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Britische Studie: Methan aus der Tierhaltung doch kein Klimakiller?

Forscher der Universität Oxford haben die Wirkung von Klimagasen anhand ihrer Lebens- und damit Wirkungsdauer bilanziert. Das Ergebnis: Methan ist wohl nicht so klimarelevant wie bisher gedacht.

Lesezeit: 2 Minuten

Methan galt in den vergangenen Jahren in der Klimaschutz-Debatte regelmäßig als einer der schlimmsten Unholde, dessen Treibhausgaswirkung im Labor nun einmal wesentlich größer ist als die von CO2. Die Tierhaltung stand deshalb als wichtige Methanquelle besonders in der Kritik, bis hin zu Forderungen nach einer drastischen Reduzierung der Rinderbestände wie zuletzt in Irland. Dieses Urteil fußt allerdings auf einer viel zu simplen Bilanzierungsmethode, wie Forscher der Universität Oxford nun festgestellt haben. Und sie sind nicht die ersten, die sich für eine Neubewertung der Rolle von Methan als Klimagas stark machen.

Verweilzeit von Methan viel geringer als bei CO2

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Die britischen Wissenschaftler argumentieren in der Zeitschrift Environmental Research damit, dass die derzeitigen Klimabilanzen der Agrarproduktion die verschiedenen Nuancen innerhalb landwirtschaftlicher Systeme, insbesondere die spezifischen Eigenschaften des von der Viehzucht freigesetzten biogenen Methans, nicht beachten. Gemeint ist insbesondere die Verweilzeit des in der Landwirtschaft entstehenden Methans.

Wie die britische Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) weiter erläutert, setzt die Studie dazu auf die Methodik des Globalen Erwärmungspotentials (GWP), die den tatsächlichen Treibhauseffekt von Methan besser widerspiegeln soll.

Bei dem 2018 von Wissenschaftlern der Universität Oxford entwickelten GWP wird im Gegensatz zu anderen Modellen auch die unterschiedliche Lebensdauer der einzelnen Treibhausgase berücksichtigt. Anders als CO2 ist Methan nämlich kurzlebig und zerfällt nach etwa zwölf Jahren in der Atmosphäre in seine „ungefährlichen“ Bestandteile, während CO2 eine Halbwertszeit von rund 1.000 Jahren hat. Das bremst dementsprechend den möglichen Beitrag des Methans zum Klimawandel aus.

Ernsthafte Zweifel an der Rolle der Tierhaltung

„Erste Analysen unserer Experten deuten darauf hin, dass bei der Anwendung des GWP der Erwärmungseffekt des von der britischen Tierhaltung emittierten Methans viel geringer sein könnte als derzeit berichtet“, verdeutlichte der AHDB-Direktor für Wissenschaft und Umwelt in der Viehwirtschaft, Chris Gooderham. Aus seiner Sicht lässt die derzeitige Darstellung „ernsthafte Zweifel“ daran aufkommen, dass die britische Tierhaltung die globale Erwärmung mitverursacht. Das würde dann natürlich auch die Nutztierhaltung in anderen Ländern genauso betreffen und müsste in die politische Debatte zum Klimaschutz in der Landwirtschaft einfließen.

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