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Ekel und Angst

Deutsche lehnen Insekten als Nahrungsmittel weitestgehend ab

Knapp zwei Drittel der Deutschen können sich nicht mit Nahrungsmitteln aus Insekten anfreunden. Deutlich mehr Zustimmung gibt es in Italien.

Lesezeit: 2 Minuten

In Deutschland und Portugal stößt die Idee von Insekten als Nahrungsmittel auf wenig Gegenliebe. Eine Befragung des EU-Forschungsprojekts „Sustainable Insect Chain“ ergab, dass 64 % der Bundesbürger „niemals“ Nahrungsmittel aus Insekten zu sich nehmen würden. In Portugal beläuft sich der Anteil der sogenannten „Never-Taker“ auf 58 %.

Derweil erklärten lediglich 2 % der befragten Italiener, dass sie Insekten als Nahrungsmittel grundsätzlich ablehnen. In allen drei Ländern wurden jeweils 500 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt.

Keine Erklärung für die enorme Differenz bei den Ablehnungswerten zwischen Deutschland und Portugal auf der einen sowie Italien auf der anderen Seite hat die für die Studie mitverantwortliche wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität (TU) Berlin, Mariam Nikravech.

Die große Skepsis in Deutschland und Portugal sieht die Wissenschaftlerin vor allem in „Ekel und Angst“ begründet. Laut Nikravech besteht zudem bei vielen Befragten die Sorge, von Lebensmitteln aus Insekten krank zu werden.

Die Wissenschaftlerin zeigte sich überzeugt, dass es auch bei den „Never-Takern“ einen Hebel gebe, um die Verweigerung aufzubrechen. Vor allem die Information, dass Insekten reicher an Proteinen und Mineralien seien als Fleisch, habe viele der Umfrageteilnehmer dem Thema gegenüber aufgeschlossener gemacht, erklärte Nikravech.

Weniger belastend für die Natur

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass angesichts des erwarteten Wachstums der Weltbevölkerung auf 9,1 Mrd. Menschen im Jahr 2050 neue Eiweißquellen erschlossen werden müssten. Dies gelte sowohl für Futter- als auch für Lebensmittel. Eine Möglichkeit hierfür seien Insekten.

Betont wird außerdem, dass die Produktion von Insekten weniger belastend für die Natur sei als die Haltung von Rindern und Schweinen. Für die Erzeugung von einem Kilogramm Mehlwürmer bedürfe es nur 10 % der Fläche, die für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch notwendig sei.

In der Europäischen Union ist bereits eine Reihe von Insektenerzeugnissen für die Verwendung als Nahrungsmittel zugelassen. In diesem Jahr erfolgte per Verordnung die Genehmigung für Hausgrillen und für die Larven des Getreideschimmelkäfers. Konkret ist dabei die jeweilige Verwendung in pulverisierter Form in verarbeiteten Lebensmitteln erlaubt. Gleiches gilt bereits seit vergangenem Jahr für die Verwendung von Mehlwürmern.

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