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Top-Leserstimmen

Öko-Regelungen, Schweine in HF3 und der Wolf: Das sagen top agrar-Leser

Welche Themen bewegen die top agrar-Community in dieser Woche? Wir haben eine Auswahl an Stimmen, Meinungen und Gedanken unserer Leserinnen und Leser für Sie gesammelt. Und was meinen Sie?

Lesezeit: 8 Minuten

Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen ab sofort wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.

Sie möchten Ihre Gedanken ebenfalls mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail mit dem Stichwort „Leserstimmen“ an: Hanna.Grieger@topagrar.com

Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.

Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.

Zu: „Öko-Regelung 5: Kennarten im Grünland durch KI erkennen?“

Statt aufwendig die Wiesen und Weiden nach Kennarten für die Ökoregelung 5 abzulaufen, bietet sich eine digitale Alternative an. Doch funktioniert die Erfassung per Drohne und KI? Und wie landen die Daten beim Ministerium? top agrar hat sich das Thema genauer angeschaut. Dazu die Rückmeldungen von zwei Leserinnen:

Wer soll das bezahlen?

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

„Wir bewirtschaften 2.800 ha, davon 1.900 ha Grünland. Seit dem letzten Jahr nehmen wir an Öko-Regelung 5 teil. In Thüringen konnten wir über eine App mit einem Foto der Kennart oder über Papierlisten den Nachweis für ÖR 5 erbringen.

Wir sind die Flächen (diagonale Ausdehnung 20 km) abgelaufen bzw. gefahren und haben die Kennarten fotografiert. Das war sehr aufwändig.

Das Angebot für 50 €/ha diese Arbeit durch eine Firma mit Drohnen durchführen zu lassen, ist für uns vorsichtig ausgedrückt unter der Gürtellinie. Bei 1.900 ha mal 50€/ha kommen wir dann auf 95.000€. Dieses Dienstleistungsangebot ist für einen Landwirt nicht annehmbar.

Auch hier gilt: AN der Landwirtschaft lässt es sich gut verdienen, MIT Landwirtschaft weniger.“ (Astrid Hatzel)

 

Das Erfassen von Kennarten ist zu teuer

„Wenn Sie wüssten, mit wieviel Aufwand wir hier in Thüringen die Kennarten schon seit letztem Jahr erfassen, da würden die Bayern schon mit den Mistgabeln bei Markus Söder stehen.

Der aufgezeigte Weg würde zumindest dem entsprechen, was wir Landwirte uns von der Digitalisierung wünschen, aber doch nicht für 50€/ha! Das ist doch Wahnsinn, das wären bei uns 85.000 € im Jahr. Davon kann ich ja 2,5 Leute bezahlen!

Das Ziel sollte sein, dass die Daten durch die Behörden auf solch einem Weg erfasst werden und nicht, dass wir Geld mit der Nachweisführung verplempern. Wir werden nämlich eigentlich nur dafür bezahlt, dass wir die ÖR4 und 5 erfüllen. Die aktuell enormen Transaktionskosten zur Erfassung der Kennarten sind da ja eigentlich gar nicht drin! Hier sollte top agrar mal den Finger reinlegen und nachbohren.

Neben der Erfassung für ÖR5 sind wir in Thüringen (vielleicht auch in anderen Bundesländern) gebeutelt, weil das Satellitenmonitoring auf dem Grünland und auf AL-Brachen fast völlig versagt. Hier werden Daten gehortet, die sich keiner mehr anschaut. Das bindet auf beiden Seiten Personal und die Datensammlung kostet Unmengen Geld, Speicher und damit auch Energie. Aber das hinterfragt gar keiner mehr.

