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Notreife: Erste Landwirte müssen in Kürze dreschen

Vor allem im Osten hat es seit Wochen nicht geregnet. Erste Roggen- und Triticaleflächen wurden bereits als GPS geerntet. In Kürze starten auch die Drescher. Ein Überblick.

Lesezeit: 4 Minuten

In ganz Deutschland schlägt zurzeit die Trockenheit zu. Zur sonnigen, warmen Hochdruckwetterlage wehen teils auch kräftige Winde, welche die Verdunstungsraten noch ankurbeln. Dadurch ist die obere Bodenschicht bereits jetzt enorm ausgetrocknet.

Wie stark die nutzbare Feldkapazität in 25 cm Bodentiefe zum 10. Juni abgenommen hat, zeigt die Karte des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.

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Wegen der mittlerweile historisch niedrigen Pegelstände des Grundwassers hat kürzlich der Landkreis Nienburg in Niedersachsen sogar die Wasserentnahme eingeschränkt – landwirtschaftliche Flächen dürfen demnach ab 24 °C zwischen 11.00 und 19.00 Uhr nicht mehr beregnet werden. Andere Landkreise planen ebenfalls Einschränkungen.

Kurzer Blick in die Kulturen

In Sachsen-Anhalt wurden einige Flächen bereits als Roggen-GPS und Triticale-GPS geerntet (z.B. im Jerichower Land). „Die Wintergerste hat sich bislang gut geschlagen“, so Dr. Ulrich von Wulffen von der Landesanstalt für Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt. „Momentan reifen die Bestände aber sehr zügig ab, sodass voraussichtlich in 10 bis 12 Tagen die ersten Gerstenflächen gedroschen werden“, sagt er.

Viele Winterweizenbestände in Sachsen-Anhalt beginnen zurzeit, die Blätter einzurollen. „Man sieht im Moment jeden Bodenpunkt“, so Wulffen.

Auch in den meisten anderen Regionen hellen die Gerstenbestände zurzeit stark auf und geben damit einen Hinweis auf Wassermangel im Wurzelraum. Bleibt es trocken, schalten solche Bestände auf Notreife um. Den Winterweizen trifft die Trockenheit mitten in der Kornfüllungsphase. Insbesondere auf leichten Böden sinkt dadurch TKG.

Auch im Raps wird das TKG auf leichteren Böden zu wünschen übrig lassen. In Mais erschwerte die Trockenheit u a. den Herbizideinsatz. Wegen des hohen Stresses (Nässe und Kälte bei der Aussaat, dann Trockenheit) sind viele Maisbestände in der Entwicklung deutlich zurück.

Bodenfeuchte

Gesamtboden: Ergiebiger Regen um März/April konnte in westlichen und südlichen Teilen Deutschlands auch in tiefere Bodenschichten versickern und das hinterlassene Niederschlagsdefizit der zuletzt sehr trockenen Jahre bedingt wieder etwas ausgleichen. Anders im Norden und in der Mitte Deutschlands: Betrachtet man auch hier den Gesamtboden auf 1,80 m Tiefe, zeigt sich, dass sich die Trockenheit in diesen Gebieten durch Winter- und/oder Frühjahrsniederschläge nicht ausgleichen ließ.

Oberboden: Der Oberboden reagiert schneller auf kurzfristige Niederschläge. In den letzten vier Wochen fielen regional keine Niederschläge mehr. Dies zeichnet sich auch auf der Karte ab: Etwa auf der Hälfte der bundesweiten Fläche ist es ungewöhnlich trocken – in einzelnen Regionen tritt sogar extreme Dürre auf.

Pflanzenverfügbares Wasser: Die Karte oben zeigt: Es herrscht verbreitet Trockenstress – auch wenn der Oberboden nicht immer ungewöhnlich trocken ist (wie z.B. im Rheinland). Die Restfeuchte ist somit nicht immer pflanzenverfügbar. Deutschlandweit wird unbedingt Regen benötigt. Viele Gerstenbestände hellen zurzeit deutlich auf, sie werden in Kürze in die Notreife übergehen.

Stand heute sind – abgesehen von lokalen Schauern und Gewittern – keine ergiebigen Niederschläge in Sicht.

Wettervorhersage des Deutschen Wetterdienstes

Freitag

Am Freitag zwischen Emsland und Schwarzwald heiter bis wolkig und trocken. Östlich davon wechselnd, teils auch stärker bewölkt. Von der Ostsee bis zum Harz vormittags gebietsweise schauerartiger Regen, ab dem Mittag von Schleswig-Holstein bis nach Bayern und östlich davon Bildung von Schauern und einzelne Gewittern, lokal Unwetter durch Starkregen. Höchsttemperaturen Im Osten zwischen 20 und 25 Grad, sonst 24 bis 29 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus Nord bis Nordwest, bei Gewittern böig auflebend. In der Nacht zum Samstag im Osten und Nordosten sowie an den Alpen wolkig bis stark bewölkt. Dabei zunächst gebietsweise Schauer, anfangs auch Gewitter. In der zweiten Nachthälfte nur noch vereinzelte Schauer. Im Rest des Landes gering bewölkt oder klar. Minima zwischen 15 und 8 Grad.

Samstag

Am Samstag häufig sonnig oder heiter. Im Nordosten und Osten, etwa von Schleswig-Holstein bis nach Sachsen bzw. östlich davon wechselnd bewölkt mit Schauern und Gewittern, lokal Unwettergefahr durch heftigen Starkregen. Höchstwerte im Osten 20 bis 25 Grad, sonst 24 bis 29, im Südwesten bis 31 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind um Nord, bei Gewittern starke Böen. In der Nacht zum Sonntag nachlassende Schauer und Gewitter und oftmals gering bewölkt oder klar. Abkühlung auf 16 bis 8 Grad.

Sonntag

Am Sonntag meist sonnig oder heiter, nur im Osten lockere Wolkenfelder. Größtenteils trocken, im Südwesten abends vereinzelte Schauer oder Gewitter nicht ganz ausgeschlossen. Erwärmung auf 23 bis 29, im Westen und Südwesten bis auf 32 Grad, an Küstenabschnitten mit Seewind und im höheren Bergland 20 bis 25 Grad. Meist schwachwindig. In der Nacht zum Montag von Südwesten her Wolken, vereinzelte Schauer oder Gewitter nicht ausgeschlossen. Nach Osten hin gering bewölkt oder klar. Tiefsttemperaturen 16 bis 10, in größeren Städten West- und Südwestdeutschlands kaum unter 18 Grad.

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