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Ist dieses Jahr eine Herbst-N-Gabe in Getreide erforderlich?

Wer die neue Saat im Herbst optimal mit Nährstoffen versorgt und Ungräser, Krankheiten und Schädlinge in Schach hält, legt den Grundstein für hohe Erträge. Hier die wichtigsten Tipps dazu.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Wetterextreme der vergangenen Wochen sitzen den Landwirten noch in den Knochen. Klimaforscher erwarten, dass die Ereignisse noch weiter zunehmen. Daher ist es wichtig, dass bei der Saat und Bestandesführung keine Fehler passieren. Generell sollte der Fokus auf das Erreichen von stabilen Erträgen liegen und nicht auf Höchsterträgen.

Um die Bestände in diesem Herbst gut an den Start zu bringen, sollte man darauf achten, dass in Raps und Getreide kein Nährstoffmangel auftritt. Denken Sie auch an die Kontrolle insbesondere von Gräsern wie Ackerfuchsschwanz, aber auch von Schädlingen und Krankheiten. In den kommenden Tagen geben Ihnen unabhängige Experten Hinweise dazu. Heute geht es um die Frage, ob eine Herbst-N-Gabe erforderlich ist.

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Was Sie jetzt zur Düngung in Getreide wissen müssen

Unser Autor: Dr. Ulrich Lehrke,LWK Niedersachsen

Die hohen Niederschläge ab Mitte Juli und vor allem im August haben zu einer Verlagerung von Nährstoffen aus dem Wurzelbereich beigetragen – allerdings steigt dadurch aktuell nicht der Düngebedarf für die nachfolgenden Früchte im Herbst. Denn Feuchtigkeit und Wärme begünstigen gleichzeitig die Freisetzung neuer Nährstoffe und verbessern auch die Umsetzung der Ernterückstände. Zudem erfolgte die Bodenbearbeitung in vielen Regionen oft unter günstigen Bedingungen.

Allerdings gab es auch Gebiete, in denen die Böden für eine Bearbeitung zu nass waren. Der erwartet milde Herbst sollte ausreichend Spielraum für die Bestellung von Wintergetreide geben.

Grundsätzlich darf man laut Düngeverordnung nur noch Wintergerste nach einer Getreidevorfrucht bis Ende September düngen. In den „Roten Gebieten“ ist dagegen eine Düngung aller Getreidearten im Herbst untersagt. Ausgenommen von diesem Verbot sind nur Komposte, Champost sowie Mist von Huf- und Klauentieren.

Dass Wintergetreide nach Blattvorfrüchten im Herbst generell nicht gedüngt werden darf, ist in der Regel kein Problem. Denn oft besteht auch kein Düngebedarf, weil die Blattfrüchte eine sehr gute Wurzelentwicklung des nachfolgenden Wintergetreides ermöglichen. Darüber hinaus liefern die Erntereste von Raps, Rüben, Körnermais und Co. viele Hauptnährstoffe zurück.

Sobald jedoch Wintergetreide nach Getreide steht, wird die Wurzelbildung behindert, so dass die Nährstoffaufnahme eingeschränkt wird. Zudem bindet das Stroh vor allem Stickstoff. Dies führt bei pflugloser Bestellung zu einem hohen N-Düngebedarf – vor allem beim Stoppelweizen. Wer dagegen zur Saat pflügt, kann die Immobilisierung von Stickstoff begrenzen. Gleichzeitig fördert die intensive Bodenlockerung die Mineralisation. Eine Pflugfurche zur Gerste sorgt auf besseren Böden dafür, dass eine N-Düngung im Herbst meist nicht erforderlich wird.

Auf leichten Böden ist es vielfach allerdings sinnvoll, die Wintergerste im Herbst mit Stickstoff zu versorgen. Meist reichen etwa 20 bis 30 kg N/ha aus. Denken Sie daran, die Herbstgabe im Frühjahr vom Bedarfswert abzuziehen. Führen Sie die Düngung möglichst nach der Aussaat „auf Kopf“ durch – insbesondere, wenn zur Bestellung gepflügt wird. Dies kann im günstigsten Fall mit Diammonphosphat (DAP) erfolgen, um auch den P-Düngebedarf der Gerste abzudecken. Zur Sicherung einer guten Pflanzenentwicklung und Bestockung reichen ca. 30 bis 50 kg/ha Phosphat aus (0,7 bis 1,0 dt/ha DAP).

Eine Phosphatdüngung ist meist auch bei Weizen nach Weizen sinnvoll, besonders wenn die Bodengehalte in B oder im unterem C-Bereich liegen. Für die P-Versorgung eignet sich dann z. B. Triple-Superphosphat (TSP). Bei pfluglosem Anbau von Stoppelweizen können Sie im Herbst auch Kompost oder Champost düngen. Die Maßnahme kann man am besten bereits vor der Saat durchführen, oder aber als Kopfdüngung (direkt nach dem Auflaufen bis Ende Oktober). Im Frühjahr muss man dann jedoch auch den anrechenbaren Stickstoff vom Bedarfswert abziehen.

Keinen Mangel an Spurennährstoffen riskieren

Neben einer guten Versorgung mit Stickstoff und Phosphat ist es besonders bei Wintergerste wichtig, im Herbst den Spurennährstoff Mangan im Blick zu haben. Ein Mangel ist zu erwarten, wenn auf leichten Böden durch Trockenheit und hohe pH-Werte die Nährstofffreisetzung behindert wird. In diesen Fällen ist eine Blattdüngung angeraten. Führen Sie diese etwa ab dem Beginn der Bestockung ab Ende Oktober durch. Auf Mangelstandorten muss man je nach Pflanzenversorgung mehrfache Behandlungen u. a. mit Mangansulfat oder Mangannitrat einplanen. Wer eine Blattanalyse durchführt, weiß, ob auch andere Nährstoffe im Mangel sind.

Lesen Sie auch die weiteren Tipps aus unserer Getreideserie:

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