Hier muss man doch ansetzen und nachfragen was das soll!  Auch für dieses Jahr ist keine Besserung in Sicht, da der dritte Satellit immer noch nicht im All ist und dies wohl auch erst 2025 passieren soll.  Die EU weiß das, aber fordert die Mitgliedsstaaten dazu auf, die Landwirte mehr in die Pflicht zu nehmen. Das ist alles nur noch Wahnsinn und in den Ministerien hinterfragt das nach meinem Gefühl auch keiner mehr!“ (Simone Hartmann)

Zu: „Sind die Mehrkostenpauschalen für Schweinehalter eine verkappte Bioförderung?“

Die staatliche Förderung laufender Mehrkosten durch mehr Tierwohl sollte eigentlich für die meisten Schweine ab Haltungsform 3 gelten. Doch die Kriterien scheinen nur auf Biobetriebe abzuzielen, meint Viktoria Schulze Lohoff, Redakteurin beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landlebenv. Dazu die Meinung eines Lesers:

Das wirtschaftliche Risiko ist zu hoch

„Man kann keinem seriösen Unternehmer dazu raten, sich höheren wirtschaftlichen Risiken auszusetzen, um als „ Entlohnung“ 70 % der Mehrkosten erstattet zu bekommen. Richtig wäre: Im Minimum 1:1, wo dann zu prüfen ist, wie die Mehrkosten kalkuliert wurden.

Wenn für den Landwirt ein Stundensatz von 25 € als Arbeitsentlohnung kalkuliert und dann davon 70 % als Mehrkosten berücksichtigt werden, kommen im Ergebnis 17,50 € dabei herum. Wer kann sich sowas ausdenken?“ (Bernhard Post)

Zu: „Bündnis droht mit Klage bei weiterer Zulassung des Bayer-Fungizids Fluopyram“

Gegner des chemischen Pflanzenschutzes wollen juristisch verhindern, dass das Mittel Fluopyram nochmals eine Zulassung bekommt. Was ein top agrar-Leser darüber denkt:

Vor Wirkstoffverboten müssen Alternativen klar bekannt sein

„Wie denke ich also über den Stoff? Die Molekülstruktur des Wirkstoffs Fluopyram enthält 2 C-CF3-Gruppen. Man muss also davon ausgehen, dass beim Abbau von einem Wirkstoffmolekül potenziell zwei Moleküle Trifluoressigsäure (TFA) – also ein extrem persistenter und mobiler Vertreter der sogenannten PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) – als Transformationsprodukt entstehen können.

Aus Sicht des Ressourcenschutzes halte ich solche Wirkstoffe für bedenklich, da wir in der Trinkwasseraufbereitung außer der Umkehrosmose keine technische Möglichkeit haben, TFA zu entfernen. Die weit verbreitete Belastung des Trinkwassers wurde erst kürzlich wieder durch eine Studie im Auftrag des BUND belegt. Insofern wäre auch ich froh, wenn Fluopyram nicht mehr verwendet würde.

Mir ist aber auch wichtig zu betonen, dass wir mit einem möglichen Ersatzstoff nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben dürfen. Eine Entscheidung über die weitere Verwendung eines Wirkstoffs muss daher generell auch im Hinblick auf mögliche Alternativen (seien es alternative Wirkstoffe oder auch die Bewirtschaftungspraxis) getroffen werden.“ (Dr. Karsten Nödler)

Zu: „1,55-Meter-Zaun mit ‚Nabu-Garantie‘ und doch zehn Schafe vom Wolf gerissen“

Ein Top-Herdenschutz nach den Vorgaben des Nabu hat die seltenen Schafe eines Halters bei Aurich nicht vor dem Riss durch einen Wolf bewahrt. Der Züchter ist nun wütend und denkt ans Aufgeben. Dazu schrieb ein top agrar-Leser folgendes:

Es ist nicht einfach mit einem Zaun getan

„Dass wir hier auf ein Riesenproblem zulaufen ist, denke ich, recht klar! Wir halten im nördlichen Rheinland-Pfalz Limousin-Mutterkühe und haben vor drei Jahren mittels einer Förderung etwa 10 ha mit Festzaun und 5 Drähten auf 1,10m Höhe eingezäunt. Das war Vorgabe. Wir fragen regelmäßig bei der Kluwo nach, wie es denn mit der Unterstützung zum Zaunerhalt (Freischneiden etc.) ausschaut und werden immer wieder vertröstet. Zum Glück ist noch nichts passiert bei uns aber das ist denke ich nur eine Frage der Zeit.

