Die Teuerung für Lebensmittel in Deutschland lässt langsam nach, doch für bestimmte Grundnahrungsmittel müssen die Bundesbürger deutlich tiefer in die Tasche greifen als vor einem Jahr.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) im Einzelnen mitteilt, lagen die Verbraucherpreise für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren im vergangenen Monat um durchschnittlich 13,4 % höher als im Oktober 2022. Ähnliches galt für Limonaden sowie Frucht- und Gemüsesäfte, die sich um 11,0 % beziehungsweise 21,6 % verteuerten.
Hierzu trugen die Rekordpreise am Weltmarkt für Zucker und Orangen bei. Auch die Preise für Brot- und Getreideerzeugnissen lagen mit 10,9 % deutlich über dem Vorjahresniveau. Hierfür sorgten vor allem die stark gestiegenen Löhne und Energiekosten. Vertreten in der Spitzengruppe der Teuerung von Lebensmitteln waren zudem Obst mit einem Aufschlag von 9,6 % sowie Fisch und Meeresfrüchte mit 8,6 %.
Trinkmilchpreis gesunken
Moderater fiel der mittlere Preisaufschlag im Vergleich zu Oktober 2022 für Fleisch und Fleischwaren mit 4,0 % aus. Nachgebende Erzeugerpreise hatten hier zuletzt für Preissenkungen im Lebensmitteleinzelhandel gesorgt. Für Molkereiprodukte und Eier mussten die Verbraucher im Vorjahresvergleich 4,5 % mehr Geld hinlegen.
Hierbei lagen die Preise für Trinkmilch einige Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau, für Joghurt sowie Käse und Quark jedoch darüber.
Die bei Speisefetten und -ölen eingruppierte Butter verbilligte sich binnen Jahresfrist kräftig, nämlich um 27,5 %, die gesamte Warengruppe im Mittel um 13,3 %. Frisches und gekühltes Gemüse ohne Kartoffeln wurde um 5,5 % preiswerter angeboten, während sich die tiefgekühlte Ware wegen der hohen Energiekosten um 16,2 % verteuerte. Für frische Kartoffeln mussten die Verbraucher 13,9 % tiefer in die Tasche greifen, für daraus hergestellte Chips sogar um 20,3 %.
Vorläufige Zahlen bestätigt
Bestätigt wurde von Destatis seine vorläufige Angabe für die Nahrungsmittel insgesamt, wonach für diese im Oktober 2023 im Schnitt 6,1 % mehr zu zahlen waren als im Vorjahresmonat. Im September hatte die Nahrungsmittelinflation bei 7,5 %, im August bei 9,0 % und im Oktober 2022 sogar bei 20,1 % gelegen.
Die Teuerung bei den Lebensmitteln war damit weiterhin stärker ausgeprägt als bei allen Waren und Dienstleistungen; die allgemeine Inflationsrate lag im Oktober aufgrund nachgebender Energiepreise „nur“ noch bei 3,8%.
„Die Inflationsrate bleibt im mittel- und im längerfristigen Vergleich dennoch hoch. Insbesondere die über den längeren Kriegs- und Krisenzeitraum gestiegenen Preise für Nahrungsmittel und für Energie sind für die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin spürbar“, erklärte Destatis-Präsidentin Ruth Brand.