf Seite 63) die Ausnutzung, insbesondere von Gärresten, verbessern.

Begrenzen Sie die organische Düngung auf etwa 100 bis 120 kg/ha Gesamt-N, um noch Spielraum für Mineraldünger zu belassen. Begleitend zur organischen Düngung empfiehlt es sich, zu Vegetationsbeginn z. B. 2,0 dt/ha SSA zu streuen. Mithilfe der Nitratmessung lässt ich dann der Zeitpunkt der Schossergabe bestimmen.

Prüfen Sie die N-Freisetzung

Um die N-Freisetzung zu prüfen, kann man auf jedem Schlag ungedüngte Kontrollparzellen anlegen. Darüber hinaus können Sie den Versorgungszustand der Pflanzen in der Vegetationsperiode z. B. mit der Nitratanalyse (Nitrachek) überprüfen. Neuere Geräte wie das Laqua twin der Firma Horiba und eine dazugehörige Pflanzensaftpresse haben die Anwendung dieser Methode deutlich vereinfacht (www.specmeters.com). Daneben kann man aber auch den N-Tester nutzen, der nach unseren Erfahrungen aber etwas ungenauer ist.

Diese Hilfsmittel unterstützen vor allem dabei, den optimalen Termin für die Schossergabe zu finden, der deutlich variieren kann: So ist eine frühe N-Gabe gegen Anfang April besonders in einem trockenen Frühjahr ratsam (das gilt besonders für Wintergerste). Bei ausreichender Feuchtigkeit und guter N-Freisetzung kann man die Schossergabe bei Weizen dagegen oft bis Mitte/Ende April hinauszögern.

Zudem können Sie den Ernährungszustand für alle Nährstoffe auch durch eine Pflanzenanalyse überprüfen. Der optimale Termin dafür ist die beginnende Schossphase (Anfang/Mitte April). Dabei wird der gesamte oberirdische Aufwuchs untersucht. Analysen lassen sich bei allen bekannten Instituten durchführen.

Welche N-Form?

Um gasförmige Nährstoffverluste zu senken, darf man Harnstoff als Kopfdünger heute nur noch zusammen mit einem Ureasehemmer ausbringen. Dadurch hat Harnstoff seinen Preisvorteil gegenüber anderen N-Formen verloren. Die Ureasehemmer bauen sich jedoch – anders als Nitrifikationshemmer – nach dem Streuen innerhalb weniger Tage ab. Je kühler es ist, desto länger bleiben sie stabil. Aktuelle Versuche belegen, dass es hinsichtlich Einsatzzeit und Wirkung keine Unterschiede zu herkömmlichen Harnstoff gibt – tendenziell zeigt sich eine bessere Effizienz.

Dass es zwischen KAS und Harnstoff keine Effizienzunterschiede gibt, zeigen ältere Versuche zu N-Formen. Allerdings kann KAS wegen seiner schnelleren Verfügbarkeit Vorteile bei sehr schwacher Pflanzenentwicklung haben. Auch die gute Streufähigkeit und der MgO-Anteil sprechen für KAS. Für große Betriebe bleibt Harnstoff aufgrund seiner hohen Nährstoffdichte jedoch die erste Wahl. AHL fällt hingegen in vielen Versuchen etwas ab, da der Stickstoff wegen der flüssigen Ausbringung festgelegt wird.

Hinweis: Zu bedenken ist, dass die Effizienz der Mineraldüngung bei einer Verringerung der Teilgaben abnimmt. Versuche unter anderem mit stabilisierten Düngern zeigen zwar, dass die Erträge im Vergleich zu mehreren Teilgaben häufig vergleichbar sind, die Proteingehalte aber nicht dasselbe Niveau erreichen. Eine frühe und zusammengefasste Düngung in ein bis zwei Teilgaben mindert zudem die Möglichkeit, Stickstoff einzusparen, wenn die Mineralisation hoch ist.

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