Schlimmer finde ich aber, dass immer, wenn ein Übergriff eines Wolfes nachgewiesen wurde, in der Pressemitteilung zu lesen ist, dass der Zaun unzureichend war und es daher keinen Ersatz gibt. Wobei die monetäre Entschädigung das kleinere Thema ist.

Zudem waren die Förderrichtlinien damals zumindest in Rheinland-Pfalz so, dass man etwa 10 % der Weidefläche als "Abkalbeweide" bezuschusst bekam, mit dem Hinweis, dass die Tiere mit 14 Tagen alt genug seien, um sie in normalen Zäunen halten zu können. Das ist ja schon ein Wiederspruch in sich, denn aktuell, bekommen wir im Präventionsgebiet keinen Schaden ersetzt wenn der Zaun nicht den Regularien entspricht.

Auch haben wir versucht über die "Wolfsbefürworter" Unterstützung zu bekommen, aber auch hier wird man hingehalten. Die letzte Antwort war: "Tut mir Leid, ich bekomme keine Leute fürs Freischneiden des Zaunes organisiert."

Die öffentliche Meinungsbildung zu dem Thema wird m.E. nach auch ganz bewusst von den entsprechenden Stellen wie Kluwo und NGOs dahingebracht, dass der Otto-Normal-Verbraucher denkt, Landwirte müssten nur ihren Zaun in Ordnung halten damit nichts passiert…“ (Klaus Schuhen)

Zu: „Pilotprojekt in den Niederlanden: Virtueller Weidezaun für Milchkühe“

Imaginäre Zäune per App ziehen und mit Halsbändern die Herde auf der Weide steuern: Das ist in Deutschland nicht erlaubt, aber in den Niederlanden. Dort testete ein Milcherzeuger dieses System, wie wir berichteten. Ein Leser teilt eine Idee zu diesem System:

Virtuelle Zäune für den Wolf als Herdenschutz?

„Mir kam schon vor einiger Zeit der Gedanke, diese Technik für das Wolfsmanagement zu nutzen. In Regionen, in denen der Herdenschutz teuer und aufwendig oder nicht zumutbar ist, z.B. im Alpenraum, könnten Wölfe betäubt und mit einem solchen Halsband ausgestattet werden. In den Wäldern und auf Wiesen, auf denen gerade kein Vieh weidet, könnten Wölfe ungestört Rehe und Wildschweine jagen. Sobald sich ein Wolf aber einer Weide mit Nutztieren nähert, gibt es erst den Piepton und dann ggf. einen Stromschlag. Unter Umständen ist das für den Steuerzahler günstiger als die ganzen Zäune. Und das System ist flexibler. Auch Siedlungen lassen sich so für den Wolf dauerhaft und andere Flächen temporär ‚sperren‘.

Für sesshafte Wölfe könnte das gut funktionieren. Bei wandernden Einzeltieren, die innerhalb kurzer Zeit weite Strecken zurücklegen, könnte es weiterhin zu Rissen kommen, solange die Tiere noch kein Halsband haben. Um dem entgegenzuwirken, müsste man das System am besten auf ganz Europa ausweiten und alle Wölfe, am besten schon im Jungtieralter mit einem solchen Halsband ausstatten. Auch das würde keinen hundertprozentigen Schutz vor Rissen darstellen, wenn z.B. Wölfe ‚unerkannt‘ aufwachsen, aber auch die jetzigen Schutzmaßnahmen bieten keinen hundertprozentigen Schutz. Mit ein paar Rissen wird man immer leben müssen, das ist halt die Natur. Wichtig ist, dass Landwirte angemessen entschädigt werden und nicht das Gefühl haben, mit dem Problem von Politik und Gesellschaft alleine gelassen zu werden.“ (Philipp Dümig)

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