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topplus Landwirt vernässt Teilflächen

Lassen sich Moorschutz und Milchwirtschaft vereinbaren?

Die Wiedervernässung von Mooren ist ein kontroverses Thema: Das Grünlandzentrum Niedersachsen untersucht nun, wie sich Bewirtschaftung, Anhebung der Wasserstände und Klimaschutz kombinieren lassen.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e.V. auf dem Hof beginnt mit weiteren wissenschaftlichen Partnern nun das Projekt „GreenMoor“. Ziel des vierjährigen Vorhabens ist es, angepasste Bewirtschaftungsmethoden unter Anhebung der Wasserstände zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu erproben und zu bewerten.

Der Schutz von Moorböden und die Reduzierung von Treibhausgasen (THG) sind kontoverse Anliegen. In Niedersachsen befinden sich etwa 335.000 ha kohlenstoffreiche Böden unter landwirtschaftlicher Nutzung, die bedingt durch Entwässerung erhöhte THG-Emissionen verursachen. „Aus Sicht des Grünlandzentrums ist das Projekt eine einmalige Chance, einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die hochproduktiven Grünlandstandorte in Moorregionen zu erhalten“, so Dr. Arno Krause, Geschäftsführer des Grünlandzentrums.

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Reichen leicht erhöhte Wasserstände?

Während im aktuellen Diskurs vor allem die Vollvernässung trockener Moore sowie die nasse Nutzung mit Paludikulturen oder Photovoltaik diskutiert werden, besteht Grund zur Annahme, dass bereits eine moderate Anhebung von Wasserständen durch Teilvernässung einen signifikanten Beitrag zur Minderung der THG-Emissionen leisten kann.

„Wir wollen die landwirtschaftliche Produktion an die Anforderungen des Klimaschutzes anpassen, damit sie weiterhin bestehen kann“, erklärt Arno Krause. Die sei insbesondere für die Milchviehregion im Nordwesten Niedersachsens von Bedeutung, da diese – oft in Kombination mit Weidehaltung – die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und verschiedenen Ökosystemleistungen sicherstelle.

Wir wollen die landwirtschaftliche Produktion an die Anforderungen des Klimaschutzes anpassen, damit sie weiterhin bestehen kann.
Krause

Versuche in Praxisbetrieb

Die Versuche finden auf dem Betrieb der Familie Hanken im Ipweger Moor in Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) statt, der exemplarisch für viele Hochmoorstandorte ist. Familie Hanken stellt ca. 7,5 Hektar ihrer bewirtschafteten Fläche für die Versuche zur Verfügung, wovon ca. 4,5 ha Testflächen teilvernässt und mit weiteren 3 ha Referenzflächen verglichen werden.

Durch angepasste Weide- und Schnittnutzung sowie angepasstes Düngemanagement sollen Treibhausgasemissionen signifikant minimiert und die Festigkeit der Grasnarbe auf dem Dauergrünland optimiert werden. Zu den untersuchten Bewirtschaftungsformen zählen intensive und extensive Beweidung sowie Schnittnutzung unter Grabeneinstau, teilweise in Kombination mit Unterflurbewässerung.

Die wissenschaftliche Begleitforschung führt die Universität Greifswald. In verschiedenen Versuchsvarianten (intensiv/extensiv/ungedüngt) werden Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO₂), Lachgas (N₂O) und Methan (CH₄) durch mobile Hauben gemessen, um die Höhe der Treibhausgasemissionen unter angehobenen Wasserständen und den Bewirtschaftungsformen zu vergleichen. Weiterer Projektpartner ist die Molkerei Ammerland.

Förderung

Das GreenMoor-Projekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Mit den Projektmitteln werden Planungen und Arbeiten zur Umsetzung von angepassten Bewirtschaftungsmaßnahmen und THG-Messungen gezahlt.

Das vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen koordinierte und in Kooperation mit der Universität Greifswald durchgeführte Projekt läuft bis Ende 2027. Unterstützt wird es sowohl durch den Betrieb, der seine Flächen zur Verfügung stellt, als auch durch die Molkerei Ammerland, die die für das Projekt z. B. Messtechnik bereitstellt.

Ihr Meinung ist gefragt!

Was halten Sie von den Vorhaben zur Weidervernässung von Mooren? Wie wären Sie bzw. Ihr Betrieb davon betroffen? Welche Fragen und Anmerkungen haben Sie dazu?

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